OFI Asset Management: Keine Rezession in Sicht
Jean-Marie Mercadal, CIO beim französischen Asset Manager OFI
"Für das neue Jahr erwarten wir, dass die Weltwirtschaft zwischen 3 bis 3,3 Prozent zulegen wird. Die Lage und Stimmung sind viel besser als im letzten Jahr. Vor allem haben sich die Wogen im Handelskonflikt zwischen den USA und China geglättet.
Das Wirtschaftswachstum in den USA wird schätzungsweise zwischen 1,8 und 2 Prozent liegen und das in der Eurozone zwischen 1 und 1,2 Prozent. Wir erwarten von der Europäischen Zentralbank, dass sie die Leitzinsen nicht anhebt; auch an QE wird sich nichts ändern. EZB-Chefin Christine Lagarde wird ihre Kommunikation anpassen müssen, um zu verhindern, dass die Finanzmärkte auf eine Zinssenkung warten. Im Moment haben professionelle Anleger eine Zinssenkung von zusätzlichen 10 Basispunkten in die Kurse eingepreist.
Eine große Rolle für die Weltwirtschaft spielt China, wo sich das Wachstum aufgrund des neuen Konjunkturprogramms wohl bei 5,5 bis 6 Prozent stabilisieren wird. Präsident Xis Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel, und er wird alles daran setzen, den Binnenkonsum anzukurbeln, um die Rückgänge beim Export auszugleichen.
Langfristig gehen wir davon aus, dass die Leitzinsen weltweit in den nächsten Jahren auf niedrigem Niveau bleiben. Denn sowohl die westlichen Staaten als auch viele Schwellenländer haben sehr hohe Schulden angehäuft, die noch weiter ansteigen werden. Die sozialen Unterschiede und politischen Proteste werden dazu führen, dass viele Regierungen mehr Geld ausgeben müssen, um ihre Bevölkerung zu befriedigen.
Aufgrund einer besseren Planbarkeit und den Erfahrungen aus dem letzten Jahr dürften professionelle Anleger in den nächsten Monaten bei ihrer Kapitalallokation mehr ins Risiko gehen, obwohl das Timing nicht das Beste ist. 2019 haben viele den Aufschwung an den Aktienmärkten verpasst, weil sie aufgrund der vielschichtigen Unabwägbarkeiten (Handelskonflikt, FED-Geldpolitik und Furcht vor weltweiter Rezession) zu defensiv aufgestellt waren. Diesen Fehler wollen sie 2020 nicht wiederholen.
Aus unserer Sicht sind Aktien im Vergleich zu den anderen Hauptanlageklassen nach wie vor der Renditebringer. Wir empfehlen Anlegern deshalb zu investieren, aber mit dem Kauf bis zur nächsten Marktkorrektur zu warten. Internationale Aktien sollten gut abschneiden, aber es könnte sich als noch vorteilhafter erweisen, europäische Micro Caps oder Value-Titel zu kaufen. Auch lokale chinesische Aktien sind interessant. Im Falle eines kurzen Rückgangs, der wahrscheinlich bald eintreten wird, bieten jedoch grundsätzlich alle Märkte wieder Chancen.
Auf der Rentenseite sollten Anleger die Finger von Staatsanleihen lassen. Anleihen aus Schwellenländern sind aus unserer Sicht dagegen attraktiv. Sie könnten je nach Land zwischen 4-6 Prozent erzielen: beispielsweise in Lateinamerika, vor allem in Mexiko. Der Peso erscheint billig, und die Renditen liegen nahe bei 6,8%. Generell erscheinen uns insbesondere Schwellenländeranleihen in lokaler Währung günstig.
Auch sollten Anleger Gold als Absicherung für ihr Portfolio im Falle einer steigenden Inflation in Betracht ziehen. In US-Dollar ist der Goldpreis immer noch ziemlich günstig und könnte in den nächsten fünf Jahren auf 1.600 bis 1.800 US-Dollar steigen."so Jean-Marie Mercadal, CIO beim französischen Asset Manager OFI
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