Investmentfonds.de
02.06.2009:
Privatkunden wollen für Geldanlageberatung kein Honorar bezahlen
Köln, den 02.06.2009 (Investmentfonds.de) -
Anleger beurteilen Beratungsqualität der Banken zumeist positiv –
halten eigenständiges Informieren bei der Geldanlage aber für wichtiger
als früher / Ergebnisse des DZ BANK Anlegerindikators
Die deutschen Privatanleger beurteilen die Beratungsqualität der Banken
und der unabhängigen Finanzdienstleister überwiegend positiv. Dies ergab
eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der DZ BANK unter
rund 1100 privaten Investoren. Sie verdeutlicht zudem, dass der Bedarf an
einer Anlageberatung durch die Banken weiterhin sehr hoch ist. Als
Konsequenz aus der Finanzkrise ist für die Mehrheit der Befragten
allerdings das eigene Sammeln von Informationen zum Thema Geldanlage
wichtiger als vor Beginn der Krise. Ein Beratungshonorar wollen dagegen
nur die wenigsten Anleger bezahlen.
Insgesamt haben der Umfrage zufolge vier von fünf Anlegern in den
letzten Jahren ein Beratungsgespräch über ihre Geldanlage geführt. Die
große Mehrheit (85 Prozent) war mit dem Gespräch entweder sehr zufrieden
oder beurteilte es neutral. 15 Prozent erklärten, sie seien eher nicht
oder gar nicht zufrieden gewesen. Damit fiel das Urteil der Anleger
wesentlich besser aus als die aktuelle öffentliche Diskussion zur
Beratungsqualität der Banken vermuten lässt.
Genügend Zeit für Beratungsgespräch / Produkte verständlich erklärt
Eine in weiten Teilen sehr gute Bewertung stellten die Anleger den Banken
bei wichtigen Einzelaspekten aus. So sagte nahezu jeder Befragte
(96 Prozent), der Berater habe sich genügend Zeit für die Beratung
genommen. 89 Prozent fanden, der Berater habe die Anlageprodukte ver-
ständlich erklärt, 79 Prozent waren der Meinung, über die Risiken ihrer
Geldanlage ausreichend aufgeklärt worden zu sein – und 78 Prozent fühlten
sich objektiv beraten. Bei nahezu allen genannten Punkten erzielten die
Volksbanken und Raiffeisenbanken die besten Ergebnisse. Vergleichsweise
gut schnitten in den meisten Fällen auch die Sparkassen und die unabhängigen
Finanzdienstleister ab.
Dennoch sind 16 Prozent der Befragten der Meinung, ihr Berater sei zu
wenig auf ihre Bedürfnisse eingegangen. Und 15 Prozent sagten, sie hätten
durch falsche Beratung Geld verloren. Kunden der Sparkassen und Genossen-
schaftsbanken nannten dieses Argument weniger häufig (10 bzw. 14 Prozent).
„Kunden sollten nach einer Geldanlage-Beratung ein Produkt verstanden
haben, das mit einem Investment verbundene Chancen-Risiko-Verhältnis
einschätzen können und damit die Grundlage haben, um über ein Investment
zu entscheiden. Die Umfrageergebnisse bestätigen, dass dies im Beratungs-
prozess größtenteils gelingt. Sie verdeutlichen aber auch, dass die Banken
ihre Beratungsleistungen weiter verbessern können “, kommentiert Peter
Schirmbeck, Leiter Retail bei der DZ BANK AG.
Höheres Interesse an Details / wenig Interesse an Honorarberatung
Die Finanzkrise hat auch den generellen Blick der Investoren auf die
Geldanlage erheblich verändert und auch zu Verhaltensänderungen geführt.
So ist für die meisten Anleger das eigenständige Sammeln von Informationen
wichtiger geworden (54 Prozent). Zudem schaut jeder Zweite genauer auf die
Finanzstärke von Banken und Emittenten sowie auf die genauen Produktdetails.
Für 36 Prozent ist die Beratung durch den Bankberater wichtiger als früher;
für 26 Prozent ist eine unabhängige Finanzberatung wichtiger geworden.
„Dies zeigt, wie wichtig das Thema Information für die Privatanleger ist.
Als Branche sollten wir verstärkt dazu beitragen, das Informationsniveau der
Anleger weiter zu verbessern. Dies ist wesentlich, um das aufgrund der
Finanzkrise verloren gegangene Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen“, sagt
Schirmbeck.
Sehr niedrig ist die Bereitschaft der Kunden für eine neutrale Geldanlage-
beratung ein Honorar zu bezahlen. Lediglich 20 Prozent der Befragten wären
dazu bereit. Von diesen ist wiederum nur ein Viertel willens, den bei
Honorarberatern nicht unüblichen Stundensatz von 150 Euro zu bezahlen.
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„Die meisten Anleger fühlen sich gut und objektiv beraten bzw. sehen in
der Geldanlageberatung keine Dienstleistung, die direkt zu vergüten ist.
Vor dem Hintergrund einer öffentlichen Diskussion, in der Honorarberatung
als Lösung präsentiert wird, ist dies ein wichtiges Ergebnis. Es kann
nicht im Interesse der Verbraucher sein, durch kostenintensive
Regulierungsvorhaben eine flächendeckende Versorgung mit Bankberatung zu
gefährden“, sagt Schirmbeck.
Die Daten wurden in der Zeit vom 16. April bis 22. April 2009 im Rahmen
einer telefonischen Umfrage erhoben. Die Stichprobe von 1.067 ist
repräsentativ für anlage-affine Personen in der deutschen Bevölkerung ab
18 Jahren.
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Ansprechpartner:
Silvia Conesa, Pressesprecherin der DZ BANK AG
Telefon: +49 (0)69 7447-90568
DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank,
Pressestelle, Platz der Republik, 60265 Frankfurt am Main,
Telefon (069)7447-42749, Telefax (069)7447-2959
Presse-Service im Internet: http://www.presse.dzbank.de
Quelle: Investmentfonds.de
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