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FondsNews
15.06.2018 |
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Investmentfonds.de
15.06.2018: --- Ende Anzeige ---
"Der Markt für italienische Staatsanleihen hat einen enormen Verlust
an Glaubwürdigkeit erlitten. Es wird einige Zeit dauern, bis diese
wiedererlangt werden kann. Damit internationale Investoren in den Markt
zurückkehren, muss die Volatilität deutlich geringer werden", kommentiert
Peter de Coensel, CIO Fixed Income bei Degroof Petercam AM.
Wohin führt der Weg?
Für die weitere Entwicklung italienischer Staatsanleihen skizziert der
Rentenexperte 3 Szenarien:
"Investorenvertrauen kehrt langsam zurück"
Ein Verlassen der Eurozone ist vom Tisch - Italien bekennt sich weiterhin
zum Euro und zeigt sich konstruktiv in Bezug auf die Einhaltung der EU-
Haushaltsziele. Das wirtschaftliche Momentum bleibt intakt und die Investoren
fassen langsam wieder Vertrauen in den italienischen Bondmarkt. Die Spreads
10-jähriger Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen pendeln zwischen
150 und 175 Basispunkten.
"Investorenvertrauen bleibt fragil"
Die mehrheitlich populistische italienische Regierung stellt sich gegen
die Fiskalpolitik der Europäischen Union. Eine Debatte über ein Verlassen
des Euros wird dennoch nicht geführt. Das ökonomische Momentum Italiens
bleibt ebenso wie das Investorenvertrauen fragil. Der Risikoaufschlag
gegenüber Bundesanleihen liegt zwischen 250 und 300 Basispunkten.
"Investorenvertrauen kehrt nicht zurück"
Italien betreibt einen Konfrontationskurs gegen den Euro und die Europäische
Gemeinschaft. Ohne Marktzugang stufen Rating-Agenturen das Land auf ‚Non-
Investment-Grade‘ herab. Das ökonomische Momentum sowie das Vertrauen der
Anleger ist verloren. Die Schuldenkrise ist zurück und die EZB könnte quanti-
tative Maßnahmen erneut aufleben lassen. 10-jährige italienische Staatsanleihen
rentieren bis zu 600 Basispunkte höher als entsprechende Bundesanleihen.
Wackliges 2018
"Wir gehen in unserer Grundannahme davon aus, dass der italienische Markt
für Staatsanleihen im Laufe der nächsten Jahre einem Trend folgen wird,
welcher von einer langsamen Rückkehr des Investorenvertrauens geprägt ist.
Bis Ende 2018 wird die Unsicherheit jedoch noch sehr hoch bleiben. Bis dahin
rechnen wir mit einem fragilen Investorenvertrauen, das Rückschläge ver-
kraften muss. Bis Jahresende sollte der Spread gegenüber Bundesanleihen im
Bereich zwischen 175 und 250 Basispunkten liegen. Ein Durchbruch für eine
Entspannung der Situation könnte bereits im Oktober erfolgen. Dann hat die
Regierung in Rom die Chance, eine verantwortungsbewusste Haushaltsplanung
für 2019 vorzulegen", sagt Peter de Coensel.
Kein neuer Zwist zwischen Peripherie- und Kernländern
Die Situation in Italien ist dem Rentenchef bei Degroof Petercam AM zufolge
kein Beginn neuerlicher Auseinandersetzungen zwischen den Kernländern und den
Staaten am Rande der EU. Das Fehlen struktureller Lösungen beim Flüchtlings-
problem treibt die populistischen Kräfte in weiten Teilen der europäischen
Peripherieländer voran. Dies erhöht den Druck auf die Kernländer, die Situation
ernst zu nehmen und die Randstaaten noch besser zu unterstützen.
"Italien könnte mit Blick auf strukturelle Lösungen zum Schutz der EU-
Außengrenzen zum Katalysator werden. Finanzielle Zugeständnisse Richtung Rom
– auch für die Umsetzung von Wahlversprechen - könnten daher auf der Hand liegen.
Ministerpräsident Conte ist jedoch auch in der Pflicht für eine verantwortungs-
bewusste Politik in Sachen Steuern, Arbeit und Pensionen. Denn viele fundamentale
Daten sprechen durchaus für Italien, wie Primärüberschuss, Handelsbilanz und
reales Wachstum über die vergangenen zwei Jahre", sagt Peter de Coensel.
Quelle: Investmentfonds.de |
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