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FondsNews
16.04.2018 |
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Investmentfonds.de
16.04.2018: --- Ende Anzeige ---
Mehrere Indikatoren weisen darauf hin, dass der Kreditzyklus seinem Höhepunkt
entgegengeht. Es ist schwierig, den Wendepunkt genau vorherzusagen. Märkte können
eine ganze Weile auf einem "Hochplateau" verweilen. Nach unserer Einschätzung
gehen die US-Märkte voran und haben den Gipfelpunkt des Bullenmarktes bereits
hinter sich.
Fundamentaldaten: anhaltendes Wachstum und Dollarschwäche
Das Weltwirtschaftswachstum wird von drei Konjunkturlokomotiven gezogen: den
USA, Europa und China. Eine zentrale Frage lautet, wie lange der US-Konjunktur-
zyklus andauern wird? Durch die finanzpolitischen Stimulierungsmaßnahmen könnte
er etwas verlängert werden. Doch diese verstärken auch die Ungleichgewichte und
werden letztlich zu einer tiefer gehenden Rezession führen. Die Inflation ist
nach wie vor sehr verhalten, alle Voraussetzungen für eine Zunahme sind in den
USA aber bereits gegeben: knappes Arbeitskräfteangebot, schrumpfende Erwerbsbe-
völkerung sowie die "Zutaten" doppeltes Defizit und zunehmender Protektionismus.
Die Verschuldung von US-Unternehmen liegt auf untragbar hohem Niveau. Dagegen
erlebt Europa ein solides Wirtschaftswachstum. Die Risiken gehen sicherlich
nicht von Europa aus. Wenn sich die US-Konjunktur verlangsamt, wird Europa
davor jedoch nicht gefeit sein.
Schwellenländer-Investoren sollten den US-Dollar im Auge behalten: Die dortigen
Märkte sind sehr entspannt und erwarten eine Fortsetzung der Dollarschwäche. In
Anbetracht des weiter anschwellenden doppelten US-Defizits können wir uns eine
weitere Abwertung der US-Währung vorstellen – kommt es nicht dazu, könnten
Schwellenländeranleihen ernsthaften Risiken ausgesetzt sein. Ausländische Kredit-
nehmer nutzen den Dollarmarkt zur Beschaffung von Finanzmitteln. Wenn der Dollar
abwertet, stärkt dies ihre Bilanzen. Ein stärker werdender Dollar würde genau
das Gegenteil bewirken.
Das Bewertungsniveau ist überall hoch
Die Märkte für Unternehmensanleihen sind in allen Rating-Kategorien teuer,
sowohl in Europa als auch in den USA. Dennoch haben wir weiter eine Präferenz
für Europa. Für europäische High-Yield-Anleihen bekommen Anleger im Vergleich
zu den Papieren von US-High-Yield-Emittenten mit ähnlichem Rating immer noch
zusätzliche Spreads. Bei Investment-Grade-Emittenten unterscheiden sich die
Spreads kaum, wobei europäische Unternehmen aber tendenziell etwas konservativer
sind.
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In Europa sehen wir bei Anleihen aus dem Finanzsektor immer noch ein Wertpotenzial.
So sollten Anleihen von Versicherungsgesellschaften eine gewisse Absicherung gegen
steigende Zinssätze bieten, denn ihre Ertragskraft nimmt bei steigenden Zinssätzen
normalerweise zu. Dasselbe gilt für Banken, die von einem Rückgang Notleidender
Kredite und von stärkeren Bilanzen profitieren.
Die technischen Faktoren wirken zunehmend instabil
Der Spread zwischen dem LIBOR und dem Overnight Index Swap (OIS) weitete sich
zuletzt aus. Dieser Spread bildet die Differenz zwischen dem risikolosen Leit-
zinssatz und dem Zinssatz ab, den Kreditinstitute am Interbankenmarkt zahlen.
Er gilt als Gradmesser für die Verfassung des Bankensystems. Ein höherer Spread
bedeutet, dass es teurer ist, sich Dollar zu leihen. Dies macht es für Anleger
außerhalb der USA teurer, das Dollar-Wechselkursrisiko abzusichern, was ihr
Interesse an US-Zinspapieren dämpfen oder sie sogar dazu veranlassen könnte,
ihre US-Anleihen zu verkaufen.
Die Notenbanken der Welt sind nach wie vor ein entscheidender Faktor, den es
zu beobachten gilt. Auch wenn die EZB und die japanische Notenbank bisher immer
noch mehr Anleihen kaufen, als die Fed verkauft, wird die Ausdehnung bis zum
Jahresende 2018 einer Kürzung Platz machen.
Wir sehen zudem eine drastische Zunahme der von Unternehmen an den Kapital-
märkten aufgenommenen Mittel – und somit eine Verschiebung weg von Bankkrediten.
Da die Kapitalmärkte meist schneller auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren
als traditionelle Kreditsachbearbeiter, könnten sich die Kreditbedingungen für
Unternehmen viel schneller verschärfen, als dies in der Vergangenheit der Fall
war.
Vorsichtige Positionierung
Wir managen Investment-Grade-, High-Yield- und Schwellenländeranleihe-Portfolios.
Unsere Präferenz liegt weiterhin bei Euro-Unternehmensanleihen gegenüber US-Dollar-
Papieren. Mit unserem Portfolio, das aus Unternehmensanleihen aus Schwellenländern
besteht, die in Hartwährung denominiert sind, sind wir vorsichtig positioniert.
Denn die Rentenmärkte der Schwellenländer preisen das Tail-Risiko einer unerwarteten
Aufwertung des Dollars nicht ein.
Quelle: Investmentfonds.de |
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