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12.01.2004:
Zwangsbeglückung: Banken drängen Manager zu besserer Unternehmensführung
Hamburg (ots) - Im letzten Jahr hat die Zahl der Insolvenzen in
Deutschland einen Höhepunkt erreicht: 29.824 Unternehmen meldeten
allein von Januar bis September 2003 Insolvenz an. Manager von
maroden Unternehmen machen vor allem Defizite in der
Unternehmensstrategie, mangelhaftes Controlling und fehlende
Steuerungsinstrumente für die Krisen verantwortlich. Für 2004 ist
jedoch Besserung in Sicht: Die Banken machen zunehmend Druck und
drängen deutsche Unternehmen, verstärkt moderne Steuerungsinstrumente
einzusetzen. Das ergibt die Studie Managementkompass
Unternehmenssteuerung von Mummert Consulting und dem
F.A.Z.-Institut.
Der Druck von außen ist groß: 60 Prozent der befragten Unternehmen
geben an, ihre Bank verlange mehr Ist-Daten als bisher. 45 Prozent
der Firmen müssen zusätzliche Plandaten offen legen, um Kredite zu
bekommen. Wegen der geänderten Eigenkapitalrichtlinien von Basel II
passen die Banken die Kreditpreise den gestiegenen Risiken an. Auch
die neuen Vorschriften internationaler Rechnungslegung verändern das
externe Berichtswesen: Börsennotierte Unternehmen müssen ihre
Abschlüsse von 2005 an nach internationalen Abrechnungsstandards
vorlegen und mehr Daten veröffentlichen als bisher. Die Unternehmen
müssen umdenken.
Traditionelle Erfolgszahlen wie Cashflow und Umsatzwachstum
bleiben auch künftig wichtige Steuerungsdaten. Nichtmonetäre
Steuerungsdaten wie Prozesseffizienz und Kundenzufriedenheit gewinnen
jedoch zunehmend an Bedeutung. Die Hauptziele: Effizienz und
Produktivität steigern (73 Prozent), Geschäftsprozesse optimieren (64
Prozent) und Kosten senken (63 Prozent). Viele sehen ihr Ziel auch in
mehr Kundenbindung und -zufriedenheit (61 Prozent) oder in der
Steigerung des Umsatzes (47 Prozent).
Nichtfinanzielle Unternehmensziele wie Prozesseffizienz,
Innovationskraft, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit werden in
messbare Erfolgsfaktoren übersetzt. Dazu müssen die Geschäfts- und
Kommunikationsprozesse in ihren Ursache-Wirkungs-Ketten offen gelegt
und an Kennzahlen festgemacht werden. Das Prinzip: Alle
Unternehmensbereiche sollen den langfristigen Unternehmenswert
erhöhen, indem sie mit ihren Investitionen wenigstens die
Kapitalkosten erwirtschaften. Die Werkzeuge, die für das neue
Management zur Verfügung stehen, sind zum Beispiel die Balanced
Scorecard oder das Risiko- und Portfoliomanagement.
ots-Originaltext: Mummert Consulting AG
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