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FondsNews
06.03.2014 |
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Investmentfonds.de
06.03.2014: --- Ende Anzeige ---
Die Anleger haben in den «Emerging Markets» mit den Füßen abgestimmt.
Dies manifestiert sich in einer schwachen Entwicklung sowohl an den
Aktienmärkten – seit Mitte 2011 – als auch an den Anleihenmärkten –
seit Mai 2013. Besonders offensichtlich wird dieser negative Trend,
wenn man die Wertentwicklung von Schwellenländer- und Industrieländer-
anlagen vergleicht. Die Bewertungen sind deutlich gesunken, weshalb
sich die Frage stellt, ob es an der Zeit ist, sich konträr zu posi-
tionieren und das Engagement in den Schwellenländern zu verstärken.
Bevor wir diese Frage beantworten, sollten wir die Gründe für die
aktuelle Schwäche in den Schwellenländern beleuchten:
1. Die Konjunkturaussichten haben sich eingetrübt, und die Analysten
korrigieren ihre Wachstumsprognosen nach unten;
2. die Rentabilität der Unternehmen steht unter Druck; und
3. die Aussicht auf eine Straffung der US-Geldpolitik sorgt für
anhaltende Kapitalabflüsse.
Wirtschaftlicher Aufwärtstrend ist ins Stocken geraten
Trotz regionaler Unterschiede ist offensichtlich, dass sich das
Wachstum in den wichtigsten Schwellenländern wie China, Russland,
der Türkei, Brasilien, Mexiko oder Indien seit einiger Zeit ab-
schwächt, nachdem die kreditgetriebene Konsumnachfrage an ihre
Grenzen gestoßen ist. Die Zentralbanken von Ländern mit Leistungs-
bilanzdefiziten waren gezwungen, die Zinsen zu erhöhen, um der
Abwertung ihrer Währungen entgegenzuwirken, und dies zu einem
Zeitpunkt hartnäckiger Inflation. Die restriktiveren Finanzbedingungen
– steigende Anleiherenditen und höhere Kreditzinsen – sind schlechte
Vorzeichen für die Nachfrage. Einen Lichtblick für die Schwellenländer
stellt der Aufschwung in den USA und in den Industrieländern allgemein
dar.
Im Gegensatz den Industrieländern, wo die Unternehmen auch in der
Rezession 2008/2009 ihre hohen Margen aufrechterhalten konnten, ist
in den Schwellenländern die Rentabilität der Unternehmen unter Druck
geraten. Infolgedessen wurden die Gewinnschätzungen wiederholt
gesenkt. Ein Teil dieser Revisionen war bedingt durch eine generelle
Abschwächung der Endmärkte im Rohstoffsektor. Der größte Teil der
Korrekturen ist jedoch schlechter Unternehmensführung und/oder
staatlichem Interventionismus zuzuschreiben: Bei großen Staatsunter-
nehmen steht, gelinde gesagt, die Aktionärsrendite vielfach nicht
im Mittelpunkt. Die chinesische Regierung hat zwar angekündigt, die
Kapitalzuteilung zu verbessern, aber allgemein tendieren die Regierungen
in den Schwellenländern dazu, direkt oder indirekt wichtige Wirt-
schaftssektoren zu beeinflussen, und zwar häufig zum Nachteil der
Aktionäre. Die aktuellen Bewertungen beinhalten einen gerecht-
fertigten Abschlag gegenüber den Industrieländern. Bevor es zu
einer Trendwende kommen kann, müssen Entscheidungsträger zunächst
eine ausreichende Reformbereitschaft erkennen lassen.
Wenn die Fed vom Gas geht, treten die Schwächen zutage
Es bestehen kaum Zweifel, dass die extrem expansive Geldpolitik der
US-Notenbank Fed und anderer großer Zentralbanken für die Schwellen-
länder ein Segen war. Die Kapitalzuflüsse im Zuge der außerordentlichen
Liquiditätsmaßnahmen trugen zu einem Boom bei Konsumkrediten in den
Schwellenländern bei. Das (langsame) Schließen der Fed-Geldschleusen
wird nun in einigen Schwellenländern strukturelle Schwächen zu Tage
treten lassen, die nur mit effektiven Reformen behoben werden können.
Interessanterweise ist 2014 in vielen bedeutenden Schwellenländern
ein Wahljahr.
Aktien aus Industrieländern bevorzugen
Alles in allem stehen die Schwellenländer besser da als während der
Asien- und Russlandkrise 1997/1998 oder 2001/2002 (Zahlungsausfall
Argentinien, Brasilien geriet ins Wanken). Zu den Pluspunkten gehören
flexible Wechselkurse, höhere Devisenreserven und bessere Ver-
schuldungskennzahlen. Allerdings haben viele Länder jüngst eine
gewisse Selbstgefälligkeit an den Tag gelegt, was sich nun in einer
Verschlechterung der Leistungsbilanzen, steigender Inflation und
sinkenden Erträgen der Unternehmen rächt. Vor allem aber bleiben
strukturelle Reformen aus, die ausländische Direktinvestitionen
anziehen und der Infrastruktur zugutekommen könnten. Einzig China
und Mexiko bilden hier die Ausnahmen. Dabei wären solche Anstrengungen
die Voraussetzung dafür, dass die Länder ihr Wachstumspotenzial aus-
schöpfen können. Was die Schwellenmärkte betrifft, so bleiben diese
trotz niedrigerer Bewertungen anfällig. Wir behalten unsere neutrale
Haltung gegenüber den «Emerging Markets» bei und halten sorgfältig
Ausschau nach möglichen Impulsgebern.
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Wir haben die Marktschwäche genutzt, um unser Aktienengagement
selektiv zu erhöhen. Dadurch sind wir in dieser Anlageklasse leicht
«übergewichtet». Vor dem Hintergrund der lockeren Geldpolitik, einer
niedrigen Inflation, des globalen Wirtschaftsaufschwungs und einer
soliden Rentabilität der Unternehmen erscheinen die Aussichten für
die Aktienmärkte der Industrieländer recht positiv. Quelle: Investmentfonds.de |
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