Investmentfonds.de
17.08.2020:
Firmen fragen in der Coronakrise mehr Kredite nach
Köln, den 17.08.2020 (Investmentfonds.de) -
Dr. Klaus Wohlrabe, Leiter der Befragungen beim ifo Institut,
ifo: Firmen fragen in der Coronakrise mehr Kredite nach,
Banken aber sind zurückhaltender
München, 17. August - Die Unternehmen in Deutschland fragen
in der Coronakrise mehr Kredite nach, berichten aber von größerer
Zurückhaltung bei den Banken. Das geht aus einer ifo-Umfrage für
das zweite Vierteljahr hervor.
34,4 Prozent der Firmen gaben an, Kreditverhandlungen mit Banken
geführt zu haben, was nur knapp unter dem bisherigen Höchstwert
vom ersten Quartal 2017 liegt. Im ersten Quartal 2020 lag der Wert
erst bei 29,3 Prozent. "Von denen, die verhandelten, berichteten
19,4 Prozent von einem eher zurückhaltenden Verhalten der Banken.
Dies ist der Höchststand seit 2017", sagt Klaus Wohlrabe, Leiter
der Befragungen beim ifo Institut.
Insbesondere in der Gastronomie gaben 68,7 Prozent der Firmen an,
Kreditverhandlungen geführt zu haben. Bei den Hotels (60,7 Prozent)
oder in der der Reisebranche (50,7 Prozent) lagen die Anteile
ebenfalls erheblich über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt.
Mit 37,6 Prozent wurde auch im Einzelhandel ein neuer Rekord für
die Branche erreicht. Gleiches gilt für die Industrie mit
34,6 Prozent und den Großhandel mit 31,1 Prozent. Hingegen
berichteten auf dem Bau unterdurchschnittlich viele Unternehmen
von laufenden Kreditverhandlungen (23,8 Prozent). "Der Bau ist
auch geringer von der Coronakrise in Mitleidenschaft gezogen
worden", sagt Wohlrabe.
Bei den Unternehmen, die über Kredite verhandelten und sich über
Zurückhaltung der Banken beklagten, lag der Anteil mit 22,1 Prozent
in der Industrie über dem Durchschnitt von 19,4 Prozent; im
Vorquartal betrug er nur 15,1 Prozent. Besonders stark war der Anstieg
der Kredithürde im Bauhauptgewerbe. Von einem sehr niedrigen Niveau
(6,6 Prozent) im ersten Quartal hat sich der Anteil der Klagen
zuletzt mehr als verdoppelt und liegt nun bei 17,4 Prozent. Bei den
Dienstleistern stieg der Wert von 16,2 auf 19 Prozent, im Großhandel
sank er gar von 14,6 auf 13,0 Prozent.
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Quelle: Investmentfonds.de
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