26.07.2007
DEKA Rohölpreis steigt trotz positiver Überraschungen bei den US-Lagerdaten
Köln, den 26.07.2007 (Investmentfonds.de) • Die Rohöllagerbestände sanken in der
vergangenen Woche um 1,1 Mio. Barrels, die Benzinvorräte wurden um 0,8 Mio. Barrels
aufgestockt. Bei steigender Kapazitätsauslastung der Ölraffinerien gingen im selben
Zeitraum die US-Benzinpreise um mehr als 10 % zurück. Dieser Rückgang ist jedoch als
Korrektur und nicht als der Beginn eines Abwärtstrends zu werten.
• Die vergangenen Tage standen im Zeichen fallender Ölpreise, wenngleich die Preise
nach der Lagerdatenveröffentlichung gestern wieder kräftig anzogen. Zu den Preisrück-
gängen haben Äußerungen von OPECMitgliedern in den letzten Tagen maßgeblich beigetragen.
Die Gruppe hat darauf hingewiesen, dass sie zu Produktionsausweitungen bereit sei, wenn
dies notwendig erscheint. Wir gehen dennoch davon aus, dass die Gruppe bis zu ihrem
nächsten Treffen – und wohl auch beim Treffen selbst, der für den 11. September geplant
ist – keine Veränderung der Förderquoten beschließen wird.
1. Obwohl die Lagerdaten aus den USA ein wenig besser kamen als von den Analysten er-
wartet, sank der Ölpreis nur kurzfristig. Danach zog er merklich an und übertraf das
Niveau von vor der Datenveröffentlichung um mehr als 2 US-Dollar. Die Rohöllagerbestände
sanken in der vergangenen Woche um 1,1 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -1,4 Mio. Barrels),
die Benzinvorräte wurden um 0,8 Mio. Barrels aufgestockt (Bloomberg-Median: -0,1 Mio.
Barrels). Die Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien konnte um 0,6 Prozentpunkte auf
91,7 % ausgeweitet werden und nähert sich langsam den saisonüblichen Niveaus der
vergangenen Jahre an. Eine Entspannung machte sich bereits bei den US-Benzinpreisen
bemerkbar, die in der letzten Woche um 10,8 % auf 293,8 US-cents pro Gallone gefallen
sind. Vor dem Hintergrund eines Rohölpreisanstiegs um 2,1 % im selben Zeitraum ist dieser
Rückgang der Benzinpreise jedoch lediglich als Korrektur und nicht als der Beginn eines
Abwärtstrends zu werten. Die Heizöl- und Diesellagerbestände überraschten mit einem Anstieg
um 1,4 Mio. Barrels auf der oberen Seite (Bloomberg-Median: 0,75 Mio. Barrels).
2. Die vergangenen Tage standen im Zeichen fallender Ölnotierungen, wenngleich die Preise
nach der Lagerdatenveröffentlichung gestern wieder kräftig anzogen. Zu den Preisrückgängen
haben Äußerungen von OPEC-Mitgliedern in den letzten Tagen maßgeblich beigetragen. Die
Gruppe hat darauf hingewiesen, dass sie zu Produktionsausweitungen bereit sei, wenn dies
notwendig erscheint. Diese Aussagen verringerten die Sorgen der Marktteilnehmer über das
zukünftige Rohölangebot, was zu Preisrückgängen führte. Dennoch ist in nächster Zeit
nicht mit Maßnahmen der OPEC-Länder zu rechnen. Die Aussagen sollten vielmehr zur
Beruhigung der Bullenstimmung am Markt dienen. Wir gehen bis dato davon aus, dass die
OPECLänder auch bei ihrem nächsten – für den 11. September geplanten –Treffen nicht
handeln werden. Zumal wir den Rohölpreis bis zu diesem Zeitpunkt im Bereich von 70
US-Dollar sehen. Dieses Niveau dürfte für die OPEC nicht ausreichen, um
Produktionsausweitungen zu beschließen.
3. Die Netto-Long-Positionierung der nicht-kommerziellen Händler an der New York
Mercantile Exchange hat sich von seinem Rekordniveau aus nur geringfügig nach unten
bewegt. Dies war die Folge eines leichten Abbaus der Long-Positionen und eines leichten
Aufbaus der Short-Positionen in der vergangenen Woche. Unvermindert stellt jedoch diese
ausgeprägte Positionierung der Spekulanten ein erhebliches Rückschlagpotential und damit
ein Abwärtsrisiko für den Rohölpreis dar. Das Abwärtspotenzial wird aber durch die
fundamentale Enge des Ölmarktes begrenzt.
Quelle: Investmentfonds.de