Investmentfonds.de
23.07.2021:
DPAM: Fiskalische und monetäre Klimapolitik
Köln, den 23.07.2021 (Investmentfonds.de) -
Peter De Coensel, CIO Fixed Income, DPAM
Fiskalische und monetäre Klimapolitik
müssen sich gegenseitig verstärken
WENN DER KLIMAWANDEL DIE GLOBALE POLITK TRIFFT
> Aktien Fonds aktiv gemanagt und passive ETFs
Auswahl "Aktienfonds Ökologie"
mit der Wertentwicklung der
letzten 3 Jahre hier vergleichen
Schlüsselbotschaften
Die im November stattfindende UN-Klimakonferenz
in Glasgow wird ein Moment in der Geschichte sein,
den die politische Führung nutzen sollte, um eine
sofortige Kehrtwende bei den Treibhausgas-Emissionen
durchzusetzen. Die Zeit der Kaffeekränzchen ist vorbei,
jetzt heißt es Umsetzen!
Fiskalische und monetäre klimapolitische Maßnahmen
werden sich mit traditionellen fiskalischen und
monetären Strategien vermischen. In den
gegenwärtigen Reaktionsfunktionen der Zentralbanken
werden Aspekte der Klimaanpassung Berücksichtigung
finden. Das entsprechende Research steht noch am
Anfang, sollte aber Beachtung finden.
Die fiskalpolitischen Bestrebungen auf
supranationaler Ebene zeigen die Bereitschaft und
die hohen Ambitionen. Allerdings wird auf nationaler
Ebene eine ähnliche Einschätzung für die
Dringlichkeit erforderlich sein, um bis 2030 die
Trendwende zu erreichen. Seit dem Pariser Klima-
abkommen von 2015 ist wertvolle Zeit verloren
gegangen, da die USA beschlossen hatten, die
globalen Anstrengungen zwischen 2016 und 2020
zu blockieren.
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Erneuerbare/Regenerative Energien
Lassen Sie uns einen Denkansatz erarbeiten, um über
die aktuellen Bewertungen in den verschiedenen
Anlageklassen an den Finanzmärkten nachzudenken. Bei
der langfristigen Betrachtung geht es um die
Auswirkungen des Klimawandels auf die Geld- und
Fiskalpolitik, während der mittelfristige Blickwinkel
die Länge des aktuellen Konjunkturzyklus oder besser
die Erwartung, dass es ein sehr kurzer sein könnte,
fokussiert. Der kurzfristige Blickwinkel thematisiert
schließlich, was eine Korrektur bei Risikoanlagen
auslösen könnte. Viele Marktteilnehmer würden eine
Korrektur begrüßen, um die Märkte mit dem nötigen
Antrieb für einen nächsten, soliden Anstieg zu
versorgen.
Die Europäische Kommission kündigte das Programm
"Fit for 55" an, mit dem die Treibhausgasemissionen
bis 2030 um 55 % gesenkt werden sollen, wobei das
Jahr 1990 als Basis dient. Bis 2019 hatte die EU
ihre Emissionen bereits um 24 % gegenüber 1990 gesenkt.
Somit würde der Plan eine weitere Senkung um 31 % in
den nächsten neun Jahren bedeuten. Dieser schlägt
zwölf Maßnahmen vor, die auf die Bereiche Energie,
Industrie, Verkehr und Gebäudeheizung abzielen.
Industrie und Haushalte werden ermutigt, auf einen
grüneren Energiemix umzusteigen. Dazu zählt ein
weltweit einzigartiges Grenzzollsystem, das Importe
von CO2-emissionsintensiven Gütern wie Stahl und
Zement, die außerhalb der EU produziert werden,
besteuert. Die Verhandlungen werden mindestens
zwei Jahre andauern. Der Ehrgeiz tritt hier in den
Hintergrund, trotz inspirierender Vorschläge wie
einem Verkaufsverbot für neue Autos mit
Verbrennungsmotor bis 2035. In Bezug auf national
festgelegte Beiträge bis Ende 2020 läuten bei der
UN die Alarmglocken. Die vielversprechenden Maßnahmen
der USA, Chinas und der EU reichen bei weitem nicht
aus, um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen.
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> Den aktuellen Vergleich der TOP 5 Fonds
Auswahl Branche "Infrastruktur"
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Der Weltklimarat (IPCC) fordert einen globalen
Emissionsrückgang von 45% im Jahr 2030 gegenüber dem
Stand von 2010, um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu
erreichen und die globale Erwärmung auf etwa 1,5 °C
zu begrenzen. Scheinbar jonglieren einzelne Länder
und Regionen mit den Basisjahren. Die Bestrebungen
unterscheiden sich je nach Reduktionszielen, die von
den Basisjahren 1990, 2010 oder 2016 ausgehen. Die
Ambitionen zur Treibhausgasreduktion sollten sowohl
in absoluten Zahlen als auch in Form eines
Pro-Kopf-Fußabdrucks angegeben werden. Momentan
steigen die globalen Treibhausgasemissionen noch an.
