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05.04.2022:
Lazard AM | Aktien bleiben alternativlos, aber Anleger müssen Schwankungen aushalten können
Köln, den 05.04.2022 (Investmentfonds.de) -
Beatrix Ewert, Client Portfolio Manager bei
Lazard Asset Management
Aktien bleiben alternativlos, aber Anleger müssen Schwankungen aushalten können
Frankfurt, 5. April 2022 - Per Saldo zeigen sich die Aktienmärkte recht
unbeeindruckt vom Krieg in der Ukraine. Aber die Volatilität ist hoch und
Anleger sind besorgt. Beatrix Ewert, Client Portfolio Manager bei Lazard
Asset Management, rät trotzdem zu einem langfristig orientierten
Aktieninvestment. Ihre Empfehlung: Qualitätsaktien.
Im ersten Quartal 2022 hat der globale Aktienindex MSCI World rund
4,1 Prozent verloren - das entspricht dem Wertverlust von Januar.
"Die Ankündigungen der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve, die
Zinsen zu erhöhen, hat die Korrekturen am Aktienmarkt ausgelöst. Nicht
die Ukraine-Krise", zieht Kapitalmarktspezialistin Ewert ihre Schlüsse.
Aus ihrer Sicht hat der Krieg sicherlich die Probleme verschärft, indem er
die Energiepreise und die Inflation noch weiter antreibt. Aber Auslöser
einer Aktienbaisse sei er bislang nicht.
"Wir sehen massive Verkäufe an den Bondmärkten, aber nicht bei Aktien",
berichtet die Client-Portfoliomanagerin von Lazard. Die Stärke auf der
Aktienseite sei zunächst überraschend, aber: "Aktien können einen gewissen
Inflationsschutz bieten und sind damit alternativlos." Doch die hohe Inflation
bringe natürlich Probleme mit sich: In den USA strebt die allgemeine
Teuerungsrate auf die 8-Prozent-Marke zu, in Deutschland erreicht sie im März
diesen Jahres 7,3 Prozent. "Diese Werte beruhen nur zu einem geringen Teil auf
Einmaleffekten. Hier liegen strukturelle Probleme zugrunde, die auch die
Notenbanken unterschätzt haben. Daher sind sie jetzt in Zugzwang",
erklärt Ewert.
Blick auf die Historie nur bedingt vergleichbar
Konnten in den großen Krisen der letzten 20 Jahre - das Platzen der
Dotcom-Blase (2000 bis 2003), die Finanzmarktkrise (2007 bis 2009), die
Pandemie (seit 2020) - die Notenbanken stark gegenlenken, ist ihr Spielraum
jetzt eng. Angesichts der höchsten Inflation seit den 1970er Jahren bleibt
die Fed bei ihrem Plan, in jeder Sitzung einen Zinsschritt von mindestens
25 Basispunkten durchzuführen. "Die gute Nachricht ist, dass diese
Zinsschritte erwartet und deshalb bereits eingepreist sind. Klar ist aber:
Wir sind bei den Festverzinslichen in einem Bärenmarkt und bleiben es in
den nächsten Jahren auch", erklärt Beatrix Ewert.
"In unserem Basisszenario kommt es nicht zu einer Apokalypse und die
Unternehmen verdienen weiterhin gut. Dennoch ist das Timing in der aktuellen
Situation schwierig. Wir halten Aktien für einen Teil der Lösung, empfehlen
aber ein Risikobudget beziehungsweise einen längeren Anlagehorizont",
empfiehlt die Expertin. "Aktien bleiben alternativlos - wenn man sich die
Schwankungen leisten kann."
Qualität schlägt Growth und Value
Bei den Anlagestilen zeigt sich aktuell ein Comeback der Value-Werte. Doch
die Experten von Lazard verfolgen eine präzisere Strategie, erklärt
Beatrix Ewert: "Bei einem Vergleich von Value-, Growth- und Qualitätsaktien
zeigt sich, dass Qualität Value und Growth in jedem Marktumfeld schlägt."
Solche Unternehmen sind hoch profitabel, besitzen Preismacht, sind
idealerweise wenig kapitalintensiv, verfügen über eine stabile Bilanz und
eine attraktive Bewertung. "Mit solchen Titeln lassen sich auch Zeiten mit
hohen Kursschwankungen gut aushalten", sagt Beatrix Ewert.
Bei der regionalen Titelauswahl empfiehlt die Expertin von Lazard ein globales
Anlageuniversum - gerade in Zeiten von Krisen und Kriegen. Es bietet eine
breitere Aufstellung, die geopolitische Verwerfungen leichter abfedern kann.
"Europäische Aktien bleiben aber attraktiv: Sie sollten schon aufgrund ihrer
hohen Dividendenrenditen eine wichtige Rolle im Portfolio spielen", rät die
Expertin. Außerdem sei viel Kapital aus Europa abgeflossen. Nach der
Beendigung des Konflikts bestehe die Chance, dass dieses wieder zurückfließt.
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Quelle: Investmentfonds.de
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