Investmentfonds.de
21.01.2021:
ifo Russland-Sanktionen
Köln, den 21.01.2021 (Investmentfonds.de) -
Dr. Jasmin Gröschl, Stellvertretende Leiterin
des ifo Zentrums für Außenwirtschaft
Russland-Sanktionen treffen Industrie besonders hart
München, 21. Januar 2021 - Die deutsche Industrie ist
von den Russland-Sanktionen besonders betroffen. Das
zeigt eine Umfrage des ifo Institutes unter 862
Unternehmen.
"Maschinen- und Autobauer, Chemie und Elektro sowie die
Logistik sind am häufigsten beeinträchtigt", schreiben
Jasmin Gröschl, Stellvertretende Leiterin des ifo Zentrums
für Außenwirtschaft, und ihre Ko-Autorin Feodora Teti in
einem Beitrag für die Zeitschrift ifo Schnelldienst.
Insgesamt seien ostdeutsche Unternehmen stärker betroffen
als westdeutsche. Die Sanktionen führen zu einem höheren
bürokratischen Aufwand, der die Geschäfte mit Russland
behindert.
Etwa die Hälfte aller befragten Unternehmen schätzen,
dass sie von einer Aufhebung der EU-Sanktionen profitieren
könnten. Bei der Pipeline Nord Stream 2 sind die
Manager*innen einer Teilgruppe von 196 Befragten
gespaltener Ansicht: Eine knappe Mehrheit spricht sich
gegen einen Baustopp aus.
Gröschl sagt weiter: "Russland ist einseitig von der EU
als Zulieferer und als Abnehmer abhängig, während Russland
für die EU eine untergeordnete Rolle als Handelspartner
spielt." Russland importiere aus der EU hauptsächlich
Industriewaren, aber exportiere fast ausschließlich
Rohstoffe wie Gas und Öl.
Belastungen im Russland-Geschäft entstehen durch
zusätzliche Kontrollen, Handelsverbote und unzureichende
Finanzierungsmöglichkeiten. Auch Währungsschwankungen,
Russlands Streben, Einfuhrgüter zu ersetzen, erhöhte
Standards, politische und wirtschaftliche Unsicherheit,
Vertrauens- und Reputationsverlust, Regeln für örtliche
Zulieferer und erhöhter Wettbewerb aus Drittländern
bereiten den deutschen Unternehmen nach eigener Aussage
im Zusammenhang mit ihrem Russlandgeschäft deutliche
Probleme.
Die Unternehmensbefragung des ifo Instituts im Auftrag der
IHK Düsseldorf wurde im September 2020 durchgeführt. An der
Befragung beteiligten sich 862 deutsche Unternehmen
beteiligt. Eine Teilgruppe von 196 Managern*innen wurde
zudem zu handelspolitischen Themen mit Russlandbezug befragt.
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Quelle: Investmentfonds.de
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