Investmentfonds.de
15.09.2009:
Zertifikate sind Teufelszeug für Anleger
Erster Zertifikateopfer-Gedenktag am 15.September 2009
Heute ist der erste Zertifikateopfer-Gedenktag am
15.September 2009. Auf den Tag genau vor einem Jahr
am 15.September ging Lehman Brothers pleite. Das
war der Auslöser für eine der größten Kapital-
vernichtungen in der Geschichte der globalen
Finanzmärkte. Nicht nur die Kapitalmärkte sondern
auch die Zertifikate-Anleger bekamen erstmals das
Risiko von intransparenten Zertifikate-Produkten
zu spüren.
Köln, den 15.09.2009 - „Die Lehman-Pleite kostete bisher Zehntausende
Deutsche hohe Summen, da sie Zertifikate der US-Investmentbank besaßen.
Das Horrorszenario könnte sich wiederholen, die Zockerpapiere werden
wieder gut verkauft.“, berichtet der Spiegel.
Damit Ahnungslosen dieses nicht jedes Jahr passiert, hat der unabhängige
Makler InveXtra den „Zertifikateopfer-Gedenktag“ ins Leben gerufen. Die
Invextra hatte bereits am 27.07.2007 öffentlich vor den Risiken von
Zertifikaten gewarnt. Nachzulesen auf der Internetseite www.investmentfonds.de
unter dem Artikel „Experten warnen Anleger vor Zertifikaten / Vergleich mit
Fonds“. Trotzdem stürzten Zehntausende ins Unglück und kauften Zertifikate
anstelle der staatlich regulierten Investmentfondsprodukte, weil sie diese
Warnung nicht gelesen hatten. Dieses soll sich nun mit dem
„Zertifikateopfer-Gedenktag“ ändern, so dass auch mehr unabhängige Medien
über die Risiken von Zertifikaten berichten und Anleger davon in Kenntnis
gesetzt werden. Jedes Jahr soll nun am 15.09 an die Lehman Brothers Pleite
erinnert und auf die Risiken von strukturierten Zertifikate-Produkten für
Privatanleger hingewiesen werden. Auf der Internetseite
www.zertifikateopfer-gedenktag.de können Interessierte weitere
Informationen und aktuelle Artikel zum Thema Zertifikate abfragen.
So berichtet der Spiegel folgendes:
„Die Ahnungslosigkeit ist erschreckend. Sie glaubte "in etwas Deutsches
zu investieren", erklärt eine 73-jährige Rentnerin. Weil die Beraterin
immer Lehmann sagte, statt englisch Lehman. Das Gespräch dauerte zehn
Minuten - und natürlich hatte die ehemalige Büroangestellte danach keine
Ahnung, was Zertifikate sind. Doch sie vertraute "ihrer" Bank. "Ich war
schon viele Jahre dort." So steckte sie 18.000 Euro in Produkte der
US-Investmentbank. Große Teile ihrer gesamten Altersvorsorge. Dass das
Geld einfach weg war, als Lehman Brothers unterging, kam wie ein Schlag
ins Gesicht. Ähnlich erging es Tausenden von Bankkunden. Seit dem Kollaps
der Bank am 15. September 2008 verging kein Tag ohne neue Horrormeldungen
von Anlegern, die sich von ihren Banken betrogen und belogen fühlten.
Und Anwälte sind überzeugt: Es ist nur eine Frage der Zeit bis zum
nächsten riesigen Skandal. "Ich wüsste keine Mechanismen, die den Eintritt
solcher Szenarien künftig verhindern", sagt etwa Rechtsanwalt Matthias
Schröder aus Frankfurt trocken….Für viele Anlegerschützer sind Zertifikate
Teufelszeug. Viel zu komplex seien die Papiere, als dass sie einem Laien in
einem normalen Beratungsgespräch erklärt und von diesem "dann auch noch
überwacht werden könnten", empört sich Rechtsanwalt Björn Wieg von der
Kanzlei Baum Reiter & Collegen. Die Zeitschrift "Finanztest" kam nach einem
Zertifikate-Test zum Schluss: "Das versteht kein Mensch". "Wir haben uns die
Zahlungsbedingungen angeschaut und sind der Meinung, dass viele dieser
Produkte den meisten Privatkunden gar nicht verkauft werden dürften", heißt
es in dem Bericht.“
Banken bieten ihren Kunden derweil laut Stiftung Warentest auch weiterhin
so hochkomplexe Zertifikate wie vor der Finanzkrise an. Unter anderem die
DZ Bank, die Commerzbank oder die HypoVereinsbank geben demnach Zertifikate
aus, die nur von Profis überblickt werden können, wie die Stiftung vorab
aus der neuen Ausgabe von "Finanztest" berichtet. Die Lehman-Pleite führte
demnach außerdem dazu, dass viele Banken ihre Zertifikate inzwischen nicht
mehr Zertifikate nennen, sondern Anleihen. Dies sei juristisch korrekt,
die Banken wollten aber so nur vom "schlechten Image der Zertifikate
ablenken".
