22.03.2005
American Express: Neuer Rentenfonds mit Inflationsschutz
Köln, den 22.03.2005 (Investmentfonds.de) - Die American Express
Bank stellt Kunden den neu aufgelegten inflationsgeschützten Rentenfonds Global
Inflation Linked Bonds vor. Der Fondsmanager, Drake Management, New York, investiert
weltweit in Anleihen, deren Rendite an die tatsächliche Inflation gekoppelt ist.
Mit dem Fonds sichern Anleger daher ihre Investition gegen Preissteigerungen ab.
Aufgrund niedriger Korrelationen zu anderen Asset-Klassen können sie zudem das
Risiko-Rendite-Profil eines Portfolios verbessern.
Ab sofort bietet die American Express Bank den Global Inflation Linked Bonds
über externe Vertriebspartner aktiv einem breiten Publikum an. Der Rentenfonds
investiert weltweit in hoch bewertete Anleihen mit Inflationsschutz, so genannte
Inflation Linked Bonds (IFL). Trotz internationaler Anlagestrategie besteht
nur ein geringes Währungsrisiko, da Investitionen in Fremdwährungen gegenüber
dem Euro vom Fondsmanagement weitgehend abgesichert werden. Gemanagt wird der
Fonds von Drake Management. Die New Yorker Vermögensverwaltung wurde 2001 von
ehemaligen Managern der US-Anleihenspezialisten Pimco und BlackRock gegründet.
Zurzeit verwaltet Drake 3 Milliarden Euro und beschäftigt 58 Mitarbeiter.
Risikoarmer Inflationsschutz mit attraktiver Performance
„Anleger, die eine Minderung ihrer Kapitalanlage durch die Inflation fürchten,
sollten eine Investition in einen Inflation-Linked-Bond-Fonds in Betracht
ziehen. Im Vergleich zu anderen Assets, die das Portfolio gegen Inflation
schützen sollen, wie Aktien oder Rohstoffe, haben inflationsgeschützte Renten-
fonds ein viel niedrigeres Risiko“, sagt Andreas Ziehensack, Generalbevoll-
mächtigter der American Express Bank GmbH in Deutschland und verantwortlich
für den Bereich Asset Management in Deutschland, Österreich, Luxemburg und
der Schweiz bei der Präsentation des Fonds vor Kunden in Frankfurt. Als weiteres
Plus für die Anleihen kommt eine Risikostreuung des Portfolios hinzu. IFLs
korrelieren niedrig bis negativ mit Aktien und hochverzinsten Rentenpapieren.
Eine Beimischung optimiert daher das Risiko-Rendite-Profil des Portfolios.
Outperformance durch aktives Durations- und Länder-Management
„Ziel des Fondsmanagers ist eine Outperformance der Benchmark, des Barclays GILB
Index, um 150 Basispunkte bei gleicher Volatilität“, sagt Ziehensack. Um diesen
Zusatzertrag zu erwirtschaften, betreibt der Fondsmanager ein aktives
Durationsmanagement. Auch auf Emittentenebene agiert Drake Management frei von
Indexvorgaben. So investiert der Fonds zurzeit beispielsweise auch in Papiere aus
Island, Polen und Dänemark. Die Realzinsen sind dort mit 2,5 bis 3,75 Prozent
höher als etwa in den USA. Zudem kann der Fonds in Unternehmensanleihen investieren,
bisher wurde davon jedoch noch kein Gebrauch gemacht. Ein taktischer Kauf von
Nominal-Anleihen ist ebenfalls möglich, wenn die Marktlage es erfordert. Auch
können über Futures die Märkte synthetisch nachgebildet werden. Der Fonds ist
stark konzentriert, 16 Anleihen sind zurzeit im Portfolio. „Für eine Abbildung
des jeweiligen Marktes reichen wenige Anleihen. Da nur in Anleihen mit sehr
niedrigem Ausfallrisiko investiert wird, reicht eine geringe Diversifizierung“,
sagt Ziehensack.
Inflation-Linked Bonds: Stark wachsender Markt
Der Markt für inflationsgeschützte Anleihen ist in den vergangenen Jahren stark
gewachsen. Von Januar 1998 bis Ende 2004 hat er sich knapp verfünffacht auf ein
Volumen von rund 700 Milliarden US-Dollar. Pionier war Großbritannien, das Königreich
emittierte 1981 seine ersten Inflation Linked Bonds. 16 Jahre später stiegen die
USA in das Geschäft ein und haben mittlerweile das Zepter übernommen. Im Barclays
GILB Index macht der US-Anteil mehr als 40 Prozent aus. In Europa geben beispiels-
weise Frankreich, Schweden und Italien IFLs aus. Australien, Kanada und Japan sind
weitere Emittenten. In Deutschland und Korea ist eine Emission solcher Papiere
zurzeit in der Diskussion.
„Erfahrene Manager, wie Drake Management, können die Ineffizienzen dieses relativ neuen
und wachsenden Marktes für Zusatzerträge gegenüber dem Index nutzen“, sagt
Ziehensack.
Inflation entscheidet über Rendite
Die Rendite eines Inflation Linked Bonds hängt im Gegensatz zu klassischen Anleihen
von der tatsächlich gemessenen Inflation ab. IFLs bestehen aus zwei Komponenten, dem
Realzins und der Inflationsvergütung. Der Realzins ist der Nominalzins, mit dem
klassische Bonds arbeiten, bereinigt um den Inflationsanteil. Die Hauptaufgabe von
IFL-Managernbesteht darin, kommende Preissteigerungen korrekt einzuschätzen. Ein
Beispiel: Der Nominalzins einer zehnjährigen französischen Staatsanleihe beträgt 3,7
Prozent, der Realzins liegt bei 1,4 Prozent. Die so genannte Break-even-Rendite für
den IFL-Manager beträgt also 2,3 Prozent. Sie kann als die vom Markt erwartete
Inflationsrate betrachtet werden. Rechnet der Manager mit einer höheren Inflation,
kauft er das Papier. Die tatsächliche Inflation wird dann der Anleihe zugerechnet –
sowohl Kupon als auch der Nominalwert (Ausgabepreis) der Anleihe steigen prozentual
um die Inflationsrate. Ein 2-Prozent-Kupon steigt bei zwei Prozent Inflation auf 2,04
Prozent, der Nominalwert von 100 auf 102. Der Rückgabepreis am Ende der Laufzeit hat
sich also um die jährliche Inflation erhöht und entspricht somit der gleichen
Kaufkraft wie der Ausgabepreis bei Emission der Anleihe.
Quelle: Investmentfonds.de