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FondsNews
13.09.2011 |
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Investmentfonds.de
13.09.2011: --- Ende Anzeige ---
Das Leben in einer Blase
Der drastische Anstieg der Verschuldung der US-Haushalte innerhalb von zehn Jahren
auf 98 Prozent des BIP im Jahr 2007 war zurückzuführen auf zügellose Mortgage Equity
Withdrawals und eine Ausdehnung der Hypothekenkreditvergabe auf ehemals restriktiv
finanzierte Märkte. Viele dieser Kredite sollten zum Problem werden, als die Preise
am US-Immobilienmarkt aufhörten zu steigen. Ob die Verschuldungsquote von 98 Prozent
des BIP eine natürliche Grenze darstellte, ist unklar. Es steht jedoch ausser Frage,
dass der Anstieg um 30 Prozent binnen sieben Jahren mit der Vergabe unzähliger
hochriskanter Kredite verbunden war.
Keine Verringerung der privaten Verschuldung
Laut dem Mittelflussbericht der amerikanischen Notenbank ist die Verschuldung der
US-Haushalte seither um 492 Milliarden US-Dollar gesunken, hauptsächlich durch
einen Rückgang der Hypothekenkredite. Auch bei den Konsumkrediten ist ein Rückgang
von 185 Milliarden US-Dollar zu verzeichnen, was vor allem auf sinkende Kreditkarten-
schulden zurückzuführen ist. Das Volumen der Bankkredite ist im gleichen Zeitraum
jedoch um 95 Milliarden US-Dollar gewachsen. Abgesehen von den Verlusten durch
Kreditausfälle geht die private Verschuldung also nicht zurück – ein klarer Beleg
dafür, dass der Rückgang eine erzwungene Anpassung ist und kein zielgerichtetes
Deleveraging.
Anreize spielen eine Rolle
Das Hypotheken-Neugeschäft läuft aus verschiedenen Gründen weiter schleppend. Einige
Banken leiden noch immer unter den Verlusten durch die Krise und scheuen sich, ihre
Bilanzsumme auszuweiten. Andere sind bereit Kredite zu vergeben, sehen sich aber mit
strengen Kreditvergabestandards konfrontiert. Und schliesslich haben viele Haushalte
in den letzten Jahren Geld verloren und sind nicht in der Lage, ein Haus zu finan-
zieren. Auch wenn diese Hemmnisse für das Kreditwachstum eine Rolle spielen, dürften
sie nicht von Dauer sein: Denn zu Viele profitieren von einer steigenden Verschuldung.
Politiker, Banken, Haushalte – und sie werden Wege finden, sie zu ermöglichen. Das ist
vielleicht die einfachste Erklärung dafür, warum die Politik keine Mühen scheut, eine
Deflation abzuwenden. Die Motivation der Banken basiert auf der Tatsache, dass die
Zinsen im Keller sind und Wertpapiere keine attraktive Renditen mehr bieten. Die
Motivation der privaten Haushalte ist klar: Sie können entweder zur Miete wohnen
oder eine Immobilie kaufen. Ein Hypothekenkredit erhöht also letztlich nicht ihre
Verbindlichkeiten, sondern verändert nur deren Zusammensetzung.
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Zusammensetzung des Haushaltssektors
Entscheidet ein Eigentümer sich für den Verkauf seines Hauses und wird Mieter, sinkt
seine Schuldenlast, nicht aber seine finanzielle Belastung. Was sich ändert, ist
nur, dass er nun mit einem starken Mietanstieg rechnen muss, wenn die Inflation
steigt. Während Hypothekenschuldner eine implizite Kündigungsoption im Falle einer
Deflation haben, gibt es für Mieter kein Sicherheitsnetz, das sie vor einer Miet-
inflation schützt. Der Hypothekenschuldner hat die Möglichkeit, den Kredit nicht
mehr zu bedienen, wenn die Preise stark fallen. Da die meisten Hypotheken faktisch
rückgriffsfreie Darlehen sind, ist dies eine wertvolle Option: Der Hypothekennehmer
stellt den Schuldendienst ein, ohne bei einem Einbruch der Immobilienpreise die
vollen Kosten tragen zu müssen. Angesichts der Möglichkeiten zur Finanzierung
weiterer Schulden, der vielfältigen Anreize zur Kreditaufnahme und der zahlreichen
irrational agierenden Marktteilnehmer, scheint der Sektor der privaten Haushalte
insgesamt nicht überschuldet. Er könnte unter Umständen unterverschuldet sein.
Zukünftige Verschuldung
Wir können Prognosen über den Umfang des zu erwartenden Deleveraging abgeben, indem
wir das Volumen der notleidenden Kredite berechnen und schätzen, wie hoch die Aus-
fälle sein werden. Derzeit sind 6,1 Millionen Hypotheken in den Vereinigten Staaten
ausfallgefährdet oder in Zwangsvollstreckung. Nahezu 2 Millionen Zwangsvollstreckun-
gen wurden bislang eingeleitet. Unter verschiedenen makroökonomischen und Beschäf-
tigungsszenarios ergibt sich daraus eine mögliche Bandbreite von 3 bis 8 Millionen
Zwangsvollstreckungen. Bei einer durchschnittlichen Kredithöhe von 220’000 US-Dollar
entsprechen 6 Millionen Zwangsvollstreckungen einer Gesamtverschuldung von rund
1,3 Billionen US-Dollar oder 9,2 Prozent des US-amerikanischen BIP. Die Banken und
Kreditagenturen, in deren Eigentum die Häuser nach der Zwangsvollstreckung übergehen,
dürften die Immobilien nicht so schnell weiterverkaufen können, was vorübergehend
zu einem starken Rückgang der Verschuldung führen würde. Werden die Häuser wieder
verkauft, nimmt die Verschuldung wieder zu, sofern die Käufer neue Hypotheken
aufnehmen. Ausgehend von einem Durchschnittspreis von 180’000 US-Dollar beim
Neuerwerb zwangsvollstreckter Immobilien, beliefe sich der Rückgang der Hypotheken-
kredite durch Zwangsvollstreckungen letztlich auf nur 3,2 Prozent des US-BIP.
Dank innovativer Finanzprodukte haben breitere Bevölkerungsschichten Zugang zu
Finanzierungen
Der Survey of Consumer Finances der Fed zeigt, dass US-Amerikaner, die Schulden
haben, tendenziell mehr verdienen und einen höheren Bildungsstand haben als andere.
Die Entwicklung der Wirtschaft in den USA hat dazu geführt, dass mehr Menschen
kreditwürdig geworden sind, und innovative Finanzprodukte haben Finanzierungen für
breitere Schichten zugänglich gemacht. Auch wenn diese Entwicklung während der
Immobilienblase ausser Kontrolle geriet, wird die Rückkehr zur Normalität mit einer
hohen und wachsenden Verschuldung einhergehen. Es wäre also nicht überraschend,
wenn die Verschuldung in Relation zum BIP in zehn Jahren deutlich über 100 Prozent
liegen würde. Die Verschuldung wird erst dann aufhören zu wachsen, wenn eine
weitere Kreditaufnahme ökonomisch nicht mehr sinnvoll ist. So weit ist es noch
lange nicht. Quelle: Investmentfonds.de |
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