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28.01.2022:
LOIM | Regulierungssturm in China hat mehr als ein Viertel der Aktienwerte vernichtet
Köln, den 28.01.2022 (Investmentfonds.de) -
Didier Rabattu, Head of Equities bei
Lombard Odier Investment Managers (LOIM)
Chinesische Tech-Aktien:
Regulierungsmaßnahmen sind eingepreist
Regulierungssturm hat mehr als ein Viertel der
Aktienwerte vernichtet
"Die Aktienmärkte Chinas haben aufgrund von Irritationen,
die ihren Ursprung in einer strengen Regulierung von Sektoren
wie Bildung und Technologie in China bis hin zu pandemie-
bedingten Störungen der Lieferketten haben, einen Kurssturz
erlebt. Der jüngste Ausverkauf bei den Tech-Aktien folgte auf
die Nachricht, dass der chinesische Fahrdienst Didi Chuxing
beschlossen hat, seine Notierung in New York aufzugeben und
nach Hongkong zu wechseln. Die Ankündigung, die vor dem
Hintergrund einer verschärften behördlichen Kontrolle in
China erfolgte, hatte auch Auswirkungen auf die Aktien von
Alibaba und Tencent, die nach der Nachricht zusammen mit den
Didi-Aktien ins Straucheln kamen.
Doch inmitten dieser Volatilität bleiben die langfristigen
politischen Rahmenbedingungen und die Marktkräfte für
dauerhaftes Wachstum bestehen - selbst im umkämpften
Technologiesektor.
Die makroökonomische Entwicklung bleibt intakt
Im Gegensatz zu einigen anderen entwickelten Volkswirtschaften
verfügt China über genügend Spielraum, um die Wirtschaft zu
stimulieren, ohne eine massive Inflation auszulösen. Das liegt
zum Teil daran, dass China als einzige große Volkswirtschaft
der Welt auf eine pandemiebedingte Konjunkturübertreibung
verzichtet und stattdessen kleinere Unternehmen, die von der
Pandemie betroffen sind, gezielter unterstützt hat. Außerdem
ist es dem Land gelungen, die Inflation dank stabiler
Preissteigerungen bei Lebensmitteln einzudämmen.
Vor dem Hintergrund der Herausforderungen wie Stromknappheit,
Verzögerung und Behinderung der Container-Schifffahrt und eine
Immobilienkrise, mit denen die zweitgrößte Volkswirtschaft der
Welt konfrontiert war, hat Chinas Politbüro jedoch signalisiert,
dass es im Jahr 2022 noch aggressivere Maßnahmen zum Schutz der
Wirtschaft ergreifen könnte. Das Führungsteam der
Kommunistischen Partei Chinas unter dem Vorsitz von Präsident
Xi Jinping erklärte kürzlich in einer Erklärung, dass die
"Sicherung der Stabilität" im kommenden Jahr oberste Priorität
haben werde.
Dies zeigte sich darin, dass die People's Bank Of China eine
Senkung des Mindestreservesatzes für die meisten Banken ab Mitte
Dezember ankündigte, wodurch etwa 1,2 Billionen Yuan
(188 Mrd. USD) für Unternehmens- und Haushaltskredite frei werden.
Die Bewertungen sind attraktiv
Wir sind der Ansicht, dass die negativen Auswirkungen der jüngsten
Regulierungsmaßnahmen weitgehend eingepreist sind und den Anlegern
die Möglichkeit bieten, an Chinas langfristiger Wachstumsstory zu
attraktiven Bewertungen zu partizipieren.
Im bisherigen Jahresverlauf erlebte der asiatische Riese einen
Regulierungssturm, bei dem die Regierung in verschiedenen Sektoren
wie Internet, Nachhilfe, Fintech, Immobilien, Gesundheitswesen,
Medien und Energie eingriff. Dies hat, gemessen am MSCI China All
Share Index, mehr als ein Viertel der Aktienwerte vernichtet.
In ganz China sind die Bewertungen jetzt viel attraktiver als zu
Beginn des Jahres, insbesondere im Vergleich zu US-Aktien und
unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die beiden Länder
wahrscheinlich eine unterschiedliche geldpolitische Dynamik
erleben werden. Die erwartete, gelockerte Finanzpolitik in China
dürfte chinesische Aktien attraktiver machen, während
Fiskalpolitik in den USA zu Gegenwind für US-Aktien führen könnte
(auch wenn dies von der Stärke des EPS-Wachstums in den USA
abhängen wird).
Technologie 2.0
Laut dem UNCTAD Digital Economy Report 2019 macht die digitale
Wirtschaft im weitesten Sinne 30 % des chinesischen BIP aus,
gegenüber 21,6 % in den USA und 15,5 % im Rest der Welt.
Der jüngste 14. Fünfjahresplan (2021-2025) und die Vision 2035
setzen ehrgeizige Ziele und können eine Reihe von Investitions-
möglichkeiten in zahlreichen Sektoren, insbesondere in der
Technologie und der digitalen Wirtschaft, fördern.
Der Fünfjahresplan zielt auf ein jährliches Wachstum
Investitionen in Forschung und Entwicklung von über 5 % ab,
was dazu beitragen wird, die Hightech-Industrialisierung,
Robotik und Automatisierung voranzutreiben. Die Behörden
konzentrieren sich auch auf die Förderung neuer Technologien:
6G, digitale Sensoren und Kommunikationsnetze für die
Entwicklung intelligenter Städte sowie die Schaffung eines
nationalen Datenzentrums.
Die Rolle, welche die technologische Innovationen bei der
Gestaltung der Pläne für die Wirtschaft des Landes spielen,
berücksichtigend, dürften sich unserer Meinung nach
Investitionsmöglichkeiten ergeben, wenn sich die Unternehmen
an die neuen Cybersicherheitsvorschriften anpassen und auf
einer ähnlichen regulatorischen Grundlage wie ihre westlichen
Gegenspieler gestellt werden."
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Quelle: Investmentfonds.de
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