T. Rowe Price: Die Perspektiven für Plastik
Maria Elena Drew, Director of Research im Bereich Responsible Investment bei T.Rowe Price
"Die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit und der daraus entstehende Druck wird die Dynamik des Plastikkonsums verändern. Hierbei werden Regulierungen, Innovationen, Verbraucherpräferenzen und Unternehmensverantwortung eine zentrale Rolle spielen", meint Maria Elena Drew, Director of Research im Bereich Responsible Investment bei T.Rowe Price.
Sicherlich stellten der vielfache Einsatz von Plastik und die negativen Folgen der Entsorgung ein großes Nachhaltigkeitsproblem dar, für das die Weltgemeinschaft eine Lösung finde müsse. "Unserer Meinung nach sind der Medienrummel um den baldigen Niedergang von Plastik und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Branche jedoch stark überbewertet. Diese Annahme wird durch unsere Analyse der unmittelbar betroffenen Branchen gestützt. Die Erkenntnisse wiederum helfen dabei, unsere Investitionsentscheidungen zu treffen", erklärt die Expertin.
"Angesichts der vielen positiven Eigenschaften von Plastik, sollte es in der Nachhaltigkeitsdebatte letztendlich nicht darum gehen, ob wir Plastik verwenden, sondern wie wir es verwenden und vor allem, wie wir es entsorgen", so Drew. Der veränderte Gebrauch von Plastik werde schrittweise erfolgen und von Regulierungen und dem Auftauchen neuer Technologielösungen begleitet sein.
Künftige Schlüsselbereiche in der Plastikindustrie "In Anbetracht des Ausmaßes des Entsorgungsproblems glauben wir, dass sich die Plastikindustrie grundlegend verändern wird. Folgende vier Bereiche werden immer mehr an Bedeutung gewinnen: Reduzierter Verbrauch, effektiveres Recycling, vermehrtes Verbrennen (Abfall zu Energie) sowie der Ersatz durch Alternativen und/oder neues, biologisch abbaubares Plastik", analysiert die Expertin. Während das Wirtschaftswachstum ein wesentlicher Antreiber für den Absatz von Plastikverpackungen sei, zeigten Regulierungsbehörden, Unternehmen und Verbraucher Interesse daran, die mit Plastikverpackungen einhergehenden Altlastprobleme anzugehen. Dies gelte insbesondere für die Lebensmittelbranche. "Daher halten wir Produktinnovationen und die Fähigkeit, ein zirkuläres Geschäftsmodell zu entwickeln, für die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Verpackungsunternehmen", ergänzt Drew.
Während die Wirtschaftlichkeit für Plastik auf pflanzlicher Basis eine Herausforderung bleibe, würden Forschung und Entwicklung sowie Pilotprojekte, die sich mit Biokunststoffen befassten, vorangetrieben. "Die Vorteile von Biokunststoffen bestehen darin, dass keine fossilen Brennstoffe zur Herstellung benötigt werden. Darüber hinaus zersetzen sie sich schneller als herkömmliches Plastik", so Drew. Doch gebe es einige bemerkenswerte Nachteile im Hinblick auf die Implementierung von Biokunststoffen: "Erstens müssen sie im Recyclingprozess von herkömmlichen Kunststoffen getrennt werden. Zweitens sind sie nicht so stabil wie Kunststoffe, die auf fossilen Brennstoffen basieren. Und drittens bedarf es einer immensen Menge an pflanzlichem Material für die Produktion: Um drei Prozent des globalen Plastikmarktes zu ersetzen, wären fünf Prozent der globalen Maispflanzen erforderlich", führt die Expertin aus.
Plastik bei Investmententscheidungen berücksichtigen "Unser firmeneigenes Responsible Investing Indicator Model (RIIM) umfasst eine breite Palette von plastikbezogenen Faktoren, die sich je nach Sub-Branche unterscheiden. Daran messen und bewerten wir Unternehmen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit bei Plastik", erläutert Drew. "Tatsächlich ist es so, dass wir viele wirtschaftliche Auswirkungen durch den Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit betrachten, Plastik dabei aber nicht zu der Kategorie mit dem höchsten Risiko zählt. Dies liegt daran, dass kosteneffiziente Ersatzprodukte noch nicht verfügbar sind und viele der betroffenen Unternehmen aller Voraussicht nach gleichermaßen die Lösungen bieten werde, da sie ihre Verpackungsprodukte an das End-of-Life-Problem anpassen", resümiert Drew.
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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