FINANZtest empfiehlt deswegen Investmentfonds da diese viele Vorteile in
punkto Sicherheit, Transparenz, Rendite und Kosten bieten.
Kriterienvergleich von Zertifikaten und Investmentfonds
1. Bonität
Bei Investmentfonds ist das eingesetzte Kapital als Sondervermögen auch
bei Konkurs der Fondsgesellschaft sicher.
Für Zertifikate gilt dies nicht: Bei Insolvenz des Emittenten kann der Anleger
vollkommen leer ausgehen.
2. Sicherheit
Investmentfonds bieten den Anlegern Sicherheit. Neben einer staatlichen
Überwachung (BaFin) trägt auch die Depotbank eine Kontroll- und
Überwachungsfunktion. Außerdem werden die Halbjahres- und Jahresberichte der
Fonds testiert.
Bei Zertifikaten werden lediglich die Verkaufsprospekte von der BaFin auf
Vollständigkeit untersucht.
3. Rücknahme
Ausgabe- und Rücknahmepreise von Investmentfonds sind objektiv und nachprüfbar.
Anleger können ihre Anteile jederzeit und unbegrenzt zum fairen Preis veräußern.
Anders bei Zertifikaten, obwohl diese meist an der Börse notiert sind. Hier
bestimmt in der Regel der Emittent allein über Geld- und Briefkurse.
4. Verdeckte Kosten
Verdeckte Kosten sind bei Investmentfonds kein Thema. Alle Erträge und Kosten
sind direkt beim Fonds ertragswirksam.
Bei Zertifikaten kann der Emittent Einnahmen erzielen, die für den Normalanleger
nicht als Kosten erkennbar sind.
5. Gebührentransparenz
Die Rechenschaftsberichte der Investmentfonds geben einen klaren Überblick über
die Kostenstrukturen.
Zertifikate bieten dem Anleger keine Transparenz.
6. Verständlichkeit
Fondsanleger müssen keine ausgebildeten Finanzwissenschaftler sein, um
Konstruktion, Anlageziele und -risiken zu verstehen.
Im Normalfall ist diese Verständlichkeit bei Zertifikaten oft nicht gegeben.
7.Vergleichbarkeit
Für Investmentfonds gibt es zahlreiche Wertentwicklungsvergleiche sowie Ratings
und Rankings.
Zertifikate werden in der Regel so unterschiedlich konstruiert, dass Vergleiche
nicht möglich sind.
Der Investmentfonds bietet dem Anleger also viele Vorteile. Der Anlagebedarf ist
dafür entscheidend, ob Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Immobilien- oder Hedgefonds
die richtige Lösung für den Anleger sind.
Mehr dazu im Fonds ABC
Weitere Meldungen zum Thema
**Finanztest: Banken bieten trotz Krise weiter komplexe Produkte an**
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[Quelle: AFP 07.09.2009]
**Die Etappen der Finanzkrise - Chronologie **
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[Quelle: AFP 07.09.2009]
**Zertifikate: "Dresdner Bank lässt Anleger ins Messer laufen"**
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[Quelle: Investmentfonds.de 02.10.2008]
**Investmentfonds versus Zertifikate**
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[Quelle: Investmentfonds.de 19.09.2008]
**Bankenkrise - Welche Wertpapiere sind sicher?**
http://www.investmentfonds.de/fondsnews_full.cfm?ID=14179
[Quelle: Investmentfonds.de 19.09.2008]
**Bei Zertifikaten genauer hinsehen **
http://www.investmentfonds.de/fondsnews_full.cfm?ID=14039
[Quelle: Investmentfonds.de 12.08.2008]
**Experten warnen Anleger vor Zertifikaten / Vergleich mit Fonds **
http://www.investmentfonds.de/fondsnews_full.cfm?ID=12861
[Quelle: Investmentfonds.de 27.07.2007]
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