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16.03.2022:
Franklin Templeton | Welchen Effekt hat die Schließung der Moskauer Börse auf ETFs?
Köln, den 16.03.2022 (Investmentfonds.de) -
Jason Xavier, Head of EMEA ETF Capital Markets,
Franklin Templeton
Welchen Effekt hat die Schließung der Moskauer Börse auf ETFs?
Die russische Invasion in der Ukraine und die darauffolgenden Wirtschafts-
und Finanzsanktionen durch den Westen haben die globalen Aktienmärkte auf
den Kopf gestellt. In dieser noch nie dagewesenen Situation haben sich
ETFs gut behauptet:
- ETFs blieben länger liquide als ihre Pendants aus dem Bereich der Investmentfonds
Sekundärmarktaktivitäten in auf Russland oder Osteuropa fokussierten ETFs waren
noch möglich, nachdem einige Investmentfonds gezwungen worden waren, sich
zurückzuziehen. Tatsächlich wurden die ETF-Preise an den US-amerikanischen oder
europäischen Börsen als Indikator für den Wert russischer Aktien verwendet, als
die Moskauer Börse geschlossen war.
- Das System profitiert von der Preisfindungsfunktion der ETFs
Dies hat sich bereits mehrfach gezeigt, vielleicht am deutlichsten während der
fünfwöchigen Schließung des griechischen Aktienmarktes im Jahr 2015. Dieses Mal
boten ETFs zusammen mit ADRs und GDRs wichtige Daten, die für faire Bewertungs-
prozesse genutzt wurden, als der lokale Handel in Russland längst eingestellt war.
- Abgesehen von vorübergehend höheren Spreads war die große Mehrheit der
ETFs völlig unbeeinflusst.
Höhere Marktvolatilität bedeutet in der Regel höhere Spreads, aber abgesehen
davon wurden keine Probleme mit ETFs gemeldet, die nicht direkt mit Russland
in Verbindung stehen. Trotz einer Flut von Eilmeldungen, nächtliche Kursüber-
schreitungen und weit verbreiteten Störungen boten die ETFs den Anlegern
weiterhin ein effizientes Mittel, um in den Markt zu investieren und mit ihm
zu handeln.
- Die Entscheidung, einige börsengehandelte Fonds mit starkem Russland-Engagement
auszusetzen, scheint eher operationell als funktional.
Während die Liquidität auf dem Primärmarkt für russische ETFs versiegte, war
der Handel auf dem Sekundärmarkt für einige Zeit möglich. Die Entscheidung
der Börsenbetreiber, den Sekundärhandel auszusetzen scheint eher auf politischen
oder operativen Erwägungen zu beruhen als auf funktionalen.
- Das Argument der Kostentransparenz von ETFs hat Auftrieb erhalten
Im Allgemeinen werden die Handelskosten für große Aufträge dank des
Erstellungs-/Rücknahmeverfahrens nur von dem Anleger getragen, der in den Fonds
ein- oder aussteigen möchte, und nicht der Fonds selbst - und damit implizit
auch alle bestehenden Anleger. Darüber hinaus bieten börsengehandelte Fonds
eine unübertroffene Preis- und Kostentransparenz im Vorfeld des Handels, die
den Entscheidungsprozess des Anlegers unterstützen kann.
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Quelle: Investmentfonds.de
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