Dolphinvest Capital | Beste aller Welten oder Schönheitswettbewerb?

Investmentfonds.de | Der US-Aktienmarkt mit den 500 größten Unternehmen (S&P500) hat in den letzten zwölf Monaten fast 38 % zugelegt (Stichtag 30.06.24). Dazu haben allein die großen sieben US-Technologiewerte 33 % beigetragen, alle anderen 493 börsennotierten Unternehmen zusammen nur 5 %. „Internationale Aktienanleger befinden sich unverändert im Höhenrausch, zumindest wenn sie in US-Aktien, besser noch in die ‚Glorreichen Sieben“ investiert sind“, erklärt Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Dolphinvest Capital. Und weiter: „Die Aktienrallye erfolgte rein selektiv und höchstkonzentriert, erst in den letzten Tagen konnte man eine Art Rotation erkennen, einen ersten Favoritenwechsel, wie wir ihn schon seit Monaten erwarten.“ Allerdings bleibe abzuwarten, ob diese Rotation eine nachhaltige Markttiefe erfahre, denn „während man bei den großen Technologiewerten fast jede dunkle Wolke am Konjunkturhimmel mit dem Verweis auf Künstliche Intelligenz neutralisieren vermag, sieht es in den anderen Sektoren oftmals anders aus.“ Denn das „Beste aller Welten“-Szenario (endlos steigende Umsätze und Gewinne dank KI), das den der Tech-Rallye zugrunde liegt, ließe sich abgesehen von der Hoffnung auf allgemein steigende Produktivitätsgewinne kaum übertragen.
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„In der Nicht-KI-Welt gelten die harten ökonomischen Gesetze jenseits bereits weit getragener Wunschvorstellungen – geopolitische Spannungen, De-Globalisierungstendenzen, Protektionismus, Zölle und nicht zuletzt auch in der Folge hartnäckige Inflation und weniger optimistische Zinsszenarien“, so die Überzeugung des Fondsmanagers. Über allem schwebe das Damoklesschwert überbordender Staatsverschuldung, dies- wie jenseits des Atlantiks in Form einer offenbar unverändert fortgesetzten EU-Kommissionspolitik sowie immer wahrscheinlicher werdender Trumponomics 2.0.
Was würde Keynes dazu sagen?
Lediglich ein Drittel der US-Aktienmarktentwicklung seien mit gestiegenen Gewinnerwartungen der „Glorreichen Sieben“ im „Beste aller Welten“-Szenario zu erklären. Zwei Drittel seien auf eine sogenannte Multiple-Expansion zurückzuführen, d. h. die Anleger sind bereit, für dieselben zukünftigen Gewinne auf einmal viel mehr zu bezahlen. Böckelmann dazu: „Auch hier könnten makroökonomische Szenarien zugrunde liegen – so rechtfertigen stark fallende Zinsen aufgrund ihrer relativen Wirkung durchaus höhere Multiples. Allerdings erscheinen derartige Szenarien im aktuellen Umfeld wenig belastbar.“Der Fondsmanager fände es spannend zu erfahren, wie der berühmte Ökonom John Maynard Keynes (1883-1946) die aktuellen Kapitalmärkte, das Investorenverhalten und die Wirtschaftspolitik der großen Blöcke beurteilt hätte. Bekannt wurde der „Keynesianismus“ in der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre, in dem das Gedankenmodell von John Maynard Keynes den Mehrwert eines starken Staates und vor allem auch staatlicher Investitionen zur Glättung konjunktureller Einbrüche betont.
„Weniger bekannt sind seine Gedanken und Arbeiten zu Aktienmärkten, insbesondere zur Entwicklung von Spekulationsblasen”, so Böckelmann. Dazu entwickelte Keynes das Gedankenmodell eines Schönheitswettbewerbs, der das rationale Investorenverhalten aushebelt. Wäre die Aktienbörse ein normaler Wettbewerb, so würde ein rationaler Anleger die aus seiner Sicht besten Aktien auswählen, bei denen das Verhältnis aus Preis, erzielbarem Wert und Risiko stimmt. Beim Keynesianischen Schönheitswettbewerb gewinnt aber der Anleger, der nicht die unbedingt besten Aktien kauft, sondern stattdessen auf die Aktien setzt, auf die vermutlich die meisten anderen setzen. „Diese Art des Reflektierens begünstigt eine Art Lemminge-Effekt, der alle in dieselben Aktien treibt – fundamentale Erwägungen und somit auch Bewertungen (Multiples) spielen keine Rolle“, warnt der Experte. In derartigem Agieren erkennt Keynes die Grundlage von Spekulationsblasen, die zunächst zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führen.
„Als Vermögensverwalter in Aktien sehen wir uns weder in dem einen noch dem anderen Lager, weder setzen wir allein auf ein sehr optimistisches Szenario noch laufen wir der Menge hinterher. Unsere Strategie Equity Story Leaders steht für die Selektion qualitativ hochwertiger Unternehmen aus nachhaltigen Wachstumsbranchen bei ausgeprägt defensiven Eigenschaften“, sagt Böckelmann abschließend.
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