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01.03.2022:
recap global investors ag | Risiko Geopolitik: Erneuerbare Energien stärken institutionelle Portfolios
Köln, den 01.03.2022 (Investmentfonds.de) -
Thomas Seibel, CEO re:cap global investors ag
Risiko Geopolitik: Erneuerbare Energien stärken institutionelle Portfolios
- Weltweite Volatilität: Russland-Angriff auf Ukraine löst Börsenbeben
aus; Erträge aus erneuerbaren Energien jedoch unkorreliert
- Nur mit regenerativen Energien erreichbar: Ukraine-Krieg und vorherige
Spannungen unterstreichen Bedeutung von Versorgungsunabhängigkeit
- Unabhängigkeit von China fördern: Teile der Photovoltaik-
Wertschöpfungskette müssen zurück nach Europa
Zug, 01. März 2022. Der Angriff Russlands auf die Ukraine löste nicht nur
menschliches Leid, sondern auch Turbulenzen an den Kapitalmärkten aus.
Am härtesten wurden die osteuropäischen Börsen getroffen. Der russische
RTS-Index schloss fast 40 Prozent tiefer bei 743 Punkten; der polnische
Wig-20 -Index sackte um 10,9 Prozent auf 1.817 Punkte ab. Doch auch im
Westen ging es abwärts: Der DAX schloss mit einem Minus von vier Prozent,
der Pariser CAC 40 und der Londoner FTSE 100 mit einem Minus von jeweils
3,8 Prozent. Zwar zeigen sich inzwischen Anzeichen einer Erholung, eine
hohe Volatilität wird Investoren angesichts der geopolitischen Spannungen
und Risiken jedoch noch länger begleiten.
Eine Möglichkeit für Investoren, ihre Portfolios gegen diese Volatilität
abzufedern, bieten Investitionen in europäische Erneuerbare-Energien-Projekte.
Denn diese bieten stabile Cash Flows, die unkorreliert zu traditionellen
Asset-Klassen sowie Konjunktur- und Kapitalmarktzyklen sind. Damit werden
Investments in regenerative Energien von geopolitischen Auseinandersetzungen
kaum negativ beeinflusst. Der Investitionszeitpunkt ist im Gegenteil günstig.
Erneuerbare Energien entscheidend für Unabhängigkeit von Russland
Denn bereits die politischen Spannungen im Vorfeld des Angriffs auf die Ukraine
haben deutlich gemacht, dass der Westen unabhängig von russischen Gas- und
Öllieferungen werden muss. Die Preise an den Rohstoffmärkten sind bereits stark
gestiegen. Das bedeutet auch höhere Kosten für deutsche Endverbraucher. Zudem
wird befürchtet, dass Russland mit einem Lieferstopp auf die westlichen
Sanktionen reagieren wird.
Fakt ist: Die angestrebte Unabhängigkeit ist nur mit den erneuerbaren Energien
zu erreichen, wie mehrere deutsche Politiker bereits erkannt und betont haben.
Zwar sind Gaslieferungen aus den USA eine kurzfristige Alternative, um die
Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Sie sind allerdings keine dauerhafte
Lösung, da es sich dabei immer noch um einen fossilen Rohstoff mit weiten
Transportwegen handelt, der im Falle von Fracking-Gas zudem unter
umweltschädlichen Bedingungen gefördert wird.
Die politischen Zeichen werden in Deutschland also auch in Zukunft auf Zubau
bei den Erneuerbaren stehen. Bereits vor der Ukraine-Krise haben die
Regierungsparteien sich im Koalitionsvertrag auf einen starken Ausbau der
regenerativen Erzeugungskapazitäten geeinigt: So sollen allein die Photovoltaik-
Kapazitäten von derzeit 54 GW bis 2030 auf 200 GW steigen. Konkret bedeutet das
einen jährlichen Nettozubau von rund 16 GW bis 2030. Auch die Windenergie wird
massiv vorangetrieben.
Die Russland-Sanktionen werden das Thema in Zukunft wahrscheinlich noch höher
auf der politischen Agenda ansiedeln. Da der massive Ausbau von Wind- und
Solarkraft einen hohen Kapitalbedarf erfordert, werden sich daraus attraktive
Investitionsmöglichkeiten in Deutschland ergeben. Jede aus regenerativen Quellen
produzierte Kilowattstunde spart Gas, Öl oder Kohle ein und fördert damit die
Unabhängigkeit von ausländischen Lieferungen.
Teile der Wertschöpfungskette müssen zurück nach Europa geholt werden
Ein stärkerer Fokus auf die Erneuerbaren ist jedoch nur der erste Schritt.
Um die Robustheit der Asset-Klasse erneuerbare Energien gegenüber geopolitischen
Konflikten zu stärken, müssen auch die internationalen Lieferketten auf den
Prüfstand gestellt werden. Denn während Europa bezüglich Windkraft mit
Turbinenherstellern wie etwa Siemens, Vestas oder Nordex sehr gut aufgestellt
ist, ist der Photovoltaik-Bereich zurzeit stark auf Solarmodule aus China
angewiesen. Bereits die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass diese Abhängigkeit
problematisch ist, denn als viele chinesische Fabriken geschlossen waren,
drohte ein Engpass bei Solarmodulen. Langfristig sollten Teile der
Wertschöpfungskette deshalb zurück nach Europa geholt werden. Das würde nicht
nur die Unabhängigkeit des europäischen Marktes fördern, sondern aufgrund
kürzerer Lieferwege auch in puncto Gesamtnachhaltigkeit ein wichtiger Schritt sein.
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Quelle: Investmentfonds.de
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