Investmentfonds.de
26.05.2009:
Konsumklima bleibt in der Krise konstant
Köln, den 26.05.2009 (Investmentfonds.de) -
Nürnberg, 26. Mai 2009 – Auch im Mai dieses Jahres zeigt die
Stimmung der Verbraucher wenig Bewegung. Die Konjunkturerwartungen
legen zum zweiten Mal in Folge leicht zu, während die Einkommens-
aussichten geringe Einbußen hinnehmen müssen. Die Konsumneigung
zeigt sich auf gutem Niveau nahezu unverändert. Der Gesamtindikator
prognostiziert nach 2,5 Zählern im Mai für Juni ebenfalls 2,5 Punkte
und weist damit seit März dieses Jahres keinerlei Veränderung auf.
Zuletzt haben sich die Hinweise dahingehend verdichtet, dass die rasante
Talfahrt der deutschen Wirtschaft ihrem Ende entgegengehen dürfte und
Hoffnungen auf eine vorsichtige Stabilisierung noch in diesem Jahr bestehen.
So legen auch die Konjunkturaussichten – allerdings auf sehr niedrigem Niveau
– zum zweiten Mal in Folge leicht zu. Auch die Anschaffungsneigung
verteidigt im Mai ihr positives Niveau und bleibt nahezu unverändert.
Dagegen muss die Einkommenserwartung geringe Einbußen hinnehmen. Hier
dürfte sich vor allem die steigende Angst vor Arbeitslosigkeit niederschlagen,
die unter anderem aufgrund der vermehrten Kurzarbeit ansteigt und die
Einkommensaussichten sinken lässt. Folglich indiziert der Konsumklima-
Indikator auch für Juni eine sehr stabile Konsumstimmung. Allerdings steht
angesichts befürchteter zunehmender Arbeitslosigkeit die echte Belastungsprobe
für die Verbraucherstimmung noch aus.
Konjunkturerwartung: Wendepunkt erreicht?
Zum zweiten Mal in Folge steigt die Konjunkturerwartung im Mai dieses
Jahres mit einem Plus von 2,9 Punkten leicht. Aktuell weist der Indikator
-28,3 Zähler auf. Der Rückgang der Konjunkturstimmung hat zumindest ein
vorläufiges Ende gefunden. Ob damit aber bereits ein konjunktureller Wendepunkt
erreicht ist, bleibt abzuwarten. Das Niveau des Indikators mit einem
Minus von gut 40 Punkten im Vorjahresvergleich ist jedoch noch immer
sehr niedrig.
Trotz des nach wie vor sehr ausgeprägten Konjunkturpessimismus gehen
die Verbraucher davon aus, dass gesamtwirtschaftlich das Schlimmste hin-
ter uns liegen dürfte. Auch die Finanzanalysten (ZEW-Konjunkturerwartungen)
sowie die Unternehmen (ifo-Geschäftsklimaindex) haben sich zuletzt
hinsichtlich der Konjunkturaussichten etwas optimistischer gezeigt.
Damit sind die Chancen gestiegen, dass bis zum Jahresende 2009 zumindest
eine konjunkturelle Stabilisierung gelingen kann.
Einkommenserwartung: geringe Einbußen
Nach dem Plus von 3,4 Punkten im Vormonat muss die Einkommenserwartung
im Mai geringe Einbußen von 1,3 Punkten hinnehmen. Aktuell weist
der Indikator -9,3 Zähler auf.
Auf der einen Seite wirken derzeit das ausgesprochen ruhige Preisklima
sowie die anstehenden Rentenerhöhungen von durchschnittlich 2,5 Prozent
kaufkraftstabilisierend und stützten die Einkommensaussichten. Auf der
anderen Seite drückt die zunehmende Angst der Bürger vor dem Jobverlust
auf die Stimmung. Dies zeigt sich auch an den Ergebnissen der GfK-Studie
„Challenges of Europe“. Nach einem kontinuierlichen Rückgang in den letzten
Jahren ist die Sorge der deutschen Bürger in Bezug auf die Arbeitslosigkeit
2009 mit einem Zuwachs von 4 Prozentpunkten wieder leicht angestiegen.
Mit derzeit 57 Prozent bleibt die Arbeitsmarktproblematik mit Abstand
das Thema Nummer 1 in Deutschland. Die wahre Belastungsprobe für die
Einkommenserwartung dürfte somit erst dann anstehen, wenn sich der
Arbeitsmarkt im weiteren Verlauf dieses Jahres – wie von vielen Experten
befürchtet – noch spürbar eintrüben wird.
Anschaffungsneigung: hält gutes Niveau
Die Anschaffungsneigung verteidigt auch im Mai ihr gutes Niveau. Der Indikator
verzeichnet ein minimales Plus von 0,1 Punkten und weist aktuell 12,5
Punkte auf. Im Vorjahresvergleich ist sogar ein Plus von knapp 33 Punkten
zu verzeichnen.
Neben der Abwrackprämie für Pkw sowie weiteren finanziellen Anreizen aus
dem Konjunkturpaket II sorgen derzeit vor allem die moderaten Preise dafür,
dass sich die Konsumneigung stabil halten kann. Hinzu kommt, dass die
Abwrackprämie als Kaufanreiz inzwischen auch von einer Reihe anderer
Branchen kopiert wird. Das bedeutet, dass sich die Konsumenten weiter
über sinkende Preise freuen dürfen. Dies stützt derzeit die Konsumneigung.
Konsumklima: weiter stabil
Der Gesamtindikator prognostiziert für Juni 2009 einen Wert von 2,5 Punkten
nach ebenfalls 2,5 Zählern im Mai. Damit zeigt das Konsumklima seit März
2009 keine Veränderung. Das Niveau bleibt aber nach wie vor insgesamt
eher niedrig.
Ob sich diese überaus robuste Entwicklung des Konsumklimas auch in den
kommenden Monaten fortsetzt, wird ganz entscheidend davon abhängen, in
welchem Umfang sich der Arbeitsmarkt eintrübt. Sollte das Mittel der Kurzar-
beit aus Sicht der Unternehmen ausgereizt und noch keine spürbare
konjunkturelle Belebung erkennbar sein, werden Unternehmen zunehmend auch
Personal abbauen müssen. Dies würde die Arbeitslosigkeit ansteigen lassen,
die Angst vor Jobverlust weiter schüren und damit auch das Konsumklima
schwer belasten. Dennoch dürfte der Konsum in diesem Jahr den starken
Einbruch bei Exporten und Investitionen etwas abmildern. Für eine vollständige
Kompensation dieser Verluste ist das Konsumklima jedoch zu schwach.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der einzelnen Indikatoren
im Mai im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr:
Das folgende Chart zeigt die Entwicklung des Konsumklimaindikators im
Verlauf der letzten Jahre:
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“
und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im
Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden
die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich
kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die
Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-,
Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie
wird seit 1980 erhoben.
Der nächste Veröffentlichungstermin ist der 23. Juni 2009.
Weitere Informationen: Rolf Bürkl, Tel. +49 911 395-3056,
rolf.buerkl@gfk.com
Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Indikatoren im Überblick:
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Quelle: Investmentfonds.de
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