Ninety One | COP27: ‚Portfolio-Reinheit‘ entzieht Schwellenländern dringend benötigte Investitionsgelder

Portfolio-Reinheit‘ entzieht Schwellenländern dringend benötigte Investitionsgelder. Die Welt braucht echte realwirtschaftliche Veränderungen.
John Green, Chief Commercial Officer von Ninety One, plädiert für die Mobilisierung von Kapital zur Finanzierung des Netto-Null-Übergangs in den Schwellenmärkten.
8. November 2022 - Der weltweite Ausstoß an Treibhausgasen beläuft sich auf rund 50 Milliarden Tonnen pro Jahr[1]. Rund die Hälfte dieser Emissionen wird von Schwellenländern verursacht. In den nächsten 15 Jahren werden diese Länder voraussichtlich für 90-100 % des weltweiten Anstiegs der Treibhausgasemissionen verantwortlich sein. Um diese Herausforderung effektiv anzugehen und echte realwirtschaftliche Veränderungen herbeizuführen, müssen bedeutende Summen an Kapital aus dem privaten Sektor in Investitionen in den Schwellenländern fließen. Ansonsten könnte das Netto-Null-Ziel in weite Ferne rücken.
Viele Asset Owner und Investmentmanager haben sich Ziele für die Dekarbonisierung ihrer Portfolios gesetzt. Eine mechanische Anwendung dieser Vorgaben hat häufig Desinvestitionen zur Folge, durch die Schwellenländern dringend benötigtes Investitionskapital entzogen wird. Dadurch verschlimmert sich das Problem der hohen Emissionen.
Investoren aus dem privaten Sektor können eine bedeutende Rolle im Dekarbonisierungsprozess der Schwellenländer spielen und dabei von einem immer breiteren Spektrum an Anlagemöglichkeiten profitieren. Die Bereitstellung von Kapital für Unternehmen aus Schwellenländern, um diese bei der Umsetzung ihrer Transitionspläne zu unterstützen, ist ein Beispiel. Im Interesse der Kapitalgeber könnten derartige Finanzierungen an die Bedingung geknüpft werden, dass die Investitionsnehmer glaubwürdige Transitionspläne und regelmäßige Fortschrittsberichte bereitstellen.
Für 60 % der für unsere unabhängige Studie The rise of transition finance befragten Asset Owner ist die Bekämpfung des Klimawandels ein strategisches Ziel – 51 % gaben an, dass ihr Fonds Emissionsreduktionsziele hat, die auf eine realwirtschaftliche Wirkung abstellen. Nur 19 % der Asset Owner investieren dagegen in Transitionsfinanzierung. Ein noch kleinerer Anteil (16 %) gab an, dass ihr Fonds in Transitionsfinanzierung in Schwellenländern investiert. Bemerkenswert ist allerdings, dass 86 % dieser Gruppe die Ausweitung der Transitionsfinanzierung in Schwellenländern als Priorität betrachten. Asset Owner und Investmentmanager, die emissionsintensive Unternehmen – vor allem aus Schwellenländern – aus ihren Portfolios ausschließen, lassen wirkungsvolle Hebel im Kampf um die Erreichung der Netto-Null-Ziele ungenutzt.
Der Klimawandel ist eine Herausforderung für die gesamte Menschheit. Wir müssen diese Herausforderung gemeinsam angehen und Kapital so einsetzen, dass es zu einer erfolgreichen Net-Zero-Transition beiträgt. Ohne einen geordneten und koordinierten Ansatz, der niemanden zurücklässt, werden wir dieses Problem nicht lösen.
[1] Our World in Data, Our World in Data CO2 and Greenhouse Gas Emissions database https://ourworldindata.org/greenhouse-gas-emissions
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