Investmentfonds.de
25.08.2010:
Templeton: Die Entmystifizierung Rumäniens
Köln, den 25.08.2010 (Investmentfonds.de) - Häufig identifizieren Investoren die
Anlagekategorie der Grenzmärkte hauptsächlich mit Ländern im Nahen Osten und in
Nordafrika, was sich in ihrer Vormachtstellung in Benchmarks wie dem MSCI Frontier
Markets Index niederschlägt. Infolgedessen werden osteuropäische Grenzmärkte wie
die Ukraine oder Rumänien oft übersehen. Dabei bieten sie unseres Erachtens auf-
regende Anlagechancen. Solche Länder arbeiten an der Umwandlung ihrer Volkswirt-
schaften von staatlich dominierten sozialistisch-/ kommunistischen Wirtschaftsmodellen
in solche, die den Einflüssen von Marktkräften, Privatunternehmen und zunehmender
Privatisierung unterliegen.
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Rumänien ist 2007 der Europäischen Union (EU) beigetreten und führt derzeit maß-
gebliche Reformen durch, die unserer Meinung nach die Kapitalmärkte des Landes stärken
sollten. Wie andere osteuropäische Länder war aber auch Rumänien stark von der globalen
Finanzkrise betroffen und benötigte ein Hilfspaket. Finanzhilfen der EU in Höhe von
20 Mrd. Euro für Rumänien trugen zur Stützung der Landesmärkte bei und nahmen Druck
von der rumänischen Währung, dem Leu. Das Rettungspaket verschaffte dem Land aber
auch Luft zum Atmen, indem es der Regierung ermöglichte, ein Haushaltsdefizit aus-
zuweisen, das knapp unter dem letztjährigen liegt, welches 5,2% des Bruttoinlands-
produkts (BIP) ausmachte. Die Regierung hat vor, die Ausgaben in diesem Jahr um rund
1% des BIP zu senken. Ferner war das Paket an ein Reformprogramm geknüpft, dass das
Land auf den richtigen Kurs bringen sollte. Die Infrastrukturentwicklung ist ein
ausgewählter Schlüsselbereich für eine mögliche Finanzierung durch EU-Mittel, was
diesen Sektor für Investoren besonders interessant macht. Unseres Erachtens erfordert
der Aufbau der Infrastruktur viel Arbeit. Unternehmen aus den Branchen Bau und
Baustoffe sollten daher potenziell reizvolle Anlagechancen darstellen.
Im Stromsektor halten wir die Wachstumsaussichten angesichts der steigenden Nachfrage
für beträchtlich. Die ausländischen Kapitalzu- und -abflüsse auf und von Rumäniens
kleinem Markt hatten insbesondere in den letzten Jahren einen spürbaren Effekt. Der
Prozentsatz gebietsfremder Käufer an der Börse von Bukarest stieg 2007 sprunghaft an
– auf 40%. 2009 fiel er dann aber wieder auf rund 23% (siehe Tabelle 1). Entsprechend
gab der MSCI Romania Index von seinen 2007 und Anfang 2008 verzeichneten Hochs aus
Ende 2008 und 2009 drastisch nach. Von übertriebenem Optimismus verfielen manche
Investoren in extremen Pessimismus. Gebietsfremde Investoren stellen jedoch wohl-
gemerkt immer noch einen Minderheitsanteil am Markt dar.
Wir bei Templeton bewerten Unternehmen mit längerfristigem fünfjährigem Anlagehorizont.
Vor allem aber haben wir gelernt, geduldig abzuwarten und nicht in Panik zu verfallen,
wenn es kurzfristig turbulent wird. Ausländische Investoren haben aufgrund dessen,
was darüber zu lesen ist, mitunter falsche Vorstellungen von Rumänien und anderen
Grenzmärkten. Unserer Ansicht sollte man unbedingt über den ersten Eindruck hinaus-
blicken und sich Einblick verschaffen, was vor Ort wirklich passiert. Wir sehen in
Rumänien enorme Wachstums- und Anlagechancen und wollen unser Geschäft dort ausbauen.
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Quelle: Investmentfonds.de
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