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13.09.2013 |
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Investmentfonds.de
13.09.2013: --- Ende Anzeige ---
Solche Währungsabwertungen in Emerging Markets sind kein wirklich
neues Phänomen und haben häufig viel mehr mit dem Sentiment zu tun.
Das gilt unserer Ansicht nach besonders für die momentane Schwäche
der indonesischen Rupiah. Indonesien galt über Jahre als Darling
der Anleger. In den vergangenen Jahren betrug das Wachstum des
Bruttosozialprodukts (BSP) jährlich mehr als 5,5 Prozent. Das
Handelsbilanzdefizit lag 2012 bei nur noch 3,7 Prozent des BSP,
und in diesem Jahr schätzt man das Defizit auf 4,4 Prozent. Auch
in diesem Jahr soll das Wirtschaftswachstum wieder über fünf
Prozent liegen. Die Realwirtschaft des Landes hat sich also bei
weitem nicht derart verschlechtert, dass die jüngsten Rupiah-
Verkäufe damit begründet werden können. Hier ist klar zu sehen,
dass das Sentiment und nicht die nackten Zahlen das Zepter
schwingt. Ähnliches scheint sich auch in Währungen von anderen
Schwellenländern abzuzeichnen, wo gewisse Währungspaare nun
schon eher exzessive Notierungen erreicht haben.
Was ist also mit Schwellenländer-Bonds geschehen und was lässt
sich daraus für die Zukunft ableiten?
In den ersten Monaten dieses Jahres waren noch Gelder in
Milliardenhöhe in festverzinsliche Anlagen von Schwellenländern,
speziell in Lokalwährungen, geflossen. Unter der Annahme, das
mit Lokalwährungen Aufwertungsgewinne erzielt werden könnten,
zog es viele Anleger in Local Currency Bonds. Doch die unerwar-
tete Ankündigung der amerikanischen Notenbank, die monatlichen
Wertpapier-Rückkäufe (tapering) schon bald sukzessive zu
verringern, führte zu einem Umdenken der Investoren.
Für einen langjährigen Schwellenländer-Investor ist der plötzliche
Sinneswandel der Anleger schwer nachvollziehbar. Obwohl sich in
vielen Schwellenländern schon 2012 eine leichte Verlangsamung des
Wachstums abzeichnete, wuchsen sie im Durchschnitt insgesamt immer
noch mehr als dreimal so schnell wie die Industrieländer. Im Zuge
der besseren Entwicklung der Konjunktur in den Industrieländern
lässt sich zudem die Vermutung aufstellen, dass die aufstrebenden
Länder zusätzlich auch vom globalen Wirtschaftsaufschwung
profitieren können, beispielsweise durch stärkere Exporte nach
Europa und Nordamerika.
Verglichen mit vergangenen Krisen, vor allem mit der Asienkrise
1997/98, stehen die Schwellenländer markant besser da. Die Währungs-
und Goldreserven sind nicht nur signifikant höher, auch der Anteil
der Reserven in Verhältnis zu den Schulden ist viel höher. Die
Struktur vieler Ökonomien hat sich nachhaltig verändert und die
Abhängigkeit von ausländischen Investitionen hat sich vielerorts
stark abgeschwächt. Lokale Kapitalmärkte wurden weiter auf- oder
ausgebaut. Zwar ist die Performance der einzelnen Länder merklich
heterogener geworden und verlangt nach klaren Prozessen für
Investoren. Wir sind aber überzeugt, dass in den kommenden Jahren
immer noch ein beachtlicher Teil des globalen Weltwirtschafts-
wachstums aus den Schwellenländern kommen wird. Der sehr positive
Wirtschaftsaufschwung in den Industrieländern wird das auch nicht
nachhaltig ändern. Die Globalisierung ist weiter auf dem Vormarsch.
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Unbestritten ist die Notwendigkeit der Schwellenländer, Reformen
in der Binnenwirtschaft voranzutreiben und weiterhin in neuere und
bessere Infrastruktur zu investieren, um die Voraussetzungen für
gesundes Wachstum zu untermauern. Auch der Konsum wird seinen
Beitrag zum Gesamtwachstum beisteuern. Die Länder, die diesen Weg
gehen, verdienen das Vertrauen der Investoren. Bei den gegenwärtigen
Währungsparitäten und attraktiven Risikoprämien für Kreditprodukte
ist eine weitere Investition sicher eine Überlegung wert. Anlagen
in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern sind momentan besonders
interessant und werden längerfristig eine attraktive Anlagealternative
bieten. Im aktuellen Umfeld dürfte sogar eine antizyklisches,
handelsorientierte Strategie, wie eine ‚buy on dips‘ in gewissen
Titeln eine Überlegung wert sein.
Quelle: Investmentfonds.de |
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