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21.02.2007:
Lausitzer Rundschau: Der Dax knackt die 7000er-Marke: Viel Fantasie
Cottbus (ots) - Lange hat es gedauert, bis das führende deutsche
Börsenbarometer, der Dax, die Hürde von 7000 Punkten hinter sich
gelassen hatte. Gestern war es für ein paar Minuten so weit, ohne
große Umsätze, ohne Glamour, ohne breite Beteiligung vieler Aktien
aus vielen Branchen.
Das sind Zeichen, dass die Börsenluft dünner geworden ist. Im
Nachhinein weiß man, dass Privatanleger in der Regel zu früh
ausgestiegen sind: Obwohl der Dax voriges Jahr noch fast ein Viertel
zulegte, haben sie 2006 aus reinen Aktienfonds 5,6 Milliarden Euro
abgezogen. Darunter waren offenbar viele Privatanleger, die noch
Papiere aus der Börsenhausse der späten 1990er-Jahre in den Händen
hatten und sofort verkauften, als ihre Verluste ausgeglichen waren.
Mit einem blauen Auge davon gekommen, wandten sich die Privatanleger
von der Aktie ab.
Heute sind es in erster Linie gute Unternehmensgewinne, die die Kurse
stützen. Damals haben sie von der überbordenden Fantasie in
Telekommunikationswerten gelebt. Davon ist nichts mehr übrig. Die
Deutsche Telekom etwa hatte damals mit einem Kurs von 103 Euro zu
einem Dax von 7000 beigetragen. Nun notiert sie um 13,50 Euro und
dennoch wurden die 7000 Punkte gesehen. Das bedeutet freilich auch,
dass alle Nicht-Telekom-Aktien sehr viel teurer als vor sieben Jahren
sind. Eine gute Gewinnlage mag das rechtfertigen. Gute
Konjunkturaussichten weltweit auch. Und der Mangel an Alternativen
ebenfalls: Bei steigenden Zinsen fallen die Kurse von Staatsanleihen
- sie können Aktien nicht wirklich ausstechen. Aber ein Teil der
Kursgewinne ist auch der Inflation anzukreiden. Die lange Zeit
expansive Geldpolitik der Notenbanken zeigt ihre Folgen. Der
Wettbewerb unter den Unternehmen hat Preissteigerungen für
Verbraucher zwar verhindert. Aber die Aktienpreise sind nicht zuletzt
durch die überschießende Liquidität in luftige Höhen gestiegen. Wenn
billiges Geld zu Übernahmen zu immer höheren Kursen verführt, kann
das nicht gut gehen. Anleger dürfen nicht einfach kaufen, sie müssen
noch genauer hinsehen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
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