Investmentfonds.de
29.04.2020:
La Française: FOMC-Treffen: Wird wenig ereignisreich sein, Powell wird Negativzinsen ablehnen
Köln, den 29.04.2020 (Investmentfonds.de) -
Gilles Seurat, Multi Asset Fund Manager von
La Française Asset Management
Mit mehreren Mitteilungen pro Woche, war die Fed seit der
letzten FOMC-Sitzung am 15. März außergewöhnlich kommunikativ.
Ihr Hauptanliegen war es, den kontinuierlichen Kreditfluss
in die Realwirtschaft und die Funktionsfähigkeit der
Finanzmärkte sicherzustellen. Kurz gesagt, die Fed kauft
aggressiver denn je, diversifiziert die Zusammensetzung der
Käufe und vergibt Dollar-Kredite in den USA sowie an
ausländische Zentralbanken; all diese Maßnahmen werden
praktisch unbegrenzt durchgeführt.
Da die Fed zwischen den Treffen so entschlossen agiert hat,
erwarten wir eine ruhigere FOMC-Sitzung, bei der sie einen
Gang zurückschaltet.
Sie könnten jedoch an der FOMC-Erklärung herumfeilen:
Die Forward Guidance könnte gestärkt werden: Die Fed könnte
sich ohne weiteres dazu verpflichten, die Zinsen bis zu einem
bestimmten Datum, wie Ende 2021, nicht zu erhöhen. Wir gehen
davon aus, dass die Fed in den kommenden Quartalen die Kontrolle
der Zinsstrukturkurve (YCC) ebenso einführt wie Japan und
Australien. Der logische nächste Schritt wäre jedoch eine
stärkere Forward Guidance, bevor man sich für die Kontrolle
der Zinsstrukturkurve entscheidet.
Sie wird sich wahrscheinlich zum Libor-OIS-Spread äußern,
der sich von einem sehr gestressten Niveau dank der Maßnahmen
beginnt zu verengen. Sie könnte einige zusätzliche Maßnahmen
ankündigen, um den Geldmärkten zu helfen, oder sich zumindest
dazu verpflichten, mehr Liquidität hineinzupumpen, wenn sich
der Spread nicht schnell genug verengt.
In der Frage- und Antwortrunde wird Jerome Powell wahrscheinlich
weiterhin die Aussicht auf negative Zinssätze zurückweisen.
Wir müssen zugeben, dass nach unseren Erfahrungen in Europa die
Auswirkungen negativer Zinssätze auf den Bankensektor alles andere
als positiv sind!
Quelle: Investmentfonds.de
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