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15.08.2019:
UBP-Kommentar von Norman Villamin zum Handelskrieg USA-China: "Währungsmaßnahmen sind jetzt Teil des Spiels"
Köln, den 15.08.2019 (Investmentfonds.de) -
Norman Villamin, Chief Investing Officer der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée
Norman Villamin, Chief Investing Officer der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée,
kommentiert die chinesischen Währungsmaßnahmen, den jüngsten Schauplatz des
Handelskrieges USA-China:
"Während die USA nach wie vor in bescheidenem Umfang in der Lage sind, die Zölle weiter
zu erhöhen, muss China stattdessen zunehmend auf handelsferne und zollfreie Instrumente
zurückgreifen. Tatsächlich umfasste Chinas erste Reaktion auf die Trump-Ankündigung
zweierlei Maßnahmen - eine Abschwächung des chinesischen Yuan sowie die Beendigung
des Kaufs von US-Agrarprodukten durch chinesische Unternehmen.
Obwohl China die Behauptungen der USA ablehnt, dass es seine Währung "manipuliert", hat
die US-Dollar-Achse der Yuan-Wechselkurse die Hauptlast der Abschwächung getragen.
Während der Yuan seit Bekanntgabe der ersten US-Zölle im April 2018 gegenüber dem US-
Dollar um fast 12% geschwächt ist, ist der Yuan-Kurs gegenüber dem Euro nur um 1%
schwächer.
Nicht zufällig waren die "Anpassungen" des Yuan-Wechselkurses in etwa im Einklang mit
dem, was erforderlich ist, um die Auswirkungen auf chinesische Exportunternehmen
auszugleichen, wenn sie die zusätzlichen Zollkosten durch Preisanpassungen gänzlich
auffangen sollen.
Trotz der Abschwächung nach der Zollankündigung vom 1. August über die politisch
sensiblen 7 Yuan pro US-Dollar hinaus, bleibt die chinesische Währung weit hinter den 7,50
pro US-Dollar zurück, die die angekündigten Zölle vollständig ausgleichen würden. Dies
deutet darauf hin, dass der jüngste Währungs-Schachzug nur ein Warnschuss aus China ist,
um die möglichen Folgen aufzuzeigen, sollte die vollständige Einführung der Zölle erfolgen."
Quelle: Investmentfonds.de
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