Alles hängt von der strikten Umsetzung der nationalen
Ziele in allen Regionen ab, wobei das UN-Konzept des
"fairen Anteils" zum Tragen kommen muss, das die
Messlatte für die Industrieländer gegenüber den
Schwellenländern höher legt. Bezogen auf den
Pro-Kopf-Ausstoß tragen China und die USA mit etwa
40 % der globalen Treibhausgasemissionen eine hohe
Verantwortung. Weitere Updates zu den nationalen
Zielen vor dem COP26-Gipfel in Glasgow Ende dieses
Jahres sollten zu erwarten sein. Leider zeigen die
aktuellen nationalen Werte, dass wir uns auf einem
Pfad von etwa 1% der Treibhausgas-Reduktionen bis
2030 befinden, im krassen Gegensatz zu den vom
Weltklimarat geforderten 45%. Diese Zahl steigt auf
25%, wenn wir unter einem Anstieg der globalen
Erwärmung von 2°C bleiben wollen. 55% sind immer
noch ein Kompromiss, da die Europäische Union um
etwa weitere 10% reduzieren sollte (d.h. 65%
gegenüber dem Niveau von 1990 oder etwa 60% gegenüber
dem Niveau von 2010), um die Ziele des Pariser
Abkommens einzuhalten.
** NEU ** Fondsvergleich mit Chart ** NEU **
> Den aktuellen Vergleich der TOP 3 Fonds
Auswahl Region "Aktienfonds/ETFs Welt"
mit der Wertentwicklung der letzten 3 Jahre,
finden Sie hier >>
Die Steuerung des Klimawandels in den Händen der
politischen Elite ist fragil und anfällig für
Schlupflöcher. Die Einführung einer Fiskalpolitik,
die Risikominderung und Verhaltensänderungen in
Umweltfragen unterstützt, ist eine notwendige, aber
keine hinreichende Bedingung! Der Einsatz der
Geldpolitik kann die Erfolgswahrscheinlichkeit
aber erhöhen. Die EZB, die Bank of England und
seit letzter Woche auch die Bank of Japan haben
das Klimarisiko in ihren Policy-Mix mit aufgenommen.
Zentralbanken können die Finanzierungskanäle von
Regierungen und Unternehmen auf globaler Ebene
steuern. In dem Moment, in dem die Finanzierungs-
kosten für "Enabler", die den ökologischen
Fortschritt fördern bzw. anführen, attraktiv werden,
sollten nachzüglerische Unternehmen und Regierungen
anfangen, aufmerksam zu werden. In vielen Fällen
könnte die Umwelt zu einem strategischen "Ziel Nr. 1"
werden. Dazu könnte die Geldpolitik auch die
Finanzierung bestehender oder zukünftiger
Unternehmungen erleichtern, die Innovationen im
Allgemeinen oder technologische Durchbrüche im
Besonderen vorantreiben. Fiskalische und monetäre
Klimapolitik sollten sich gegenseitig verstärken.
Angesichts der oben erwähnten gigantischen
Herausforderungen werden maßvolle Finanzierungskosten
erforderlich. Da die Bühne global ist, glaube ich,
dass sich die langfristigen Zinssätze über einen
Horizont bis 2030 auf einem Konvergenzpfad befinden.
Ein Pfad, der die Renditen für Staatsanleihen wie
auch für Unternehmensanleihen auf dem aktuellen
Niveau verankert.
>Auswahl ESG- Fonds aktiv gemanagt und passive ETFs
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Mittelfristig betrachtet ist ein kürzerer Konjunktur-
zyklus nötig, während die COVID-19-Pandemie besiegt
wird. Die globale Wiedereröffnung der Wirtschaft hat
viel Reibung in den Nachfrage- und Lieferketten
verursacht. Sie haben jedoch eine erstaunliche
Widerstandsfähigkeit bzw. Fähigkeit, sich wieder zu
erholen gezeigt. Die Geschwindigkeit, mit der sich
die Produktionslücken schließen, bestimmt auch, wie
früh der Zyklus endet. Es ist zu erwarten, dass eine
Überhitzung zu einer verantwortungsvollen Straffung
der Geldpolitik in den Industrie- und Schwellenländern
führen wird. Letzte Woche beendete Neuseeland sein
Programm quantitativer Maßnahmen, weitere Industrie-
länder werden folgen. Die FED wird bis zum Ende des
Sommers einen "Tapering-Beginn Anfang 2022" ankündigen.
Dies korrespondiert mit der Hausse an den
Anleihenmärkten in den letzten anderthalb Monaten,
in denen die US- und schließlich auch die
EU-Anleihenmärkte den "kurzen Zyklus" als Basisszenario
gewählt haben. Dabei ist zu erwarten, dass ein
vollständiger Zinserhöhungszyklus im Vergleich zu den
letzten 40 Jahren eher bescheiden ausfallen wird.
Der endgültige Leitzins der FED wird nicht bei 2,25%
bis 2,50%, sondern möglicherweise "nur" zwischen
1,25 % und 1,50 % liegen. Dies könnte die positive
Entwicklung am US-Staatsanleihenmarkt erklären und
steht auch in Verbindung mit den oben genannten
längerfristigen Herausforderungen. Fiskalisch
unterstützende Umweltinvestitionen werden im normalen
Finanzjargon einen niedrigen "Return on Investment"
erzielen, aber einen hohen Mehrwert für die Menschen
und den Planeten. Die Erzwingung negativer Realrenditen
auf der globalen Investitionsszene ist ein Nebenprodukt
dieser komplexen Realität.
Kurzfristige Faktoren, die eine Marktkorrektur
auslösen könnten, sind indes am einfachsten auszumachen:
Die Märkte behandeln erneute COVID-Wellen als
"Tail-Risk". In dem Moment, in dem dies das Basisrisiko
ablöst, könnte die Korrektur scharf ausfallen. Die
Impfquoten sind in einigen entwickelten Ländern
unzureichend und in den Schwellenländern eigentlich
nicht vorhanden. Eine weltweite Massenimpfung wird
jedoch irgendwann zu einer Herdenimmunität führen und
COVID-19 auf den Status einer Grippe abwerten.
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Quelle: Investmentfonds.de
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