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FondsNews
28.07.2017 |
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Investmentfonds.de
28.07.2017: --- Ende Anzeige ---
„Getrieben durch die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken stiegen die
Notierungen an den Aktienmärkten immer weiter. Dies hat aktiven Managern ein
schwieriges Umfeld beschert, in dem die Korrelationen gestiegen sind und fast
jede Anlageklasse an Wert zugelegt hat“, sagt Guy Lerminiaux, CEO Fundamental
Equities bei Degroof Petercam Asset Management (DPAM). „Selbstverständlich
hat es auch sehr erfolgreiche Strategien gegeben, wie zum Beispiel qualitative
Wachstumsaktien. In der Summe muss man aber feststellen, dass das aktive Port-
foliomanagement in vielen Fällen nur schwer eine Outperformance zum jeweiligen
Markt erzielen konnte“, so der Aktien-Chef des Brüsseler Vermögensverwalters.
Wohin steuert aktives Management?
Während Indexfonds aktuell bereits rund 25 Prozent des Aktienmarktes in Europa
ausmachen, muss davon ausgegangen werden, dass bei in Zukunft weiterhin gleich
starken Wachstumsraten womöglich in weniger als 15 Jahren der gesamte europäische
Aktienmarkt von passiven Instrumenten gehalten werden könnte. Dadurch, dass
Aktien von Unternehmen, die in Indizes hoch gewichtet sind, automatisch mehr
Geld anziehen, können Fehlallokationen entstehen - auch unter volkswirtschaft-
lichen Gesichtspunkten. Dies birgt die Gefahr von Bewertungsblasen, in denen
innovativere kleinere Unternehmen auf der Strecke bleiben, wenn fundamentale
Faktoren, wie Produktivität und Wachstum in den Hintergrund treten und nur die
Indexgewichtung für das Anlegerinteresse verantwortlich ist.
Doch soweit muss es nach Ansicht von Guy Lerminiaux nicht kommen. Er sieht
Faktoren, die aktivem Management zu neuer Popularität verhelfen können: „Obwohl
noch keine große Wende in der Politik der Notenbanken erkennbar ist, sollte die
Zeit der extremen quantitativen Lockerungen langsam zu Ende gehen und damit den
Blick der Investoren wieder mehr auf die fundamentalen Daten der Unternehmen
lenken. Mit einem schwindenden Einfluss der Notenbanken dürfte die Volatilität
an den Märkten wieder zurückkehren und die Korrelationen innerhalb von Asset-
Klassen und Indizes geringer werden“, betont der Aktienexperte.
Überhaupt haben sich die Bewertungen bereits in vielen Fällen vom Gewinnwachstum
der Unternehmen abgekoppelt. Diese Tatsache bietet dem aktiven Portfoliomanagement
neue Chancen, Mehrwerte zu identifizieren. Diese können sowohl dadurch geschaffen
werden, erfolgreiche Unternehmen zu finden, die unterschätzte Gewinnprofile auf-
weisen, wie auch durch die Vermeidung teurer Unternehmen, deren Gewinnwachstum
bereits voll eingepreist ist. „Ein Umfeld niedrigerer und volatilerer Gewinne,
welches schon bald wieder Realität sein könnte, schafft attraktive Gelegenheiten
für fundamental orientierte, aktive Fondsmanager“, sagt Guy Lerminiaux. „Dann
kommt es umso mehr darauf an, den unternehmerischen Ausblick richtig einzuschätzen
und herausfordernde Marktphasen geschickt zu manövrieren.“
Aktives Stockpicking: Der eigenen hohen Überzeugung folgen
Aktives Portfoliomanagement wird bei DPAM unter anderem durch einen „High
Conviction“-Ansatz charakterisiert. „Bei der Suche nach unterbewerteten und
weniger bekannten Unternehmen, die zudem ein nachhaltiges Wachstum bei Erträgen
und Cashflows erwarten lassen, kommt es darauf an, dass uns das Geschäftsmodell,
die Marktstellung sowie die Geschäftsführung voll und ganz überzeugen. Dann
lassen wir uns auch von hohen Bewertungsabschlägen oder vorübergehenden Kurs-
rücksetzern nicht verunsichern“, betont Guy Lerminiaux.
