ING IM Marktausblick: Zwischen Vertrauen und Nervosit�t

K�ln, den 03.09.2010 (Investmentfonds.de) - Zentrale Punkte * Entt�uschende Daten aus den USA, Gro�britannien und Japan * Renditen 10-j�hriger Anleihen auf neuem Tiefstand * Wieder neutrale Position bei Aktien und Rohstoffen * Noch optimistischer in Bezug auf Aktien aus Emerging Markets Schwankend zwischen Vertrauen und Nervosit�t Aufgrund der deutlich g�nstigeren Konjunkturdaten aus Europa (vor allem aus Deutschland), der starken Quartalszahlen und der positiven Ergebnisse der Stresstests f�r europ�ische Banken hat sich die Risikobereitschaft an den Finanzm�rkten im Juli wieder normalisiert. Dazu trug auch die Tatsache bei, dass nach der Staatsanleihenkrise in Europa andere Themen ins Zentrum der Aufmerksamkeit r�ckten. Trotz der heftigen Krise im Mai hat das Unternehmens- und Verbrauchervertrauen im Euroraum �berraschender- weise inzwischen wieder ein historisch hohes Niveau erreicht. Deutschland verzeichnete au�erdem im zweiten Quartal ein unerwartet kr�ftiges Wachstum (+3,7 % gegen�ber dem Vorjahresquartal). In China verlangsamt sich das Wachstum wie von uns erwartet.

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In unserer komplexen Weltwirtschaft, die von betr�chtlichen Unsicherheiten gepr�gt ist, kann es jedoch immer wieder rasch zu Nervosit�t kommen, wie sich im August erneut zeigte. Der Ausl�ser war, dass die Besch�ftigungsdaten und das Verbraucher- und Gesch�ftsvertrauen in den USA entt�uschend ausfielen. Gleichzeitig lehnt der US-Kongress es zunehmend ab, den privaten Sektor durch neue fiskalpolitische Ma�nahmen zu st�tzen. Dies k�nnte jedoch angesichts des entt�uschenden Besch�ftigungszuwachses und des Stands der Vertrauensindizes durchaus angemessen sein. Ausblick: R�ckstufung von Aktien und Rohstoffen auf neutral In der ersten Augusth�lfte fielen die makro�konomischen Daten in den USA, Gro�britannien und Japan eher entt�uschend aus. Inzwischen bauen sich Desinflations- (bzw. Deflations-) bef�rchtungen auf. Angesichts der im Jahr 2011 anstehenden fiskal- und steuerpolitischen Herausforderungen und der Zweifel an den Wachstumsaussichten vor allem der Industriel�nder haben wir beschlossen, unsere Risiken in gemischten Portfolios zu reduzieren. Trotz g�nstiger Bewertungen und rekordhoher Unternehmensgewinne mangelt es unseres Erachtens kurzfristig an Katalysatoren, die zu einer Verl�ngerung der j�ngsten Rallye von riskanteren Verm�genswerten f�hren k�nnten. Daher haben wir unsere �bergewichtung von Aktien und Rohstoffen im Vergleich zu Fixed Income j�ngst auf eine neutrale Position reduziert. Wir sind inzwischen noch optimistischer f�r Aktien aus den Emerging Markets. Wir setzen nunmehr vor allem auf eine �bergewichtung der Emerging Markets und eine Untergewichtung der Industriel�nder. Angesichts der voraussichtlich langfristig niedrigen Zinsen bleiben High-Dividend- Strategien weiterhin attraktiv. Konjunktur: Vertrauen ist entscheidend Privater Sektor muss in den USA nunmehr die Erholung st�tzen Die Wachstumsaussichten f�r die USA sind weiterhin unsicher. In den ersten sechs Monaten des Jahres leistete der Wiederaufbau der Lager- best�nde einen wichtigen Beitrag zur Konjunkturerholung. In der zweiten Jahresh�lfte d�rfte der Beitrag der Lagerbest�nde zum Wachstum jedoch mehr oder weniger neutral sein. Impulse von Seiten einer expansiven Fiskalpolitik sind ebenfalls nicht mehr zu erwarten. Der staatliche Sektor d�rfte das Wachstum in den kommenden sechs Quartalen sogar um 1 � 1,5 % pro Quartal d�mpfen. Die Fortsetzung der Erholung h�ngt daher vom privaten Sektor ab. Angesichts der hohen Unternehmensgewinne k�nnen die Unternehmen mehr Stellen schaffen. Und aufgrund der betr�chtlichen Einkommenszuw�chse in den ersten sechs Monaten des Jahres sind die Verbraucher besser dazu in der Lage, Geld auszugeben. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Unternehmen und die Verbraucher ihre Konsumkraft nutzen und der Konsum und die Investitionen tats�chlich zulegen. Alle warten ab Das Verbraucher- und das Gesch�ftsvertrauen liegen in den USA derzeit unter dem langfristigen Durchschnitt. Dies wirkt sich ung�nstig auf den Arbeitsmarkt aus, der sich in den vergangenen drei Monaten insgesamt seitw�rts bewegt hat und sich nicht weiter verbessert. Die K�ufe von dauerhaften Gebrauchsg�tern legen zwar zu, aber es gibt kaum Anzeichen f�r eine Erholung im Dienstleistungssektor. Die Verbraucher scheinen ihre Ausgaben erst dann steigern zu wollen, wenn sie mehr Zutrauen in einen fortgesetzten Einkommenszuwachs hegen und sicherer sind, dass ihre Stellen erhalten bleiben. Und die Unternehmen scheinen erst dann mehr Personal einstellen zu wollen, wenn sie mehr Vertrauen in die Nachfrageentwicklung haben. Wenn sowohl die Unternehmen als auch die Verbraucher erst einmal abwarten, kann nur eine dritte Partei � d.h. die Regierung � die Lage verbessern. Am 10. August k�ndigte die Federal Reserve K�ufe von langfristigen Staatsanleihen in moderatem Umfang an. Eine expansive Fiskalpolitik w�re wirksamer. Neue fiskal- politische Impulse werden jedoch vom Kongress nicht unterst�tzt. Diese politische Tatsache versch�rft die Unsicherheit �ber die Konjunkturent- wicklung. Europa schneidet sehr viel besser als erwartet ab Nachdem die Staatsanleihenkrise vom Mai kaum vor�ber ist, sind die Konjunkturindikatoren f�r Europa bemerkenswert robust. So stieg der Klimaindikator der EU-Kommission �berraschend deutlich um 2,3 Punkte auf 101,3 Punkte an und liegt damit �ber seinem langfristigen Durch- schnitt. Dies ist vor allem auf eine merkliche Verbesserung des Verbrauchervertrauens zur�ckzuf�hren. Ein Grund daf�r ist, dass die Angst vor Arbeitslosigkeit abklingt. Dies ist eine gute Nachricht. Die Lage ist allerdings je nach Land sehr unterschiedlich. Die positiven �berraschungen sind gro�enteils auf die Entwicklung in Deutschland zur�ckzuf�hren. So profitieren die deutschen Exportunternehmen am st�rksten vom kr�ftigen Wachstum in den Emerging Markets.

