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21.07.2011 |
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Investmentfonds.de
21.07.2011: --- Ende Anzeige ---
ACMBernstein hat mögliche Folgen für die Märkte untersucht, indem frühere Herab-
stufungen von Staatsanleihen analysiert wurden. Das Ergebnis ist, dass eine
Herabstufung von US-Staatsanleihen wahrscheinlich nicht zu einem hohen Anstieg
ihrer Renditen führen würde. Schon auf das Säbelrasseln der Ratingagenturen
reagierte der Markt relativ ruhig, obwohl die US-Finanzen durchaus Anlass zur
Sorge geben: Die Renditen der US-Staatsanleihen fielen eher, statt zu steigen,
was bei einem Anstieg der verlangten Risikoprämien eigentlich die naheliegende
Folge wäre. Marktbedingungen können sich zwar schnell ändern, doch wenn der
einzige Unterschied zwischen heute und morgen in der Herabstufung eines Ratings
besteht, lassen die Erfahrungen der Vergangenheit keine schweren Marktreaktionen
erwarten.
Um die Auswirkungen der Herabstufung von Staatsanleihen abzuschätzen, analysierte
ACMBernstein in mehreren Zeitfenstern die Veränderungen der Risikoaufschläge von
Ländern, deren Ratings seit dem Jahr 1990 um eine bis drei Stufen heruntergesetzt
wurden. Damit die Marktreaktionen im Vorfeld nicht unbeachtet bleiben, waren die
sechs Monate vor der Herabstufung ebenso Gegenstand der Betrachtung wie der
erste Monat, der zweite bis sechste Monat und der siebte bis zwölfte Monat danach.
Es zeigte sich, dass die Veränderungen der Risikoaufschläge bei Ländern mit guten
Ratings tendenziell moderat ausfielen. Staaten, deren Ratings auf „AA+“ herab-
gestuft wurden, zeigten fast keine Veränderungen, die Risikoaufschläge gingen
in den sechs Monaten vor der Maßnahme sogar um drei Basispunkte im Schnitt zurück.
Im zweiten bis sechsten Monat nach der Herabstufung waren die Aufschläge dann
durchschnittlich nur zwei Basispunkte höher als sechs bis zwölf Monate davor.
Auch als Moody’s das Rating für Kanada im Juni 1994 von „Aaa“ auf „Aa1“ senkte,
kam es zwar zu kurzfristigen Renditeanstiegen, bis August bewegten sich die
Risikoaufschläge aber wieder in Richtung der Spanne, die gegenüber US-Staatsan-
leihen vor der Herabstufung bestand. Selbst in einem schwächeren globalen
Umfeld waren die Folgen von Ratingherabstufungen oft moderat. Als S&P Japans
Rating im Juni 2000 von „AAA“ auf „AA+“ senkte, gingen die Renditen in den
folgenden Monaten sogar zurück, weil Japan als „sicherer Hafen“ gilt. Anleger
hatten nicht das Gefühl, dass die Regierung sich einer Bedienung ihrer Schulden
weniger verpflichtet fühlt.
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Je niedriger das Rating nach einer Herabstufung war, umso stärker reagierten
allerdings die Risikoaufschläge. Herabstufungen auf „BBB“ oder niedrigere
Ratings hatten infolge höherer Renditen starke Auswirkungen auf die Finanzierungs-
möglichkeiten eines Landes. Auch bei Herabstufungen im Kontext größerer Wirtschafts-
oder Finanzkrisen stiegen die Renditen der betroffenen Anleihen oft deutlich.
Beispiele dafür sind die Herabstufung Italiens 1991, die in die Rezession der
frühen 1990er Jahre fiel, die Herabstufung von Finnland und Schweden 1992
infolge der russischen Bankenkrise, die Ratingsenkungen für Spanien und Irland
2009 während der globalen Finanzkrise und die neuerliche Herabstufung Spaniens
im Jahr 2010. In all diesen Fällen waren die Herabstufungen mit Problemen
verbunden, die bereits den allgemeinen Risikoappetit an den Märkten reduziert
hatten.
Alles in allem legen die Analysen nur begrenzte Auswirkungen auf die US-Renditen
nahe, wenn die Ratings für Anleihen der Vereinigten Staaten wirklich von „AAA“
auf „AA“ gesenkt werden sollten. Dies verdankt sich einerseits dem Status der
USA als „sicherer Hafen" in Krisenzeiten, andererseits aber auch dem Umstand,
dass die Welt einige Jahre in einer Phase wirtschaftlicher Erholung verbringen
wird. Käme es zu einer Herabstufung, würde sich nach Ansicht von ACMBernstein
Ähnliches ereignen wie in Kanada 1994 oder in Japan im Jahr 2000. Die spezielle
Funktion des US-Dollar als Weltreservewährung untermauert diese Einschätzung.
Wegen der schieren Größe und Präsenz des US-Marktes könnte eine Herabstufung
zwar die Risikoaversion an den Märkten steigen lassen, sodass die Renditen von
Risikoanlagen in den USA und anderen Ländern sich ausweiten würden. In einem
solchen Umfeld könnte der Status der USA als guter Schuldner ihren Staatsanleihen
aber sogar Unterstützung verleihen.
Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass die Märkte weiterhin Kredite für die
US-Regierung als nahezu risikofrei bewerten, unabhängig vom Handeln der Rating-
agenturen. Es ist trotzdem zu hoffen, dass allein die Drohung mit einer Herab-
stufung sowohl den Präsidenten als auch den Kongress der Vereinigten Staaten
zur Zusammenarbeit ermuntern, um jede Veränderung des Ratingstatus zu verhindern.
Langfristig stellt sich die Frage, ob der Markt die USA für fähig hält, struk-
turelle Probleme im Sozial- und Gesundheitswesen zu lösen. Noch kann man
annehmen, dass die Gefahr einer Krise die US-Regierung zum Handeln bewegt,
doch wenn die Erwartung einer steigenden Inflation wahr wird und die Renditen
zu steigen beginnen, werden höhere Finanzierungskosten eine dramatische Ver-
schlechterung der US-Haushaltsperspektiven auslösen. „Wenn es soweit kommt,
würde sich unsere Analyse deutlich verändern, die USA könnten dann zu jenen
Ländern gehören, bei denen die Herabstufung des Ratings eine ohnehin schlechte
Haushaltslage weiter verschlimmert“, resümiert Douglas J. Peebles, „auf Grund-
lage der aktuellen Renditebewegungen der US-Staatsanleihen sehen wir uns aber
noch nicht in einer solchen Situation.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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