Mit dem voraussichtlich wieder geringeren Einfluss der Notenbanken sollten
generell die natürlichen Schwankungen an den Aktienmärkten wieder stärker
hervortreten. Die Risiken, die sich dadurch ergeben, können im Rahmen eines
aktiven Managements ohnehin besser gemanagt werden als in passiven Finanz-
instrumenten, die Marktentwicklungen weitgehend ein zu eins abbilden. „Aktives
Management hat ein ‚eingebautes‘ Risikomanagement. Dies wird sich in wieder
volatileren Phasen auszahlen. Wer rein im Markt investiert ist, nimmt Abschwünge
meistens stärker mit als ein Anleger, der in ein selektiertes Portfolio
investiert“.
Benchmarks engen den Anlagespielraum unnötig ein
Wenig überzeugt ist der DPAM-Aktienexperte von einer strengen Benchmark-
Orientierung. „Wir unterliegen mit unseren aktiv gesteuerten Fonds keinerlei
Restriktionen in Bezug auf Anlagestile oder Faktoren. Benchmarks dienen uns
lediglich als Orientierungsgröße, um einzuschätzen, wie unsere Produkte im
Vergleich zum Markt abschneiden. Wir selektieren Aktien nicht danach, ob sie
in Indizes eine Rolle spielen, sondern nach ihren inneren Qualitäten und attrak-
tiven Bewertungen“. Dieser Philosophie folgend liegt der Active Share, eine
Kennzahl, die die prozentuale Abweichung eines Portfolios von seiner Benchmark
beschreibt, zum Beispiel in den von DPAM verwalteten europäischen Aktienportfolios
bei etwa 75 Prozent.
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Dass dieser Ansatz bei DPAM nicht nur im Aktiensegment, sondern Asset-Klassen
übergreifend zum Einsatz kommt, lässt sich am Management von Staatsanleihen der
Emerging Markets beispielhaft aufzeigen.
Die Welt der Schwellenländeranleihen ist viel größer als die Benchmarks
„Klassische Emerging Markets Debt-Benchmarks, wie etwa von Bloomberg Barclays
oder J.P. Morgan, orientieren sich zu sehr an großen, Rohstoffe produzierenden
bzw. exportierenden Ländern und berücksichtigen zu wenig die Vielfalt, die das
Schwellenländer-Universum eigentlich mitbringt“, sagt Thierry Larose,
Schwellenländer-Experte bei DPAM.
Vielleicht erscheine es auf den ersten Blick logisch, dass große Rohstoff-
Länder für ausländisches Kapital besonders attraktiv sind und somit Staaten
wie Brasilien, Russland oder Südafrika zu den Schwergewichten in den
Schwellenländer-Indizes zählen. Ein aktives Management, dass auch abseits
der großen Indizes nach Opportunitäten sucht, sei in der Lage, mehr Diversi-
fikation zu bieten, da auch andere wirtschaftliche Erfolgsmodelle - fernab
von Öl, Kupfer und Eisenerz – berücksichtigt werden. Und vor allem auch solche
Schwellenländer, die zu den Netto-Importeuren von Rohstoffen zählen, wie z.B.
Indien oder die Regionen Südostasien, Zentraleuropa und Ostafrika. Sie alle
profitierten von den derzeit niedrigen Preisen für Energie-Rohstoffe. Sinkende
Inflation und verbesserte Handelsbilanzen sind die Folge, was die Wettbewerbs-
fähigkeit insgesamt stärke.
„Die Berücksichtigung beider Seiten, also Rohstoffimporteure gleichermaßen wie
Rohstoffexporteure, bringt mehr Gleichgewicht in ein Emerging Markets Debt-
Portfolio und erlaubt eine bessere Kontrolle von Exposure-Überlappungen. Nehmen
wir das Beispiel Öl: Ein bullisher Ausblick auf das Schwarze Gold erfordert noch
lange nicht, dass man wirklichen jeden Ölproduzenten des Schwellenlanduniversums
im Portfolio haben muss“, betont Thierry Larose.
*Nach Angaben des Fondsdatenanbieters Morningstar
Quelle: Investmentfonds.de |
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