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09.09.2004:
Entwicklungsländer - Globalisierer steigern Wirtschaftskraft um 75 Prozent
Köln (ots) - Entgegen der Meinung von Kritikern ist die
Globalisierung in den vergangenen Jahren nicht nur den reichen
Nationen zugute gekommen. Bestes Beispiel hierfür sind die
ostasiatischen Entwicklungsländer, die sich seit den achtziger Jahren
verstärkt in den Welthandel eingeklinkt haben. In der Folge stieg ihr
Pro-Kopf- Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen 1990 und 2001
durchschnittlich um 6,2 Prozent pro Jahr und damit wesentlich stärker
als die Wirtschaftsleistung der Industrieländer. Doch auch in anderen
Regionen der Welt erweist sich die Globalisierung keineswegs als Ver-
lustgeschäft wie eine neue Studie des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln (IW) zeigt. Danach konnten jene Entwicklungsländer,
die im Verlauf der achtziger Jahre intensiver an der Globalisierung
teilgenommen haben etwa Costa Rica, Mexiko und Paraguay ihre
Wirtschaftsleistung je Einwohner in den neunziger Jahren insgesamt um
75 Prozent steigern. Staaten wie Niger oder Sierra Leone, die sich
für den Außenhandel weniger oder gar nicht geöffnet haben, kamen
demgegenüber nur auf ein Plus von knapp 30 Prozent.
Dennoch ist, wie das IW feststellt, die Integration in den
Weltmarkt für die Entwicklungsländer nicht der alleinige
Heilsbringer. Vielmehr muss sie flankiert werden durch Reformen, die
ein Land fit machen für den grenzenlosen Handel. So gilt es etwa,
hohe Inflationsraten in den Griff zu bekommen, die Eigentumsrechte
und Rechtssysteme zu stärken sowie die Korruption zu bekämpfen. Um
außerdem den mit der Öffnung für den Weltmarkt verbundenen
Strukturwandel besser zu verkraften, mag es sinnvoll sein,
Handelshemmnisse in kleinen Schritten abzubauen und die
Exportunternehmen durch eine bessere Infrastruktur, Bürokratieabbau
und Marketinghilfen zu unterstützen.
Jürgen Matthes: Entwicklungsländer Ökonomische Performance und
Erfolgsstra-tegien im Zeitalter der Globalisierung, IW-Analysen Nr.
6, Köln 2004, 124 Seiten, 17,20 Euro. Bestellung über Fax: (02 21)
49 81-4 45 oder im Internet unter: www.divkoeln.de
ots-Originaltext: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Digitale Pressemappe:
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Gesprächspartner im IW: Jürgen Matthes, Telefon: (02 21) 49 81-7 54
Quelle: news aktuell
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