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01.07.2015 |
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Investmentfonds.de
01.07.2015: --- Ende Anzeige ---
„Es ist normal, dass bei einem Kurswechsel der Fed mit Volatilität
gerechnet wird, aber die eigentliche Frage lautet, ob ein möglicher
Rückschlag am Markt, der daraus folgen könnte, lediglich eine leichte
Kursänderung oder einen kompletten Wendepunkt bedeutet“, erklärt
Andrew Pease, Global Head of Investment Strategy bei Russell. „Wir
halten eine Kursänderung für wahrscheinlicher und erwarten, dass die
Aktienmärkte mittelfristig weiterhin Unterstützung erhalten, wenn
die US-Wirtschaft weiter moderat wächst.“
Die Lage in Griechenland wird zwar kurzfristig als mögliche Bedrohung
für die Märkte gewertet, ein systemisches Risiko für die Weltwirtschaft
sehen die Marktbeobachter darin jedoch nicht. Und selbst für den Fall,
dass keine Einigung erzielt wird und keine weitere Verlängerung des
Hilfsprogrammserfolgen sollte, dürfte dies die Erholung der Eurozone
nach Meinung des Teams nicht behindern, da der griechische Anteil an
der europäischen Wirtschaft relativ klein ist.
Zur Aktualisierung ihrer Prognosen für den Ausblick verwenden die Anlage-
strategen von Russell den firmeneigenen dreiteiligen Analyseprozess, der
die Kriterien Konjunkturzyklus, Bewertung und Stimmung berücksichtigt.
Gegenwärtig sieht ihr globaler Marktausblick wie folgt aus:
Konjunkturzyklus: Optimismus für die Industrieländer
Der Konjunkturzyklus scheint für Europa sehr positiv und für die USA
und Japan günstig zu sein. So tendieren die europäischen Konjunkturin-
dikatoren nach oben, während gleichzeitig Wachstumspotenzial bei den
Gewinnmargen besteht. Am US-Markt wachsen die Gewinne weiter moderat,
unter anderem dank des robusten, wenn auch schleppenden Wirtschafts-
wachstums. In Japan zeichnen die Konjunkturindikatoren unterdessen ein
trübes Bild. Allerdings ziehen die Gewinne an, und zusätzliche Anreize
der Bank of Japan (BoJ) sind äußerst wahrscheinlich. Für die Schwellen-
märkte fällt die Zyklusanalyse negativ aus. Verantwortlich dafür sind
die Stärke des US-Dollar, die sinkenden Rohstoffpreise und die Ab-
schwächung des Wachstums in China.
Bewertung: US-Aktien weiter am teuersten
Aus Sicht der Strategen sind Europa und Japan mäßig teuer, während sie
Schwellenmarktaktien als einigermaßen günstig bewerten. Die USA sind von
den großen Aktienmärkten derzeit immer noch am teuersten. Das Shiller-KGV
des Markts liegt bei 27 und sein Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 2,9
(gemessen am US-Large-Cap-Index Russell 1000® am 24. Juni 2015).
Stimmung: Momentum mit positiven Impulsen an den meisten Märkten
Da die Märkte zuletzt relativ stabil waren, weist das Team darauf hin,
dass sich viele der konträren „Überkauft-Signale“ mittlerweile in den
neutralen Bereich verschoben haben. Mit Ausnahme von Japan, wo der Markt
deutlich überkauft ist, sorgt das Momentum für positive Impulse an den
Aktienmärkten.
Aktualisierte Prognosen zu regionalen Engagements
Angesichts der Marktverschiebungen seit ihrem Bericht zum zweiten Quartal
von Ende März haben die Strategen ihre Prognosen für die Regionen und An-
lageklassen weltweit aktualisiert:
• Nordamerika: Das Team sieht Gründe für eine moderate Untergewichtung
von US-Aktien, da die Bewertungen dem günstigen Konjunkturzyklus entgegenstehen.
• Asien-Pazifik: Es werden allmählich erste Anzeichen für eine erneute
Beschleunigung der japanischen Wirtschaft sichtbar. Japanische Aktien bewerten
die Strategen allerdings neutral. Sie sehen in ihnen eine Möglichkeit, um von
der Erholung zu profitieren. Den Aktienmärkten in der Region stehen die
Strategen vorsichtig gegenüber; sie weisen auf den erwarteten Konjunktur-
rückgang in China, Australien und Neuseeland hin.
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• Eurozone: Russell Investments ist in Anlagen der Eurozone übergewichtet,
darunter in Aktien und Anleihen. Weitere Unruhen im Zusammenhang mit Griechenland
werten Anlagestrategen von Russell als Kaufgelegenheit.
• Schwellenmärkte: Schwellenmarktaktien bewerten die Strategen neutral,
da der guten Bewertung und der positiven Stimmung eine negative Zyklusbeurteilung
gegenübersteht.
• Währungen: Der US-Dollar ist gegenüber den wichtigsten Währung überbe-
wertet und wird nach der Zinserhöhung der Fed voraussichtlich abwerten.
Allerdings könnten weitere Lockerungsmaßnahmen der Bank of Japan zunehmende
Nervosität in Griechenland oder ein Wachstumsstillstand in Europa zu einer
erneuten Aufwertung führen.
• Festverzinsliche Anlagen: Die Strategen beurteilen US-Staatsanleihen
neutral und glauben, dass die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen in den
nächsten zwölf Monaten auf 3,1 % steigen werden. Bei Staatsanleihen der Euro-
zone haben sie eine leichte Long-Ausrichtung, während britische Staatsanleihen
untergewichtet sind.
Zusammenfassend bemerkt Andrew Pease, Global Head of Investment Strategy
bei Russell Investments: „Die meisten quantitativen Modelle haben sich im
vergangenen Quartal in Richtung neutral verschoben. Dies bestätigt unser quali-
tatives Urteil, dass die Entscheidung der Fed unliebsame Überraschungen
bereithalten wird. Daher auch unsere starke Überzeugung, bei globalen Aktien
gegenüber Anleihen zu einer neutralen Asset-Allokation überzugehen.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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