Ninety One: Im Auge des Sturms - In Rohstoffe investieren

Im Auge des Sturms: In Rohstoffe investieren
Welche Kräfte wirken an den Rohstoffmärkten?
Es ist ein Tauziehen zwischen ‚Makro‘ und ‚Mikro‘. Die makroökonomischen Aussichten sind geprägt von der Sorge über eine weltweite Rezession, eine sinkende Nachfrage und den Abbau der Lagerbestände von Rohstoffen. Auf der Mikroebene ist es dagegen zu massiven Lieferengpässen bei natürlichen Ressourcen gekommen, zunächst durch Corona und dann durch den russischen Krieg gegen die Ukraine. Während also das Rohstoffangebot in vielen Fällen knapp ist, sind die Anleger besorgt über die Nachfrageaussichten.
Energie hat im zurückliegenden Jahr überdurchschnittlich abgeschnitten. Wie schätzen Sie den Sektor ein?
Der Krieg in der Ukraine hat die Preise für Öl, Gas und andere Energierohstoffe gestützt, da Käufer an den Markt gedrängt sind, um für den nahenden Winter auf der Nordhalbkugel vorzusorgen. Ob die Vorräte ausreichen oder übertrieben sind, hängt davon ab, wie das Wetter wird. Sollte uns ein milder Winter bevorstehen, könnten die Energiepreise um einiges nachgeben. Längerfristig – auf Sicht der nächsten zwei Jahre – bleibt Energie jedoch weltweit ein eher knappes Gut. Und falls der Ölpreis tatsächlich sinken sollte, dürften die USA ihre nationale Reserve wieder aufstocken. Daher glauben wir, dass es eine Preisuntergrenze gibt. Wir erwarten, dass Energieunternehmen trotzdem in der Lage sein werden, sehr gute Cashflows zu erwirtschaften, was bis hin zu einem Ölpreis von 40 oder 50 US-Dollar je Barrel möglich sein sollte.
Was ist mit Industriemetallen?
Die Nachfragesituation ist sehr ungewiss, vor allem ist fraglich, ob sich China erholen wird. Der Kupfermarkt ist jedoch sehr eng geworden. Angesichts des geringen Vorratsbestands wird es schwierig sein, ausreichend Metall zu finden, wenn sich die Nachfrage erholt. Bei Aluminium sind die Lagerbestände höher und das Angebot aus China größer, was zu einer Preisschwäche geführt hat. Die russischen Aluminiumlieferungen stehen aber ebenfalls in Frage. Durch die Hüttenschließungen im Westen als Reaktion auf die hohen Energiepreise ist der Weltmarkt jetzt im Gleichgewicht und nähert sich einem Defizit. Wir haben es also mit erheblichen Unwägbarkeiten zu tun. Ich sehe durchaus Potenzial für eine Erholung bei einigen Industriemetallen, wenn sich ein Anstieg der Nachfrage abzeichnen sollte oder der Vorratsabbau ausgesetzt wird.
Wie geht es mit Gold weiter?
Die US-Dollar-Aufwertung hat den Goldpreis geschwächt – oder, genauer gesagt, den USD-Goldpreis. In den meisten anderen Währungen notiert Gold nahe an seinem Höchststand, weil der USDollar zuletzt so stark war. Die meisten anderen Anlageklassen haben sich aber ebenfalls schwach gezeigt, und es hat keine massiven Abflüsse aus Gold gegeben. Aus meiner Sicht ist ein Anstieg des Goldpreises jetzt wahrscheinlicher als ein Rückgang. Die Aktien der Goldproduzenten, in die ich investiere, haben 2022 unter einem starken Verkaufsdruck gestanden. Ich halte diese Titel jetzt für sehr attraktiv und glaube, dass sich der Goldpreis 2023 deutlich erholen könnte.
Wie ist Ihr Gesamtausblick für die Rohstoffmärkte im Jahr 2023?
Nach einem sehr positiven Jahr für Energierohstoffe müssen Anleger jetzt unter anderem entscheiden, ob sie stärker auf Agrarrohstoffe setzen oder sich für eine Erholung der Metallpreise positionieren sollten. Das Umfeld ist sehr volatil und es herrscht eine große makroökonomische Unsicherheit. Jenseits der Herausforderungen der kommenden Monate glaube ich, dass die nächsten fünf Jahre für Rohstoffanleger extrem spannend werden. Die Energiewende wird unzählige neue Chancen eröffnen und die strukturelle Nachfrage nach diversen Metallen und anderen Rohstoffen ankurbeln. Langfristig gesehen bin ich so optimistisch für Rohstoffe wie seit vielen Jahren nicht mehr.
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