Investmentfonds.de
23.04.2004:
BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft/Frühjahr 2004 - Deutsche Investitionen fließen verstärkt ins Ausland
Köln, den 23.04.2004 (Investmentfonds.de) - Klare Signale für eine deutliche
und konstante wirtschaftliche Belebung in Deutschland lassen weiter auf sich
warten. Sorgen bereiten den Unternehmensberatern besonders die weiter anhal-
tende Investitionszurückhaltung im Inland sowie die nur wenig ausgeprägte
Neigung in Industrie und Wirtschaft, ihre Anstrengungen bei Produkt- und Prozess-
innovationen deutlich zu steigern. Dies ist das Fazit der heute vorgelegten
Umfrageergebnisse des ´Stimmungsbarometer Wirtschaft/Frühjahr 2004´ des Bundes-
verbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.. Mit einem Anteil von rund 35
Prozent bezeichneten bei der im März und April durchgeführten Befragung zwar
weniger der befragten 1.200 Consultants die derzeitige Lage in Industrie und
Wirtschaft als `schlecht bis sehr schlecht` als noch vor sechs Monaten oder zum
gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (Herbst 2003: 45,8 Prozent und Frühjahr 2003:
58 Prozent).
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Doch fällt die Einschätzung der Berater hinsichtlich der wirtschaft-
lichen Entwicklung in den kommenden sechs Monaten eher enttäuschend aus. So werde
sich beispielsweise die Ergebnis- und Umsatzsituation gegenüber der Herbstbefra-
gung lediglich in der Investitionsgüterindustrie und in der TIMES-Branche (Verkehr
/Medien/IT) verbessern. BDU-Präsident Rémi Redley: „Politische Störfeuer wie bei-
spielsweise die angedachte Ausbildungsplatzabgabe lähmen erneut die Investitions-
bereitschaft deutscher Unternehmen und damit die konjunkturelle Entwicklung. Wer
solche Bürokratiemonster plant und notwendige Reformschritte aufschiebt, verhindert
eine zumindest mittelfristige Planungssicherheit von Industrie und Wirtschaft.“
Die Bereitschaft der Unternehmen in den kommenden sechs Monaten Investitionen im
Inland zu tätigen, stagniert branchenübergreifend auf ähnlichen Niveaus der
Befragungsergebnisse im Herbst 2003. Damit werden auch im kommenden Halbjahr keine
größeren Impulse für die deutsche Konjunktur von den Inlandsmärkten ausgehen. Hin-
gegen wird sich aus Beratersicht der Trend der letzten Monate fortsetzen, einen
Großteil des Investitionskapitals im Ausland einzusetzen. So erwarten rund 80
Prozent der befragten BDU-Berater höhere Auslandsinvestitionen in der
Investitionsgüterindustrie (Herbst 2003: 68 Prozent), 58,1 Prozent in der
Gebrauchsgüterindustrie (Herbst 2003: 46,7 Prozent), 49,2 Prozent in der Konsum-
güterindustrie (Herbst 2003: 38,4 Prozent)und 40,1 Prozent in der TIMES-Branche
(Herbst 2003: 34,8 Prozent).
Etwas intensiver werden sich nach Einschätzung der befragten BDU-Mitglieder die
deutschen Unternehmen in den kommenden sechs Monaten mit richtungsweisenden
Produkt- oder Prozessinnovationen beschäftigen. Waren im Herbst 2003 knapp 56
Prozent und im Frühjahr 2003 37,3 Prozent der Befragten von einer Zunahme der
Innovationstätigkeit in Deutschland überzeugt, so steigt deren Anteil in der
aktuellen Umfrage auf 58 Prozent an. Das größte Potenzial für innovative Produkte
oder Serviceleistungen sehen 16,2 Prozent der Berater in der Investitionsgüter-
industrie (Herbst 2003: 15,3 Prozent) und 18,8 Prozent in der TIMES-Branche
(15,3 Prozent).
Keine durchgreifenden Änderungen erwarten die Berater hinsichtlich der künftigen
Beschäftigungssituation in Deutschland. Rund 65 Prozent der Befragten prognosti-
zieren, dass die Unternehmen ihren Beschäftigten im nächsten Halbjahr keinen siche-
ren Arbeitsplatz werden bieten können, im Herbst 2003 hatte dieser Anteil bei 60
Prozent gelegen (Frühjahr 2003: rund 85 Prozent). Knapp 25 Prozent gehen wie be-
reits im Herbst 2003 von einem gleich bleibenden Niveau aus (Frühjahr 2003: 8,7
Prozent) und 11 Prozent sehen wieder Chancen für `etwas mehr bzw. mehr Arbeitsplätze
in Deutschland. Bei der Befragung im Herbst 2003 hatte dieser Anteil noch 15 Prozent
betragen.
Bonn/Berlin, 21. April 2004
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Im BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft werden rund 1.200 Unternehmensberater aus
BDU-Beratungsgesellschaften zur künftigen Entwicklung in der deutschen Wirtschaft
befragt. Die Befragung wird zweimal jährlich jeweils als Frühjahrs- und
Herbststimmungsbarometer durchgeführt. Für insgesamt zehn Branchen Investitions-
güter-, Gebrauchsgüter- und Konsumgüterindustrie, Bauwirtschaft, Energie/Wasser,
Handel/Handwerk, Kredit- und Versicherungswesen, Gesundheitswesen, TIMES Verkehr/
Medien/IT), sonstige Dienstleistungen) geben die Berater ihre Einschätzung zur
Ergebnissituation, Umsatzentwicklung, Innovations- und Investitionstätigkeit sowie
Beschäftigungssituation in deutschen Unternehmen für die kommenden sechs Monate ab.
Weitere Informationen erhalten Sie bei: Bundesverband Deutscher Unternehmensbera-
ter BDU e.V. Klaus Reiners (Pressesprecher) Tel.: 0228/9161-16 oder eMail:
rei@bdu.de Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn und Kronprinzendamm 1, 10711 Berlin
Quelle: Investmentfonds.de
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