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FondsNews
04.02.2016 |
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Investmentfonds.de
04.02.2016: --- Ende Anzeige ---
"Während die „alte Wirtschaft“ – Schwerindustrie mit geringer Wertschöpfung
– weiter schrumpft, nimmt der Dienstleistungssektor – insbesondere E-Commerce
und Finanzdienstleistungen – an Stärke zu. Diese strukturelle Neuausrichtung
legt den Schluss nahe, dass ein verheerender Wachstumseinbruch im Jahr des
Affen unwahrscheinlich ist.
Infolgedessen rechnen wir nicht damit, dass die politischen Entscheidungs-
träger unter Druck geraten und auf Anreize „mit Knalleffekt“ zurückgreifen
werden, die ihre Bemühungen um ein ausgewogeneres Wachstumsmodell gefährden
könnten. Stattdessen erwarten wir mehr vorsichtige Initiativen zur Unter-
stützung des Anstiegs, beispielsweise moderate Zinssenkungen und etwas
stärkere finanzpolitische Anreize.
Renminbi braucht neue Währungsstrategie
Zusätzlich zur wirtschaftspolitischen Herausforderung, sehen sich die
politischen Entscheidungsträger auch mit einer starken Volatilität des RMB
konfrontiert. Zumal Peking die Bindung an den US-Dollar (USD) aufgegeben
hat und stattdessen den Kurs des RMB im Verhältnis zu einem Korb aus Währungen
seiner Handelspartner steuert. Diese Maßnahme dämpfte zwar etwas den Druck
durch die Kopplung an den steigenden USD, führte jedoch auch zu einem starken
Wertrückgang des RMB, was wiederum enorme Kapitalabflüsse zur Folge hatte.
Um den RMB zu stützen, hat Peking große Beträge aus seinen USD-Reserven aus-
gegeben. Da dieser Ansatz nicht funktioniert hat, muss Peking jetzt über eine
neue Strategie nachdenken. Hier sehen wir vor allem wachsende Impulse für die
Einführung vorübergehender Kapitalkontrollen, mit denen die spekulativen
Aktivitäten begrenzt und der Kapitalabfluss aus China für eine Weile auf-
gehalten werden sollen.
Ein Politikwechsel hin zur Kontrolle der Kapitalabflüsse würde jedoch die
Bemühungen um eine Internationalisierung des RMB schmälern Dabei stellt die
Aufnahme des RMB in den Korb der Sonderziehungsrechte (SDR) ab Oktober 2016
eine hohe politische Priorität für Peking dar. Sie könnte Kapital aus aller
Welt für RMB-Vermögenswerte anziehen und für China mittel- bis langfristig
zu Devisenzuflüssen in Höhe von etwa USD 3 Billionen führen.
Angesichts der extremen Turbulenzen bei chinesischen Aktien Mitte 2015 und
Anfang 2016 ist die Bereitschaft der politischen Entscheidungsträger, die
nationalen Märkte zu stützen, vorerst wahrscheinlich gedämpft. Ihre Hoffnung,
dass sich die Börse zu einem wesentlichen Finanzierungskanal für Unternehmen
des Landes entwickelt, hat sich gemindert. Die Erträge aus dem Aktienmarkt-
handel stellten im Jahr 2015 lediglich eine wichtige Stütze für den Dienst-
leistungssektor des Landes dar. Im Jahr des Affen scheint es jedoch wahr-
scheinlicher, dass sich die Aktienmärkte grundsätzlich als Wachstumsbremse
erweisen.
Politische Entscheidungen mit Vorsicht gestalten
Seit China begonnen hat, seine Wirtschaft neu auszurichten und die Liberali-
sierung des Finanzsektors voranzutreiben, herrscht Unsicherheit darüber, wie
die politischen Entscheidungsträger den Übergangsprozess bewältigen würden.
In den letzten 12 Monaten haben wir einige bemerkenswerte Fehltritte erlebt
– wie die Abwertung des RMB und die Investitionsbegrenzung der nationalen
Aktienmärkte. Hierbei zeigten sich die globalen Finanzmärkte besonders ver-
unsichert, wenn die politischen Maßnahmen plötzlich und unerwartet erfolgten.
Dies legt den Schluss nahe, dass Peking im Jahr des Affen wahrscheinlich
sehr vorsichtig agieren wird – falls man überhaupt zu der Entscheidung kommt,
dass bestimmte kurzfristige Maßnahmen dazu beitragen könnten, die in den
letzten Jahrzehnten eingeführten größeren Reformen zu unterstützen."
Quelle: Investmentfonds.de |
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