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21.01.2019:
Sutor Bank: Anleger in der Zwickmühle - Argentinische Anleihen als Alternative?
Köln, den 21.01.2019 (Investmentfonds.de) -
Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Hamburger Sutor Bank
Anleger stecken aktuell in einer großen Zwickmühle: Die Aktienmärkte waren
zuletzt über einen längeren Zeitraum im Sinkflug (das vierte Quartal war das
schlechteste seit der Finanzkrise 2008), die Leitzinsen in Europa liegen seit
März 2016 unverändert bei 0 Prozent und die Nachrichtenlage mit weiterhin
schwelendem Handelskrieg, Zuspitzung beim Brexit und angespannter Lage in
Italien lässt viele Anleger skeptisch auf die weitere Entwicklung der Märkte
schauen.
Zu Recht? Was wären überhaupt die Alternativen?
Nach Ansicht von Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Hamburger
Sutor Bank, gilt gerade jetzt: "Anleger sollten ein vernünftiges
Risiko-Rendite-Profil wählen und in unruhigen Zeiten entspannt bleiben.
Rendite kann man nicht herzaubern und auch nicht um jeden Preis erzwingen."
Wer jetzt panisch Aktien verkaufe, manifestiere seine Verluste und würde den
Aufstieg verpassen, der sicher wiederkomme. Wer mit dem Gedanken spiele, sich
von Anleihen mit aktuell niedriger Rendite zu trennen, müsse sich fragen, was
die mögliche Alternative sei:
"Sicher, Staatsanleihen in Argentinien bringen über 9 Prozent Rendite;
die Ukraine bietet sogar mehr als 10 Prozent in US-Dollar, und 10-jährige
griechische Anleihen rentieren immerhin mit rund 4,2 Prozent. Aber will man das
wirklich?"
Auf dem Konto jedoch drohen negative Zinsen und das Geld wird zudem vom
"unsichtbaren Feind" - der Inflation - langsam, aber stetig "gefressen".
Die Maßgabe heißt nach Meinung von Lutz Neumann: möglichst breit diversifizieren.
Nicht nur Aktien aus Deutschland, sondern weltweit. Anleihen ja, aber keine
exotischen. Europäische Unternehmensanleihen mit Laufzeiten von maximal 5 Jahren
und Renditen zwischen 1,5 und 3,0 Prozent würden aktuell für Stabilität sorgen.
Die starken Verluste der Aktienmärkte, insbesondere des DAX, hält Lutz Neumann
für nicht gerechtfertigt. Auf der einen Seite mag vor allem die Diskussion um
drohende Handelskonflikte übertriebene Ängste schüren: "Die deutsche Wirtschaft
ist besonders stark vom Handel abhängig." Aber auch das Erreichen bestimmter
Kursmarken dürfte einen guten Teil zu den DAX-Verlusten beigetragen haben:
"Ein Großteil der zwischenzeitlichen Kursrückgänge am Aktienmarkt ist gar nicht
vor dem Hintergrund von Fakten, sondern allein aufgrund des Erreichens von
Kursmarken, die vorher einem Computer vorgegeben wurden, entstanden", sagt
Lutz Neumann.
Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung in 2019 schwächer sein dürfte, so
seien momentan keine Rezessionen in den wichtigen Wirtschaftsnationen zu erkennen.
Selbst weitere überschaubare Zinserhöhungen seien zwar belastend, aber nicht so
gravierend, da das Zinsniveau als solches noch sehr niedrig sei.
"Dass alles noch viel schlimmer kommen könnte ist daher reine Spekulation",
sagt Lutz Neumann.
Quelle: Investmentfonds.de
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