Investmentfonds.de
20.03.2019:
T. Rowe Price: Neue Impulse für Frontier Markets
Köln, den 20.03.2019 (Investmentfonds.de) -
Oliver Bell, Portfolio Manager des Frontier Markets Equity Fonds bei T. Rowe Price
* Präsidentschaftswahlen, die MSCI-Reklassifikation und geopolitische sowie
wirtschaftliche Entwicklungen schaffen bessere Marktbedingungen
* Argentinien und Saudi-Arabien könnten in den MSCI Ermerging Markets aufsteigen
* Vietnam und Bangladesch profitieren vom Handelsstreit zwischen China und den USA
Während Frontier Markets 2018 einige Herausforderungen zu meistern hatten, gebe
es nun drei verschiedene Impulsgeber, die eine mögliche Wende für Frontier Markets
einläuten könnten: Präsidentschaftswahlen, die MSCI-Reklassifikation und geo-
sowie handelspolitische Entwicklungen. Dieser Meinung ist Oliver Bell, Portfolio
Manager des Frontier Markets Equity Fonds bei T. Rowe Price. Frontier Markets
hätten im vergangenen Jahr besonders unter den politischen und wirtschaftlichen
Entwicklungen im eigenen Land gelitten.
Politische Entwicklungen beeinflussen Frontier Markets
"Argentinien war 2018 in eine politische Krise verstrickt, Saudi-Arabien kämpfte
um eine gute Darstellung bei ausländischen Investoren, Sri Lanka bewegte sich auf
ein Machtvakuum zu und Kenia und Rumänien stellten den Finanzsektor mit neuen
Steuern vor Herausforderungen. Für diese Länder ist 2019 die Gelegenheit, die
eigene Attraktivität für ausländische Investoren zu steigern", sagt Bell.
Im Oktober 2019 steht die Präsidentschaftswahl in Argentinien an und eine
Wiederwahl Mauricio Macris ist wahrscheinlich. Wenn er die Wahl gewinnt, könnte
sich das Tempo, mit dem Reformen umgesetzt werden, beschleunigen. Obwohl die
Krise seiner Popularität geschadet hat, könnte der Zeitpunkt der Wahl mit einem
Wiederaufleben der Wirtschaft zusammenfallen und somit positiv sein. "Darüber
hinaus wird spekuliert, ob die frühere Präsidentin Christina Kirchner zur Wahl
antreten wird. Ihr Sieg könnte sich negativ auf die Märkte auswirken und zu
Kapitalkontrollen führen", sagt Bell.
Vor der Wahl in Argentinien stehen im Februar auch noch Präsidentschaftswahlen
in Nigeria an. Das Land bewegt sich zunehmend aus der Rezession heraus. Die
Landeswährung Neira befindet sich auf einem angemessenen Niveau, der Mindestlohn
ist gestiegen und sowohl Öl- als auch Nichtölsektoren verzeichnen Gewinne.
"Zu beobachten ist, dass die Regierung einen stärkeren Fokus auf die Wirtschaft
legt", sagt der Portfoliomanager. "Diese Präsidentschaftswahl ist ein
entscheidender Test für die Demokratie in Nigeria."
MSCI-Reklassifikationen und Handelskonflikt
Bell prognostiziert, dass drei Frontiert Markets die Aufnahme in den Index der
Schwellenländer schaffen könnten. Im Mai könnten Argentinien und Saudi-Arabien
in den MSCI Emering Markets aufgenommen werden. Für Kuwait ist dieser Schritt
beim britischen Aktienindex FTSE schon erfolgt und wird für den MSCI-Index im
Jahr 2020 erwartet.
Neben diesen Entwicklungen legen Investoren zurzeit ein besonderes Augenmerk auf
den Handelskonflikt zwischen China und den USA. Würden sich die wirtschaftlichen
Beziehungen beider Länder wieder entspannen, könnte die Risikofreudigkeit der
Investoren zunehmen. Frontier Markets würden profitieren. Der Handelsstreit habe
aber laut Oliver Bell nicht nur Verlierer. So würden beispielsweise Vietnam und
Bangladesch profitierten, da Unternehmen sich teilweise aus China verabschieden
und Produktionsstätten aufgrund der günstigen Arbeitskräfte in Bangladesch oder
Vietnam aufmachen würden.
"Die Aussichten für Frontier Markets scheinen sich also weiterhin zu verbessern,
da mehrere länderspezifische Probleme allmählich gelöst werden", schließt der
Portfolio Manager.
Quelle: Investmentfonds.de
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