Investmentfonds.de
10.03.2021:
Janus Henderson: Corona beflügelt chinesische Aktien
Köln, den 10.03.2021 (Investmentfonds.de) -
May Ling Wee, CFA und Portfoliomanagerin
bei Janus Henderson Investors
Corona beflügelt chinesische Aktien und IPOs
Chinesische Wirtschaft wächst - China-Aktien
und Börsengänge seit Corona besonders gefragt
Geopolitik hat keine Auswirkungen auf
Investitionen in chinesische Unternehmen oder die
Entscheidung chinesischer Unternehmen, sich an
US-Börsen listen zu lassen
Grenzüberschreitende Ströme, insbesondere
"Southbound", werden immer wichtiger
Das "Re-Shoring" chinesischer Aktien verändert
die Zusammensetzung des Hongkonger Marktes
>Aktienfonds "China" mit der Wertentwicklung der
letzten 3 Jahre finden
Die Nachfrage nach chinesischen Aktien ist nach Corona
stark angestiegen. "China war ,first in' und ,first out'
aus der Pandemie, was seiner Wirtschaft im zweiten Quartal
2020 zu einem Wachstum über dem Niveau vor Corona verhalf.
In Kombination mit einer erstarkenden Währung haben diese
Faktoren ein günstiges Umfeld für chinesische Unternehmen
geschaffen, die im Jahr 2020 und im bisherigen Jahres-
verlauf Kapital über Börsengänge an den Börsen in Hongkong,
im inländischen Shanghai/Shenzhen und den USA aufnehmen",
so May Ling Wee, CFA und Portfoliomanagerin bei
Janus Henderson Investors.
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Starke Unternehmensaktien in den Bereichen Technologie,
Konsumgüter und Gesundheitswesen führten im vergangenen Jahr
in Hongkong dazu, dass insgesamt etwa 51 Mrd. US-Dollar
durch Börsengänge aufgebracht wurden, hauptsächlich für
Unternehmen in chinesischem Besitz - der höchste Betrag seit
2010, als rund 57 Mrd. US-Dollar aufgenommen wurden.
Chinesische IPOs und Unternehmen trotz Geopolitik
attraktiv
Die vorherige US-Regierung hat per Executive Order verhindert,
dass US-Personen in chinesische Unternehmen investieren, von
denen angenommen wird, dass sie mit dem chinesischen Militär
in Verbindung stehen. Das anschließende Delisting dieser
Unternehmen von den US-Börsen und den Indizes globaler
Indexanbieter (z. B. FTSE Russell, MSCI, S&P Dow Jones) scheint
fast folgenlos zu sein. Allerdings sind weitere Bemühungen
Chinas, seine Aktien- und Anleihemärkte für globale
Portfolioströme zu öffnen, trotz geopolitischer Auseinander-
setzungen wahrscheinlich. "Die Frage, ob in den USA börse-
notierte chinesische Unternehmen den US-Wertpapieraufsichts-
behörden Zugang zu ihren Finanzprüfungsunterlagen gewähren
dürfen, bleibt ungeklärt. Aber im letzten Jahr haben wir die
erfolgreiche US-Börsennotierung chinesischer Elektrofahrzeug-
Startups, eines Fintech-Unternehmens und anderer Internet-
Dienstleistungsunternehmen gesehen", so Wee.
Wahl der Börsennotierung ist entscheidend
Während globales Kapital schon immer auf dem Hongkonger
Markt für chinesische Vermögenswerte präsent war, gewinnt
heutzutage chinesisches Kapital, in Form von
"Southbound"-Kapital von Privatanlegern von Festlandchina,
in Hongkong zunehmend an Bedeutung.
"Es wird geschätzt, dass das Finanzvermögen der
chinesischen Privathaushalte 2020 um rund 16 Prozent
(ca. 3,8 Billionen US-Dollar) gestiegen ist, wobei ein Teil
dieses Vermögens in inländische Investmentfonds fließt, die in
den Hongkonger Markt investieren", kommentiert Wee.
>Aktienfonds "Großchina" mit der Wertentwicklung der
letzten 3 Jahre finden
Im Januar 2021 machte die "Southbound"-Handelsaktivität aus
China schätzungsweise rund 30 % des gesamten Handels in
Hongkong aus. Während globale Investoren typischerweise die
besten Gelegenheiten an den inländischen Märkten von Shanghai
und Shenzhen ("northbound capital"), Hongkong und den US-Börsen
suchen, suchen Chinas "Southbound"-Investoren auch die besten
Gelegenheiten am Markt von Hongkong. "Diese grenzüber-
schreitenden Kapitalströme werden im Laufe der Zeit
wahrscheinlich zunehmen, da das Finanzvermögen der
chinesischen Haushalte weiter wächst und seinen Weg sowohl
in die chinesischen Onshore- als auch Offshore-Märkte
findet. Gleichzeitig werfen die Unternehmen ihre
Netze zur Kapitalbeschaffung weiter aus und streben
Börsengänge sowohl an den Onshore-Märkten als auch
Offshore in Hongkong an", analysiert Wee.
Dass sich einige Unternehmen für eine Notierung an den
Onshore-Märkten entschieden haben, liegt laut der Investment-
expertin daran, dass die Onshore-Märkte viel höhere Bewertungen
für aufstrebende und strategische Industrien zulassen als die
Investoren auf dem Hongkonger Markt. "Beispielsweise hat Chinas
führendes Halbleiter-Unternehmen einen erfolgreichen Börsengang
in Shanghai durchgeführt und dabei rund 7,6 Mrd. US-Dollar
aufgebracht, die höchste Summe, die ein einzelnes Unternehmen im
letzten Jahr an den chinesischen Inlandsbörsen aufgenommen hat",
so Wee. Unternehmen des Gesundheitswesens wählen tendenziell
Hongkong für ihre Börsengänge, wo die Nachfrage nach qualitativ
hochwertigen Aktien aufgrund des kleineren Portfolios im Vergleich
zu den Onshore-Märkten größer ist. "Hongkong hat sich zu einem
beliebten Ort für die Börsennotierung von Biotech-Unternehmen
entwickelt", erklärt die Investmentexpertin.
Auswirkungen des "Re-Shoring" auf Hongkong
Das "Re-Shoring" oder die Wiederaufnahme chinesischer Unternehmen,
die bisher nur in den USA notiert waren, nun aber auch in Hongkong
gelistet sind, hat Auswirkungen. "Diese New-Economy-Aktien
verändern die Zusammensetzung des Marktes, der nicht mehr von
Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Immobilien, Mischkonzerne
(und früher Energie und Telekommunikation) dominiert wird, sondern
in dem ,Newer'-Economy-Unternehmen wie solche aus den Bereichen
Gesundheitswesen, Technologie und konsumorientierte Sektoren mehr
als die Hälfte der gesamten Marktkapitalisierung ausmachen", sagt
Wee. Verglichen mit Hongkongs "Old Economy"-Aktien machen diese
hoch gehandelten Aktien einen immer größeren Anteil des
Marktumsatzes aus, die typischerweise länger gehalten werden, weil
sie Dividenden und Erträge liefern. "Die Zusammensetzung des Marktes
in Hongkong, der heute größtenteils von Technologie-, Konsumgüter-
und Dienstleistungsunternehmen repräsentiert wird, spiegelt die
Entwicklung Chinas von einer jungen, sich industrialisierenden
Wirtschaft vor etwa 30 Jahren hin zu einer stärker entwickelten und
reiferen Wirtschaft wider", so Wee abschließend.
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Quelle: Investmentfonds.de
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