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FondsNews
26.08.2013 |
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Investmentfonds.de
26.08.2013: --- Ende Anzeige ---
„Der chinesische Aktienmarkt ist nach fast allen Standards sehr günstig
bewertet“, fasst Dr. Jan Ehrhardt seine Erkenntnisse zusammen. Die
börsennotierten Unternehmen der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft
wiesen aktuell sehr niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) und eine
geringe Verschuldung auf. Erstmals seit langer Zeit liege sogar das
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) chinesischer Unternehmen tiefer als in
Japan. Zuvor hatten japanische Aktien bei dieser wichtigen Value-
Kennziffer jahrelang Spitzenplätze belegt.
Am preisgünstigsten sind nach Beobachtung Ehrhardts chinesische Gesell-
schaften mit hoher Dividendenrendite. „In China ist der KGV-Abschlag
der Dividendenaktien auf das Rekordniveau von 67 Prozent gefallen.“ In
der Vergangenheit habe dieser Abschlag gegenüber dem Gesamtmarkt lediglich
42 Prozent betragen, hat der Münchener Aktienstratege errechnet.
Investoren bevorzugen Industriestaaten
Ehrhardt weist allerdings darauf hin, dass viele Anleger China und
andere Schwellenländer zuletzt mit Skepsis betrachteten: „Der Fokus
der Investoren ist in den vergangenen Monaten wieder zu den entwickelten
Märkten gewandert.“ Das langsamere Wirtschaftswachstum und die Brems-
manöver der Notenbanken bereiteten Kopfzerbrechen. „Nach den starken
Anstiegen im Vorjahr waren zudem einige Märkte wie Indonesien, Malaysia
und Thailand einfach zu teuer“, kommentiert der Portfoliomanager. Unter
dem Abzug von Auslandskapital hätten auch die Währungen dieser für
Korrekturen besonders anfälligen Volkswirtschaften gelitten.
Wegen der zuletzt etwas schwächeren Konjunktur steht auch China unter
Beobachtung. Dr. Jan Ehrhardt sieht das Land aufgrund seiner gelenkten
Wirtschaft allerdings in einer komfortablen Situation. „Es gibt den
festen Willen, die Wirtschaft zu unterstützen.“ Zwar verweise die
Staatsführung das Schattenbanken-System in seine Schranken, die Regierung
in Peking habe jedoch kürzlich ihr Ziel bekräftigt, in diesem Jahr beim
Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Plus von mindestens 7,0 - 7,5 Prozent zu
erzielen.
Damit könne das Reich der Mitte weiterhin seine Rolle als Konjunkturmotor
der gesamten Region ausfüllen. „Ein Zuwachs von 7,5 Prozent auf dem
inzwischen erreichten Niveau sorgt für einen Wachstumsbeitrag, der so
groß ist wie das gesamte BIP von Thailand und Malaysia zusammen“, veran-
schaulicht Ehrhardt die Größenordnung. Anleger sollten sich daher nicht
von der asiatischen Wachstumsregion abwenden, auch wenn ihre Aktienmärkte
den entwickelten Börsenplätzen derzeit hinterherliefen.
Für ausländische Anleger stellen Engagements an der Börse in Hongkong
eine passende Möglichkeit dar, um vom langfristigen Aufstieg Chinas zu
profitieren. „Der dortige Aktienmarkt entwickelt sich seit einigen Jahren
überdurchschnittlich und würde bei einer Erholung der Festlandsbörsen
weiter mitziehen“, so Ehrhardt. Außerdem schütze das westlich orientierte
Hongkong die Aktionärsrechte besser.
Der Portfoliomanager zeigt sich zuversichtlich, dass vor allem der
chinesische Binnenkonsum wieder stärker anzieht. „Die Regierung kann
die Inlandsnachfrage direkter steuern als den auslandsabhängigen Export.
Hierdurch schafft sie sich auch mehr Einflussmöglichkeiten.“ Sobald die
Sektoren Konsum und Dienstleistungen in Schwung kämen, verfügten insbe-
sondere chinesische Dividendenaktien über Aufholpotenzial, resümiert
Ehrhardt.
Japan als Trumpfkarte
Im Gamax Funds Maxi-Fonds Asien International A setzt das Portfolio-
management derzeit stark auf Konsumgüter-Unternehmen. In regionaler
Hinsicht nehmen neben Hongkong und China japanische Aktien breiten
Raum ein. Ihr Anteil im Portfolio kletterte zuletzt auf 29 Prozent.
„Es gibt gute Chancen, dass sich die Belebung in Japan nicht als Stroh-
feuer entpuppt“, zeigt sich Ehrhardt zuversichtlich. Seinen Optimismus
begründet er mit der steigenden Wettbewerbsfähigkeit der japanischen
Wirtschaft. Ihr helfe vor allem der schwache Yen. Außerdem plane die
Regierung Steuerentlastungen für Unternehmen. „Die Bewertung des Gesamt-
marktes ist im internationalen Vergleich noch nicht zu hoch“, ergänzt
der Portfoliomanager. Gleichzeitig deuteten die stark steigenden Importe
unter anderem von Vorprodukten darauf hin, dass in den nächsten Monaten
auch die Exporte kräftig zulegen könnten.
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Hinzu komme, dass Ausländer in Japan weiterhin unterinvestiert seien.
So hat der Nikkei-Index nach dem Start der Börsenrallye zu Jahresbeginn
deutlich korrigiert. In der letzten Augustwoche notierte der japanische
Leitindex rund 14 Prozent unter seinem am 22. Mai erreichten Jahreshoch
von 15.627 Punkten. Die Konsolidierung ging mit einem zum US-Dollar
wiedererstarkenden Yen einher. Doch dieser Trend sollte nicht von Dauer
sein. „Das Fondsmanagement geht mittelfristig von weiteren Abwertungen
der japanischen Währung aus“, stellt Ehrhardt klar. Momentan habe der
Gamax Funds Maxi-Fonds Asien International A den Yen zwar nicht mehr ab-
gesichert. Sobald die kurzfristige Marktechnik dies gebiete, werde man
die Währungssicherung jedoch wieder erneuern, so Ehrhardt.
Aktienfavorit Shimano
Negative Wechselkurseffekte sollen den Anlageerfolg in Japan schließlich
nicht beeinträchtigen. Ehrhardt setzt hier vor allem auf exportstarke
Unternehmen. Zu seinen größten Einzelpositionen im Fonds zählt aktuell
Shimano. Der traditionsreiche Hersteller von Fahrradzubehör hat sich in
seinem Segment die Weltmarktführerschaft gesichert. Die Aktie befindet
sich seit Anfang 2012 in einem intakten Aufwärtstrend.
„Momentan ist Shimano noch stark vom europäischen Markt abhängig. Dort
profitiert das Unternehmen derzeit vom schwachen Yen, insbesondere bei
High-End-Produkten.“ Zukunftspotenzial für Shimano sieht Ehrhardt vor
allem im Reich der Mitte: „In China wird es mit steigenden Einkommen mehr
Nachfrage nach besseren Fahrrädern geben“, so seine Einschätzung. „Eine
weitere Perspektive sehen wir in einem möglichen Markteintritt bei E-Bikes.“
Shimano habe für die auch „Pedelecs“ genannten Fahrräder mit Elektromotor
bislang zwar noch kein serienreifes System vorgestellt. „Dank der Markt-
und Vertriebsmacht des Unternehmens würde sich ein ausgereiftes System
jedoch sicherlich schnell etablieren“, resümiert der Fondsmanager.
Quelle: Investmentfonds.de |
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