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10.10.2014 |
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Investmentfonds.de
10.10.2014: --- Ende Anzeige ---
Wir glauben, dass diese Analyse nicht nur auf Großbritannien zutrifft,
sondern auch auf die USA. Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC)
muss dazu jedoch noch klar Stellung beziehen. Der aktuellste „Dotplot“
des FOMC, der die Prognosen aller Mitglieder des Board of Governors für
kurzfristige Zinssätze zeigt, lässt eine zaghafte Senkung der länger-
fristigen Zinssätze um 25 Basispunkte auf 3,75% erkennen, was immer
noch oberhalb unserer Definition eines neutralen Satzes liegt. Gleich-
zeitig deutet der „Dotplot“ darauf hin, dass die Zinssätze möglicher-
weise nicht allmählich, sondern recht steil ansteigen könnten.
Wer hat recht? Die Bank of England oder die Federal Reserve? Wir sind
weiterhin der Ansicht, dass jegliche Zinserhöhungen, egal ob durch die
Bank of England oder durch die US-Notenbank Federal Reserve, in sehr
kleinen Schritten erfolgen werden. Die politischen Entscheidungsträger
wollen den Wirtschaftsaufschwung sicherlich nicht gefährden. Das
Lohnwachstum ist gedämpft, sodass die Löhne vorerst nicht so schnell
steigen sollten, was den Zentralbanken Handlungsspielräume verschafft.
Arbeitnehmer waren eine gewisse Zeit lang gezwungen, sehr bescheidene
Gehaltssteigerungen hinzunehmen. Diese Erfahrung dürfte zu moderaten
Erwartungen bei zukünftigen Lohnverhandlungen führen.
All das sollte sich positiv auf die Märkte auswirken, da die
komfortable Situation von gemäßigten Wirtschaftswachstumsraten ohne
Inflationsdruck weiter anhalten dürfte. Die Kapitalkosten werden niedrig
bleiben, was den Unternehmen zugutekommen dürfte, da der Margendruck
lediglich gering ausfällt.
Dennoch nehmen die geopolitischen Risiken zu. Eine Lösung der Situation
in Russland und dem Nahen Osten ist vorerst nicht in Sicht, was insbe-
sondere in Europa zu Problemen führen könnte. Sogar Stimmungsdaten
bisher robuster Regionen wie Deutschland sind bereits negativ betroffen.
Seit einigen Wochen beobachten wir zudem einen steigenden Druck in
Hongkong. Ein Mittelweg zwischen den Demonstranten und der Regierung
muss erst noch gefunden werden und es ist nicht leicht, eine Kompro-
misslösung auszumachen, die Pekings Kontrolle mit den Forderungen
der Aktivisten in Einklang bringen würde. Positiv zu werten ist
dagegen, dass China sehr darum bemüht ist, nicht als zu dominierend
angesehen zu werden. Der Weg der Deeskalation ist bisher jedoch noch
nicht zu erkennen.
All dies passiert in einem Umfeld, in dem die quantitative Lockerung
in den USA auslaufen wird. Obwohl wir der Meinung sind, dass in diesem
Zyklus der höchste Punkt an den Aktienmärkten noch nicht erreicht wurde,
ist die kürzliche Herabstufung von Aktien auf eine neutrale Einschätzung
doch angemessen.
In Bezug auf Anleihen haben wir unsere Einschätzungen nicht verändert.
Bei den Währungen haben wir mit Blick auf das längerfristige Szenario
eine vorsichtigere Einschätzung zum Yen vorgenommen. Unseres Erachtens
nach lassen die schwächeren Daten in Japan den politischen Entscheidungs-
trägern nur die Alternative einer weiteren monetären Unterstützung lässt.
Diese Maßnahme dürfte dem Aktienmarkt des Landes helfen und gleichzeitig
etwas Druck auf die Währung ausüben. Der Yen hat jedoch bereits eine
enorme Abwertung erfahren und könnte sich, zumindest kurzfristig,
stabilisieren.
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Innerhalb der Anlageklasse Aktien haben wir unsere positive Haltung zu
Japan bekräftigt. Darüber hinaus haben wir unser Rating des inländischen
Aktienmarkts in den USA erhöht, sodass die relativen Vorzüge dieses
Marktes widergespiegelt werden. Viele der von uns identifizierten Risiken
wirken sich stärker auf Europa und auf einige Schwellenmärkte aus als auf
die USA. Wir sind sogar der Ansicht, dass die USA ein „Lichtblick“ bleiben
werden, also eine Region, in der die Einnahmen schneller steigen als die
Kosten, wodurch eine Verbesserung bei den Gewinnen je Aktie möglich wird.
In Anbetracht der Tatsache, dass solche Trends große Marktzyklen antreiben,
deckt sich unsere Einschätzung mit dem Gedanken, dass US-Aktien auch
zukünftig wieder positive Beiträge leisten werden.
Quelle: Investmentfonds.de |
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