Investmentfonds.de
07.02.2019:
Fulcrum: Trotz einzelner Schocks vermeidet Deutschland die Rezession
Köln, den 07.02.2019 (Investmentfonds.de) -
Fulcrum, britischer Vermögensverwalter
Trotz einzelner Schocks vermeidet Deutschland die Rezession
* Deutschland vermeidet im Schlussvierteljahr 2018 die technische Rezession
gerade noch
* Ungewöhnliche Schwäche resultiert aus dem Zusammenfallen einzelner Schocks in
Automobil-, Chemie- und Pharmaindustrie
* Daraus resultierende Nachholeffekte dürften Wachstum im ersten und zweiten
Quartal 2019 beschleunigen
Nach Einschätzung des britischen Vermögensverwalters Fulcrum hat die deutsche
Volkswirtschaft den Rutsch in eine technische Rezession im vierten Quartal
gerade noch vermieden. Als technische Rezession wird gewöhnlich ein sinkendes
Bruttoinlandsprodukt über zwei Vierteljahre in Folge hinweg bezeichnet. Dessen
ungeachtet sei die aktuelle Schwäche der größten Volkswirtschaft des Euroraums
ungewöhnlich und lasse sich nicht alleine mit der konjunkturellen Entwicklung in
China erklären. Vielmehr rühre die Verlangsamung der Wirtschaftsaktivität wohl
aus dem Zusammenfallen mehrerer einmaliger Schocks in wichtigen industriellen
Sektoren. Diese seien von den makroökonomischen Fundamentaldaten losgelöst und
sollten sich daher recht schnell automatisch umkehren, erwartet Fulcrum.
So sei die Fertigung in der Automobilindustrie im dritten Quartal wegen der
langsamen Einführung eines neuen Prüfstandards für Abgase kollabiert und habe
sich immer noch nicht wieder vollständig erholt. Die Produktion in der
Chemieindustrie sei im Schlussvierteljahr wegen des durch den trockenen Sommer
verursachten Niedrigwassers im Rhein deutlich zurückgegangen. Die Pegelstände
hätten nicht nur den Transport mit Lastkähnen extrem erschwert, sondern auch zu
einer geringeren Versorgung der Fabriken mit Wasser geführt. In der
Pharmaindustrie sei die Fertigung im vierten Quartal aufgrund der noch nicht
erklärten Entwicklung bei einem einzelnen, namentlich nicht bekannten Hersteller
plötzlich eingebrochen.
Zusammengenommen hätten diese einzelnen Schocks das annualisierte Wachstum
Deutschlands in der zweiten Jahreshälfte 2018 um durchschnittlich
1,4 Prozentpunkte verringert. Die Erholung von diesen Entwicklungen erwartet
Fulcrum für das erste und zweite Vierteljahr 2019, wodurch das Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts über diesen Zeitraum hinweg um durchschnittlich
1,2 Prozent beschleunigt werden sollte. Durch diesen Nachholeffekt dürfte dem
britischen Vermögensverwalter zufolge das durchschnittliche annualisierte
Wachstum in der größten Volkswirtschaft des Euroraums im den ersten sechs
Monaten 2019 bei 2,0 bis 2,5 Prozent liegen.
Eine Rezession wäre damit vom Tisch.
Quelle: Investmentfonds.de
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