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13.10.2015 |
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Investmentfonds.de
13.10.2015: --- Ende Anzeige ---
„Ich gehe davon aus, dass die Fed entweder im Dezember oder Anfang des
kommenden Jahres eine kleine Zinserhöhung von 0,25 Prozent beschließen
wird“, so Budelmann. Gleichzeitig sollte die Notenbank ankündigen,
weitere Zinsanhebungen zeitlich gestreckt und nur in Trippelschritten
vorzunehmen. Das wären dann die ersten Maßnahmen in Richtung einer
Normalisierung des Zinsgefüges. „Allerdings würde sich dieser Anpassungs-
prozess vermutlich über mehrere Jahre hinziehen und wäre von der Wirtschaft
zu verkraften“, ergänzt der Kapitalmarktexperte.
Fed-Entscheidung sorgte für Verwirrung
Auf ihrer Sitzung im September 2015 sahen die US-Notenbanker davon ab,
die bereits seit längerer Zeit angekündigte Zinswende einzuleiten. Fed-
Chefin Janet Yellen verwies zur Begründung direkt oder indirekt auf
Schwächetendenzen der Weltwirtschaft und die Unruhe an den Finanz-
märkten. Die Argumentation der Geldpolitiker versetzte Investoren in
Aufruhr. Die Aktienindizes setzten währenddessen ihre jüngste Talfahrt
nach der Fed-Entscheidung fort.
Budelmann kann diese Marktreaktion nur schwer nachvollziehen.
„Befürchtungen, die Konjunktur werde einbrechen, halten wir für
übertrieben. Dies gilt gerade für die USA“, betont der Fondsmanager.
Gemäß der aktuellen Prognosen der Hamburger Privatbank dürfte das
Bruttoinlandsprodukt in den Vereinigten Staaten 2015 um solide
2,5 Prozent anziehen. Für das kommende Jahr wird ein Zuwachs von
2,7 Prozent erwartet. Berenberg baut seine Präsenz in den USA der-
zeit aus. So konnte der renommierte Ökonom Dr. Mickey Levy,
früherer Chefvolkswirt der Bank of America, als Chefvolkswirt
für die Regionen USA, Lateinamerika und Asien gewonnen werden.
US-Börsen von einem Bärenmarkt weit entfernt
Nach den Worten Budelmanns können Investoren davon ausgehen, dass
der langfristige Aufwärtstrend an den Aktienmärkten in Nordamerika
weiterhin intakt ist: „Von einem sogenannten Bärenmarkt kann nach
gängiger US-Definition erst gesprochen werden, wenn sich die Indizes
auf Schlusskursbasis um mindestens 20 Prozent von ihren Top-Ständen
entfernt haben.“ Ein solches Niveau liege jedoch in weiter Ferne.
„Der S&P 500-Index müsste auf rund 1.700 Punkte fallen, um das
Kriterium eines Bärenmarktes zu erfüllen“, erläutert der Experte.
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Der Portfoliomanager geht nicht davon aus, dass der Markt einen
potentiellen Test dieser Marke nicht bestehen könnte. „Wir halten
es für weitaus wahrscheinlicher, dass der US-Leitindex mittelfristig
neue Höchststände erreicht und damit das bullische Szenario bestätigt.“
Seine Begründung für diese Einschätzung: „Bärenmärkte gingen in der
Vergangenheit beinahe ausschließlich mit Rezessionen einher.“ Von
einem Abschwung sei in den USA aber nichts zu spüren. Die Wirtschaft
befinde sich vielmehr im Aufwärtstrend. Außerdem seien die börsen-
notierten US-Unternehmen keineswegs überteuert.
Für die spätsommerlichen Turbulenzen der vergangenen Monate an der
Wall Street kann Budelmann keine markanten fundamentalen Gründe aus-
machen. „Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Chinas waren ebenso
bekannt wie die bevorstehende Zinswende in den USA“. Vielmehr hätten
technische Faktoren die Korrektur ausgelöst. Berenberg-Recherchen
ergaben, dass die Kurse 2015 bis Anfang August in einer so engen
Bandbreite wie noch nie in der Geschichte der US-Börsen schwankten.
„Eine kleine Abwärtsbewegung reichte schließlich aus, um unzählige
Absicherungsgeschäfte auszulösen, was den Markt nach unten zog“,
erläutert der Portfoliomanager.
Übervorsichtige Prognosen
Dass diese Bewegung in den kommenden Wochen auslaufen könnte, be-
gründet Budelmann mit den möglicherweise zu pessimistischen Gewinn-
schätzungen der US-Analysten. Der Portfoliomanager erkennt folgendes
Muster: „Vor Beginn der Quartalsberichterstattung werden die Ertrags-
erwartungen reduziert. Tatsächlich kommt es dann aber nur halb so
schlimm. Anschließend schreibt man die übervorsichtigen Prognosen
auf das nächste Quartal fort.“
Spätestens zu Beginn des Jahres 2016 sollte dieses übervorsichtige
Vorgehen jedoch nicht mehr zu halten sein. Erfreulichere Prognosen
würden die Märkte sodann stützen, so Budelmann. „Voraussetzung ist
allerdings, dass die US-Notenbank die wirtschaftliche Erholung tat-
sächlich mit dem von uns erwarteten moderaten Kurs begleitet und
die Konjunktur nicht durch eine übereilte starke Geldverknappung
ausbremst.“ Der US-Experte geht allerdings nicht davon aus, dass
dieses Negativszenario eintritt.
Value-Aktien womöglich vor Aufholjagd
Im Fonds hatte Budelmann zuletzt Gesundheitsaktien hoch gewichtet.
Das Portfolio profitierte entsprechend vom Aufschwung der Healthcare-
Unternehmen. Aktuell schaut der Manager auch wieder etwas stärker auf
Gesellschaften aus dem Energiesektor. Diese sind derzeit dem Value-
Segment zuzuordnen, das zuletzt den Growth-Titeln hinterherhinkte.
„Die Diskrepanz zwischen Value- und Growth-Titeln verlangt förmlich
nach einer Gegenbewegung“, erläutert der Manager. Sein Fonds verfolgt
einen Blend-Ansatz, bei dem sowohl Wachstums- als auch Substanztitel
erworben werden. Welche Sektoren über- bzw. untergewichtet werden,
wird anhand des systematischen Selektionsmodells des Fonds flexibel
gehandhabt.
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Ganz allgemein sollten renditeorientierte Anleger den US-Markt keines-
falls vernachlässigen. Aktien aus Nordamerika schwankten in diesem
Sommer abermals deutlich weniger als ihre Pendants in Europa oder
Asien. Budelmanns Schlussfolgerung: „Wer in Aktien investiert, findet
in den USA die stabilsten Verhältnisse vor – gestern, morgen und auch
übermorgen.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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