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FondsNews
25.09.2012 |
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Investmentfonds.de
25.09.2012: --- Ende Anzeige ---
Das raschere Wachstum der Schwellenländer lässt sich durch langfristige globale
Konvergenztrends erklären. Der Aufhol- bzw. Konvergenzprozess der Schwellenländer
gegenüber den entwickelten Ländern beruht sowohl auf endogenen (Produktivitäts-
wachstum) als auch exogenen Faktoren (Globalisierung und Abbau von Handelsbarrieren).
Dabei werden die Konvergenzeffekte durch eine glaubwürdige Volkswirtschaftspolitik
sowie einen rechtsstaatlichen Rahmen verstärkt.
Jetzt ist es an den entwickelten Märkten, die Investoren von ihrer Attraktivität
zu überzeugen. Die weltweite Kreditkrise war insofern ein Augenöffner: Während die
Schwellenländer weitgehend ungeschoren davonkamen, wird es wohl noch einige Jahre
dauern, bis alle Industrieländer die haushaltspolitischen Konsequenzen bewältigt
haben. Auch die anhaltende Schuldenkrise in der Eurozone belastet die Schwellenländer
nicht im gleichen Maße wie die entwickelten Staaten.
Die Kapitalmärkte sind für die wirtschaftliche Weiterentwicklung eines Landes von
entscheidender Bedeutung. Für Emittenten, ob Staat oder Unternehmen, bedeuten
Lokalwährungsmärkte größere Unabhängigkeit von der Finanzierung an den internationalen
Märkten. Aus Anlegersicht spielen Anlagemöglichkeiten auf lokaler Ebene eine wichtige
Rolle für das sogenannte „Liability Driven Investing“, also eine an den Verbindlich-
keiten von Banken, Rentenfonds und Versicherungsgesellschaften orientierte Anlage-
strategie. Da sich die Zinskurven der Kapitalmärkte über das gesamte Zins- und
Laufzeitspektrum erstrecken, richtet sich auch die Preisgestaltung bei anderen
Kreditinstrumenten danach.
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Aus den verschiedensten Gründen – Präferenz für die Heimatmärkte, mangelnde Kenntnis
im Hinblick auf das Angebot an EMD-Titeln und -Assetklassen, Mangel an geeigneten
Investmentprozessen – scheuen internationale Investoren immer noch vor Emerging-
Markets-Anleihen zurück. Die Konvergenz zwischen Emerging Markets und entwickelten
Märkten mag in puncto Wirtschaftsentwicklung und Wohlstand noch Jahre oder sogar
Jahrzehnte dauern. Die strategische Allokation in Emerging Markets dürfte jedoch
strukturbedingt zunehmen, vor allem solange vielfältige Alpha-Chancen bestehen.
Derzeit lauten 84 Prozent (47 Prozent Staats- und 37 Prozent Unternehmensanleihen)
aller sich im Umlauf befindlicher EM-Schuldtitel auf Lokalwährung. Die übrigen
16 Prozent entfallen auf ausländische Staatsanleihen (6 Prozent) sowie ausländische
Unternehmensanleihen (10 Prozent).
JP Morgan ist der führende Indexanbieter für die EM-Anleihemärkte. Mit 53 Prozent
entfällt der Löwenanteil noch auf HC-Staatsanleihen, doch LC Longer Duration (GBI-EM)
and HC Corporate Debt (CEMBI) gewinnen rasch an Boden. Renditen und Renditespannen
sind im Vergleich zu ihren Pendants von den entwickelten Märkte überwiegend günstig.
Bei Hartwährungsanleihen, also ausländischen Staats- und Unternehmensanleihen,
übernimmt der Anleger zusätzlich zum US-Treasury-Risiko ein „reines“ Kredit- bzw.
Spreadrisiko. Bei Lokalwährungsanleihen ist der Anleger hingegen Währungs- und
lokalen Zinsrisiken ausgesetzt. Das EM-Währungsrisiko hat sich als zuverlässige
und dauerhafte Diversifikationsquelle erwiesen. Alle EMD-Kategorien zeichnen sich
im Hinblick auf Länder-, Rating- und regionale Kategorien durch ein hohes Maß an
Diversifikation aus. Die Liquidität ist bei HC-Staatsanleihen und Lokalwährungsan-
leihen mit kurzer Duration am höchsten.
Im Rahmen eines fundamentalen Ansatzes bei der strategischen Asset-Allokation böte
sich für ein globales Fixed-Income-Portfolio eine 30%ige Gewichtung von EMD an. Der
Anteil der Schwellenländer an der nominalen Weltwirtschaftsleistung beträgt bereits
über 35 Prozent. Die Allokationen aller sich im Umlauf befindlichen EM-Anleihen
handelbarer europäischer Indizes deuten hingegen auf einen Wert von nur 6,1 Prozent
hin. Damit werden die Emerging Markets trotz ihrer Schuldendisziplin abgestraft.
Zugleich werden BIP-Zuwächse und für die Emerging Markets tendenziell günstige
Kapitalmarkttrends ignoriert.
Die Analyse von INGs strategischer Asset-Allokation ergibt ein hohes Exposure
gegenüber Lokalwährungen. Diese Allokation beruht auf einem zukunftsorientierten
Risikoprämienmodell, das seinerseits die in der Vergangenheit beobachteten Trends
und unsere Erwartungen an die weitere Entwicklung miteinander kombiniert. Eine
niedrigere Risikotoleranz legt eine Allokation in Lokalwährungen (kurze Duration)
und HC-Staatsanleihen nahe. Bei einer höheren Risikotoleranz empfiehlt sich dagegen
eine höhere Allokation in HC-Unternehmensanleihen und Lokalwährungen (lange Duration).
Momentan setzt sich ING IMs strategische Gewichtung der vier Untersegmente folgender-
maßen zusammen: 35 Prozent Lokalwährung (lange Duration), 25 Prozent Lokalwährung
(kurze Duration), 25 Prozent HC-Staatsanleihen und 15 Prozent HC-Unternehmensanleihen.
Bei dieser Allokation besteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Liquidität,
Marktentwicklung und Rendite-Risiko-Aussichten. In Backtests weist dieses Muster-
portfolio attraktive historische Risiko-Ertrags-Merkmale auf.
Ferner sind wir der Überzeugung, dass die taktische Asset-Allokation (TAA) in diese
Untersegmente attraktive Renditesteigerungen generiert. Dabei erfassen wir durch unsere
Research- und Analysetätigkeit günstige Gelegenheiten im Zuge vorübergehender
Marktverwerfungen. Seit jeher beobachten wir erhebliche Performance-Unterschiede
zwischen den verschiedenen Sub-Assetklassen. Entsprechend haben wir systematische,
fundamentale und idiosynkratische Risikotreiber identifiziert und ein Verfahren
konzipiert, das die sich bietenden Chancen verfolgt, interpretiert und nutzt.
Die Erkenntnisse des gesamten EMD-Teams sind von entscheidender Bedeutung, um Tiefe
und Aktualität unserer taktischen Entscheidungen sicherzustellen. Zugleich steuern
zwei Portfoliomanager die Top-down-Prozesse im Hinblick auf den relativen Wert.
Quelle: Investmentfonds.de |
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