Investmentfonds.de
25.10.2019:
Aberdeen zum Wechsel an der EZB-Spitze: Auf der Suche nach einem Ausweg
Köln, den 25.10.2019 (Investmentfonds.de) -
Jeremy Lawson, Chief Economist bei Aberdeen Standard Investments
Jeremy Lawson, Chief Economist bei Aberdeen Standard Investments, beschreibt
anlässlich der heutigen EZB-Sitzung die Herausforderungen, vor denen die neue
EZB-Präsidentin Christine Lagarde steht:
"Da Mario Draghi Ende des Monats als EZB-Präsident ausscheidet, stellt die gestrige
EZB-Sitzung das Ende einer Ära dar. Der Fokus liegt jedoch auf der düsteren Realität
der wiederkehrenden wirtschaftlichen Krise in der Eurozone.
Obwohl man sich einig ist, dass der EZB noch nicht die Munition ausgegangen ist, ist
die Realität so, dass mehr als sieben Jahre nach Draghis 'Whatever It Takes'-Rede und
fast fünf Jahre nach dem Start des Quantitative Easing die Kerninflation in der Eurozone
immer noch nur geringfügig über ihren Tiefstständen von 2015 liegt und das Inflationsziel
so weit wie eh und je entfernt scheint.
Tatsächlich wird Draghi bei all seinen Erfolgen, die Euro-Zone zusammengehalten, eine
deutliche wirtschaftliche Erholung ermöglicht und die Kommunikation der EZB mit den
Märkten verbessert zu haben, auch eine gespaltene EZB hinterlassen, die nun mehr denn
je in ihrem unkonventionellen politischen Muster gefangen ist.
Es wird an seiner Nachfolgerin Christine Lagarde sein, einen Ausweg zu finden und die
europäischen Politiker zu drängen, die fiskal- und strukturpolitischen Veränderungen
voranzutreiben, die der entscheidende Schlüssel zum Ausweg aus den negativen Zinsen sind."
Quelle: Investmentfonds.de
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