T. Rowe Price | Weiterhin hohe Inflationszahlen im Dienstleistungssektor könnten die EZB unter Druck setzen

Investmentfonds.de | Im Juli erklärte Präsidentin Lagarde, dass die Entscheidung der EZB über eine Zinserhöhung oder eine Zinspause im September von den Daten abhängen würde. Heute Morgen betonten die restriktivsten Mitglieder des EZB-Rats, darunter Bundesbankpräsident Joachim Nagel, dass die Datenlage noch nicht ausreiche, um eine Pause im September zu rechtfertigen. Heute Morgen berichtete Reuters, dass der EZB-Rat in Anbetracht der schwachen PMI-Daten immer mehr dazu neigt, im September eine Pause einzulegen. In dem Reuters-Bericht heißt es, dass eine solche Pause mit der klaren Aussage einhergehen würde, dass die EZB trotz einer Pause im September auch in Zukunft Zinserhöhungen vornehmen könnte. Auch wenn die Stimmung der EZB-Politiker zunehmend für eine Zinspause spricht, könnte diese feine Balance immer noch in Richtung einer Zinserhöhung kippen, wenn die Inflation weiterhin stark und anhaltend ist.
*** Link TIPP der Redaktion:
Hier klicken >>> Investmentspecial | zum Thema "Rentenfonds":
Top Fonds und weitere Markteinschätzungen dazu!
***
Daher richten sich alle Augen auf die Veröffentlichung der August-Inflation im Euroraum in der nächsten Woche. Wir werden die Daten aus Spanien und Deutschland einen Tag früher erhalten. Derzeit gehen die Konsensprognostiker davon aus, dass der Kerninflationsindex des Euroraums von 5,5 % im Juli auf 5,3 % im August fallen wird. Auf den ersten Blick wäre ein solches Ergebnis ein erster Hinweis darauf, dass die jährliche Kerninflation im Euroraum ihren Höhepunkt erreicht hat. Bei jeder Jahresberechnung können jedoch Basiseffekte häufig das Signal der Daten dominieren. Es ist bereits weithin anerkannt, dass die Inflation bei Industriegütern, die etwa die Hälfte des Kern-VPI-Warenkorbs ausmachen, in den kommenden Monaten deutlich zurückgehen wird.
Der Schlüssel zu den politischen Entscheidungen der EZB wird jedoch die Inflation bei den Dienstleistungen sein. Der EZB-Rat ist sich bewusst, dass starke Basiseffekte im September zu einer niedrigeren Dienstleistungsinflation als im Vorjahr führen werden. Um die Stärke und Dauerhaftigkeit der Dienstleistungsinflation zu beurteilen, wird der EZB-Rat daher die monatliche Wachstumsrate der Dienstleistungspreise im Euroraum betrachten. Eine monatliche Inflationsrate von 0,4 % oder mehr würde darauf hindeuten, dass die Dienstleistungsinflation weiterhin sehr dynamisch und anhaltend ist und dass es noch keine Anzeichen für einen Höhepunkt gibt. In Anbetracht des Anstiegs des Dienstleistungspreisindizes in den Einkaufsmanagerindizes in diesem Monat wäre dies wahrscheinlich das wichtigste Indiz für die Entscheidung der EZB über eine Zinserhöhung. In letzter Zeit war es für die Ökonomen sehr schwierig, die Inflation im Euroraum im Konsens zu prognostizieren. Professionelle Prognostiker und die EZB haben in den letzten Monaten die Stärke und Hartnäckigkeit der Inflationsdynamik im Dienstleistungssektor weiterhin unterschätzt. Es besteht daher ein erhebliches Risiko, dass die Inflationsdynamik im Dienstleistungssektor weiterhin anhält und sogar eine weitere positive Überraschung liefern könnte.
In Anbetracht der schwachen Einkaufsmanagerindizes, die diese Woche veröffentlicht wurden, wird jede Entscheidung über eine Zinserhöhung im September natürlich sehr ausgewogen sein. Darauf deuten auch die heute Morgen von Reuters veröffentlichten Kommentare hin. Man darf jedoch nicht vergessen, dass das Hauptziel der EZB die Preisstabilität mit einem Inflationsziel von 2 % ist. Wenn die VPI-Inflation bei den Dienstleistungen, die der beste Indikator für die im Euroraum erzeugte Inflation ist, weiterhin eine starke Dynamik aufweist, wäre dies ein starkes Argument für eine Anhebung im September, da die im Inland erzeugte Inflation ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat. Die heutige Konferenz in Jackson Hole konzentriert sich auf strukturelle Wirtschaftsfragen, einschließlich der Frage, ob die Inflationsrate gestiegen ist. Der Gedanke, dass sich der Leitzins der EZB bereits in einem restriktiven Bereich befindet, könnte in Frage gestellt werden, wenn aus den Daten der nächsten Woche kein Höhepunkt der Dienstleistungsinflation ersichtlich ist. Die Falken im EZB-Rat werden auf die schwächere Korrelation der PMIs mit dem BIP seit der Pandemie verweisen. Dies gilt insbesondere für die Länder, in denen der PMI für den Dienstleistungssektor am stärksten angepasst wurde, wie z. B. in Deutschland. Das Argument wird auch sein, dass der Arbeitsmarkt nach wie vor sehr stark ist und die Wirtschaft somit Zweitrundeneffekten ausgesetzt ist. Schließlich deuten die deutschen PMI-Daten darauf hin, dass die Dienstleistungspreise schneller steigen. Ein starkes Ergebnis bei der Dienstleistungsinflation in der nächsten Woche könnte daher den EZB-Rat zu einer letzten Zinserhöhung bewegen.
*** Link TIPP der Redaktion:
Hier klicken >>> Rechner TOOL im Überblick:
Hier können Sie unsere Rechner zum Sparplan, Einmalanlage, Entnahmeplan, Vorsorgerechner - mit oder ohne Fonds testen!
***
- Ende der Nachricht
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder (T. Rowe Price). Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar (T. Rowe Price).
INVESTMENTFONDS.DE |
|
INVESTMENTFONDS.DE | Hinweise in eigener Sache:
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.