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Bisher haben die Peripheriel�nder insgesamt etwas besser als erwartet abgeschnitten. Dies ist angesichts der j�ngsten Probleme an ihren Staats- anleihem�rkten sicherlich positiv. Binnenkonjunktur in Deutschland belebt sich ebenfalls Es gibt zunehmend Anzeichen daf�r, dass die exportgetragene Erholung in Deutschland auf die Binnenwirtschaft �bergreift. Dies ist deutlich am deutschen Arbeitsmarkt zu erkennen; die Arbeitslosenzahlen sind seit Mitte 2009 in jedem Monat gesunken. Die Besch�ftigung liegt inzwischen wieder in etwa auf dem vor der Rezession verzeichneten Niveau. Die Zahl der freien Stellen und der Arbeitsstunden steigt ebenfalls an. Da die deutschen Verbraucher au�erdem keine hohe Schuldenlast tragen m�ssen, besteht eine solide Grundlage f�r einen Anstieg der Konsumausgaben. Selbst am deutschen H�usermarkt zeigen sich aufgrund der niedrigen Zinsen wieder Anzeichen f�r eine Belebung. Bei einer hohen �bersch�ssigen Ersparnis tr�gt ein Anstieg der inl�ndischen Ausgaben in Deutschland in begr��enswerter Weise zu einem Abbau der weltweiten wirtschaftlichen Ungleichgewichte bei. Geringere Besorgnis �ber Chinas Konjunktur Die wirtschaftlichen Risiken sind nicht nur in Europa, sondern auch in China abgeklungen. Die Ma�nahmen der chinesischen Regierung zur Abk�hlung des Wohnungsmarkts haben offensichtlich funktioniert. Die j�ngsten Zahlen zur Aktivit�t im industriellen Sektor gingen um knapp einen Punkt auf 51,2 Punkte zur�ck, was weiterhin auf Wachstum hindeutet. Das Exportwachstum schw�chte sich im Juli auf 38,1 % im Vergleich zum Juni 2009 ab (Juni: +43,9 %). Damit ist es weiterhin hoch. Der Index f�r die Aktivit�t im Dienstleistungssektor stieg von 57 auf 60 Punkte an. Dies belegt die hohe Konsumnachfrage. Die Wachstumsabschw�chung setzt sich daher fort, es sind jedoch keine Anzeichen f�r eine allzu radikale Verlangsamung zu erkennen. Neue Ma�nahmen zur D�mpfung des Wirtschaftswachstums sind wahrscheinlich auszuschlie�en. F�r monet�re Impulse ist es jedoch noch zu fr�h. Allgemeiner Abw�rtstrend der Inflation trotz h�herer Weizenpreise In den Industriel�ndern besteht kein Grund zu der Bef�rchtung, dass die Entwicklung der Weizenpreise (+60 % seit Anfang Juni) auf die Kerninflation durchschlagen k�nnte. Die weltweiten Lagerbest�nde an Weizen sind hoch. Und die Defizite in Russland und Kanada werden durch �bersch�sse in den USA, Argentinien und Australien kompensiert. Die US-Inflationsprognosen werden nach unten korrigiert. Die Federal Reserve wird alles in ihrer Macht Stehende tun, um eine Deflation oder strukturelle Preisr�ckg�nge zu verhindern. Mit Ausnahme Indiens und Indonesiens besteht auch in den Emerging Markets Abw�rtsdruck auf die Inflationsraten.

Quelle: Investmentfonds.de

Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.

Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.

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