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15.02.2019:
Moventum: Szenarien für den US-Dollar
Köln, den 15.02.2019 (Investmentfonds.de) -
Carsten Gerlinger, Vice President der Moventum Asset Management S.A.
* Zinsdifferenz zwischen Dollar- und Euro-Investments
* Twin-Defizit aus Haushalts- und Handelsbilanzdefizit
* Auswirkungen der Handelszölle
Der Dollar hat zum Euro binnen eines Jahres rund zehn Prozent gewonnen.
"Damit dürfte wohl aber das Ende der Fahnenstange erreicht sein", sagt Carsten
Gerlinger, Vice President der Moventum Asset Management S.A..
"Der gegenüber dem Euro starke Dollar hat in der jüngsten Vergangenheit
Euro-Anlegern in die Hände gespielt. Dieser Performance-Beitrag dürfte 2019 aber
deutlich geringer ausfallen oder sogar ganz ausbleiben", sagt Gerlinger.
Natürlich mache die höhere Verzinsung in den USA den Dollar und Dollar-Anlagen
weiter attraktiv. Doch mittlerweile gibt es eine Reihe von Faktoren, die für
eine Abschwächung sprechen - und damit Risiken für Euro-Anleger bedeuten.
Werden aufgrund der gedämpften wirtschaftlichen Erwartungen in den USA weitere
Zinsschritte der US-Notenbank Fed ausbleiben, dürfte die Zinsdifferenz zwischen
Dollar- und Euro-Investments weniger hoch ausfallen, als bislang von den
Marktteilnehmern erwartet wird. Zudem könnte der Dollar vor dem Hintergrund des
weiterhin bestehenden Twin-Defizites aus Haushalts- und Handelsbilanzdefizit bei
schwächerem Wachstum unter Druck geraten.
Darüber hinaus sehen Beobachter bereits erste negative Auswirkungen der von den
USA eingeführten Handelszölle auf die US-Wirtschaft. Eine Verschärfung der
Zollpolitik könnte für noch weniger Wachstum sorgen. "Kommt es nicht zu einer
Einigung, wird es eher früher als später eine weltweite Rezession geben", so
Gerlinger. Auch Europa werde davon nicht verschont bleiben, doch die Renditen
würden in den USA noch stärker fallen als in Euroland, wo langlaufende
Bundesanleihen deutlich in den Minusbereich fallen würden. "Der Dollar bliebe in
diesem Fall nahezu unverändert, zumal dann in Europa die bekannten Probleme aus
Brexit, Italien und Frankreich wieder stärker in den Vordergrund treten würden",
so Gerlinger.
Dabei gibt es aber durchaus Punkte, die für den US-Dollar sprechen: Wenn sich
die geopolitischen Risiken verschärfen, wird der US-Dollar wieder verstärkt als
sicherer Hafen genutzt werden. "Auch eine Beschleunigung des Wachstums in den
USA könnte positiv wirken", sagt Gerlinger. Angesichts des fehlenden
Rückenwindes für die Infrastrukturpläne des US-Präsidenten kommt aus dieser
Richtung aber keine Unterstützung. Eine Einigung im Handelsstreit mit China
könnte jedoch entsprechend Auftrieb geben: "Die jüngsten Zeichen deuten auf eine
Entspannung. Kommt es zu einer Einigung, würde die US-Konjunktur profitieren und
das US-Wachstum stärker ausfallen. Folge wären dann weitere Zinsschritte der Fed
und ein stärkerer Dollar", sagt Gerlinger. Damit würden auch die Chancen des
doch so machtverliebten US-Präsidenten Donald Trump auf seine Wiederwahl Ende
kommenden Jahres deutlich steigen.
Quelle: Investmentfonds.de
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