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21.11.2011 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
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Investmentfonds.de
21.11.2011: --- Ende Anzeige ---
Warum verlagert sich der Schwerpunkt der Staatsanleihen so schnell von
Italien nach Spanien?
Das alarmierende Tempo, in dem sich die Staatsanleihenkrise ausbreitet, wird
leider zu einem ihrer zentralen Merkmale. Naturgemäß testen die Märkte jede
empfundene Schwäche. Nun, da die EZB italienische Anleihen kauft, testen die
Märkte die Bereitschaft der EZB, dies auch in Spanien zu tun.
Die Fixierung auf Italien erreichte vor allem durch die politische Schwäche
der Regierung Berlusconi den Höhepunkt. Die Lage in Spanien ist anders. Aus
fundamentaler Sicht ist die Haushaltslage tatsächlich schlechter, daher ist
der Fokus der Märkte auf Spanien keine Überraschung.
Eine der Maßnahmen, die die EZB ergreifen könnte, um die Masse der Angriffe auf
diese Staatsanleihen abzuwehren, besteht darin, öffentlich ein Renditeniveau zu
diskutieren, ab dem sie italienische und spanische Staatsanleihen unterstützen
würde. Dies ist allerdings schon aus politischen Gründen wenig wahrscheinlich.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass eine öffentliche Unterstützung einen Vermögens-
transfer aus Deutschland in die Peripherieländer bedeuten würde. Ich gehe nicht
davon aus, dass Deutschland bereit ist, für die Peripherieländer der Eurozone
Blankoschecks auszustellen.
Welche Aussichten hat der Euro?
Angesichts der Ereignisse in Europa in den letzten Wochen hat sich der Euro
tatsächlich unerwartet gut geschlagen. Es gibt an den Währungsmärkten zahlreiche
Spekulanten, die gerne gegen den Euro wetten. Aber jedes Mal, wenn wir erfreuliche
Nachrichten erhalten - über die Arbeitslosenzahlen in Deutschland oder über
Anzeichen für eine konzertierte politische Maßnahme - werden diese Short-
Positionen glatt gestellt und der Euro erholt sich wieder.
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Es wird sich zeigen, wie lange dies noch durchzuhalten ist, wenn sich die
Nachrichtenlage verschlechtert. Der negative Druck gegen den Euro steuert auf
einen Wendepunkt zu, der eine erhebliche Schwäche verursacht. Wir erleben
bereits, dass Investoren aus Asien ihr Vertrauen in die Eurozone und in den
Euro als Währung verlieren. Allerdings würde durch eine massive Korrektur nach
meiner Meinung eine Kaufgelegenheit für die angeschlagenen europäischen Ver-
mögenswerte mit dennoch hoher Qualität entstehen, vor allem in Deutschland und
Frankreich.
Zeichnet sich nun die Schlussphase der Krise ab?
Ja, ich gehe davon aus, dass wir in eine "Schlussphase" der Krise eintreten.
Die Lösung besteht darin, Deutschland dazu zu bewegen, eine gewisse Inflation
in Kauf zu nehmen, und zwar durch eine quantitative Lockerung mit entsprechender
Ausweitung der Geldmenge. Dies steht allerdings völlig im Widerspruch zur
nationalen Überzeugung der Deutschen. Sie haben in den 1920-er Jahren eine
vernichtende Hyperinflation erlebt, die noch heute das kollektive Bewusstsein
der Politiker und Zentralbanker bestimmt. Leider sind die Alternativen zur
quantitativen Lockerung erschöpft. Ich kann mir gut vorstellen, dass hinter
verschlossenen Türen bereits versucht wird, die Deutschen zu überreden. Die
quantitative Lockerung mit ihrer entsprechenden Erhöhung der Geldmenge wird
den Wert der Schulden in der Eurozone schmälern und der Eurozone eine Atempause
verschaffen, damit sie sich erholen kann.
Welche Aussichten bestehen für Anleihen als Anlageklasse bei dieser anhaltenden
Verschuldungsproblematik?
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Wir befinden uns nun in einer Reflationierungsphase des Konjunkturzyklus in den
entwickelten Volkswirtschaften, die bisher immer mit einer starken Wertentwicklung
der Anleihen verbunden war. Das Wirtschaftswachstum schwächt sich ab und die
Inflation sinkt - in bestimmten Bereichen ziemlich stark. Es spricht viel für
Unternehmensanleihen hoher Qualität und für inflationsindexierte Anleihen. Auch
High Yield Unternehmensanleihen bieten sich an. Sie bergen zwar ein höheres
Risiko, aber die Renditen entsprechen bereits den notleidenden Niveaus, die
dank der relativ robusten Fundamentaldaten der Unternehmen derzeit nicht erreicht
werden. Kurz gesagt, viele Unternehmen befinden sich heute in einer besseren
Verfassung als die Staaten. Wir erleben eine Neubewertung der Risiken an den
Anleihenmärkten. Mit Ausnahme der Finanztitel können Unternehmensanleihen ein
attraktives Risiko-/Ertragsverhältnis bieten.
Ich gehe davon aus, dass die quantitative Lockerung und eine damit verbundene
Erhöhung der Geldmenge das wahrscheinliche Ergebnis sein werden, wenn Deutschland
erst einmal seine Einwände im weiteren Verlauf dieser Krise nicht mehr durchsetzen
kann. In einem derartigen Fall müsste man die Inflation als ein beträchtliches
Sonderrisiko ansehen. Jetzt sind die Inflations-Gewinnschwellen (die
Renditedifferenz aus nominalen Staatsanleihen und inflationsindexierten
Staatsanleihen - ein Anzeichen für die von den Anleihenmärkten eingepreiste
Inflation) sehr preiswert, da wir diese Phase der quantitativen Lockerung
noch nicht erreicht haben. Das Problem besteht darin: wenn Sie warten, bis
diese Phase erreicht ist, sind Sie zu spät, da das Wort Inflation dann in
aller Munde sein wird. Die Märkte werden dann schnell handeln und diese
neuen Erwartungen einpreisen. Ich würde den Anlegern raten, über den Aufbau
eines Inflationsschutzes in ihren Portfolios gerade jetzt nachzudenken. Der
Schutz ist jetzt noch zu attraktiven Preisen zu haben.
Quelle: Investmentfonds.de |
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