Investmentfonds.de
08.04.2019:
LOYS Monatskommentar - Zehn Jahre Aktienhausse
Köln, den 08.04.2019 (Investmentfonds.de) -
Loys AG, Spezialist für wertorientiertes aktives Aktienfondsmanagement
Im März jährte sich der Börsenaufschwung zum zehnten Mal. Nachdem das amerikanische
Finanzsystem im Herbst 2008 vor dem Zusammenbruch stand, kam es zu drastischen
staatlichen Eingriffen in den Bankenmarkt. Hilfsfinanzierungsprogramme (TALF, TARP,
etc.) wurden in Amerika ins Leben gerufen und die Notenbank schritt zu radikalen
Zinssenkung nebst einer Flutung des Kapitalmarktes mit billigem Geld. Gigantische
Anleiheaufkaufprogramme wurden unter dem Namen ‚Quantitative Easing‘ auf den Weg
gebracht.
In Europa sah die Situation keineswegs besser aus, denn europäische Banken waren im
US-Subprimemarkt stark engagiert und hatten mit eigenen spekulativen Immobilienblasen
(Spanien, Irland, etc.) zu kämpfen. Viele Institute mussten staatlich gerettet werden,
andere gingen schmählich unter. Deutschland, das überhaupt keine überhöhten
Immobilienpreise und zu hohe Beleihungen mit Fremdkapital zu verzeichnen hatte, geriet
gleichwohl mitten in den Abwärtsstrudel. Besonders ärgerlich dabei war, dass vor allem
staatliche Landesbanken an vorderster Stelle der Zockereien gestanden hatten.
Aber im Gegensatz zum Börseneinbruch zu Beginn des neuen Jahrtausends (Internet-Blase,
Neuer Markt, etc.) war die große Finanzkrise keine Börsenkrise, wiewohl die Kurse kräftig
unter Druck gerieten. Vielmehr handelte es sich um eine klassische Bankenkrise, die durch
die enge Verquickung zwischen Banken und Staaten letztere mit in den Orkus rissen.
Wie sich zeigte, war der Aktienmarkt im Gegensatz zu den Zinsmärkten stets liquide.
Das war und ist ein hohes Gut. Anleger neigen dazu, Liquidität nicht hinreichend
hoch zu wertschätzen.
Die drastischen Kursrückgänge des Jahres 2008 erwiesen sich bei den meisten Aktien
außerhalb des Finanzsektors als Übertreibungen. Aktien neigen nämlich dazu, ähnlich einer
Schafherde, stets gemeinsam in eine Richtung zu rennen; in diesem Fall nach Süden.
Übertreibungen sind aber ein fester Kernbestandteil des Aktienmarktes und nachdem sich
herausstellte, dass die Bankenbranche vor einem Kollaps bewahrt wurde, griffen Investoren
ab März 2009 an der Börse wieder zu. Damit bewies die Börse einmal mehr einen treffsicheren
Riecher für den ab dem Jahr 2010 einsetzenden Konjunkturaufschwung. Dieser sollte sich als
längster Wirtschaftsaufschwung in der Wirtschaftsgeschichte erweisen; er hält bis heute an.
Unterbrochen wurde die Börsenhausse durch zwei Korrekturjahre, nämlich das Jahr 2011, als
die Griechenland-Krise kulminiert und das Jahr 2018, in welchem Zinserhöhungsängste und ein
Nachlassen der Gewinndynamik bei den marktanführenden FAANG-Aktien die Runde machten.
LOYS-Investoren konnten an der zehnjährigen Börsenhausse prächtig partizipieren. Der Umgang
mit Krisen gehört beim Fondsmanagement der LOYS AG zu den hervorstechenden Qualitäten. Denn
wie sich an der Börse stets wieder zeigt, bleibt es wichtig, ein attraktives Verhältnis von
Wert und Preis im Auge zu behalten, unabhängig von launischen Überbeliebtheiten oder
temporären Verschmähungen einzelner Aktien. Eine Fondsmanagementkultur, die nicht permanent
auf das Jahresende blicken muss und unabhängig von bilanziellen und regulatorischen
Sachzwängen arbeiten darf, bringt Voraussetzungen mit, um auch die kommenden zehn Jahre zu
guten Börsenjahrgängen für LOYS-Anleger werden zu lassen. Indes besteht der Hauptunterschied
zur Vergangenheit darin, dass es heute keinen positiven Realzins mehr gibt.
Quelle: Investmentfonds.de
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