LAUREUS AG PRIVAT FINANZ | Saisonale Schwäche als Chance für Umschichtungen

Der September gilt historisch als einer der schwierigsten Monate für die Aktienmärkte – seit Jahrzehnten verzeichnet er im Durchschnitt die schwächste Performance im Jahresverlauf. Die bisherige Entwicklung an den Märkten ist bislang allerdings erstaunlich robust, auch wenn verschiedene Unsicherheitsfaktoren weiterhin Risiken für einen schwächeren Herbstbeginn bergen. Für Anleger könnte dies daher noch eine gute Gelegenheit sein, ihr Portfolio zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen.
Investmentfonds.de - Düsseldorf, 18. September 2025 – Dieses Muster an der Börse manifestiert sich seit Jahrzehnten: Der September ist historisch betrachtet der schwächste Börsenmonat eines Jahres. Seltene Ausnahmen von dieser statistischen Beobachtung scheinen diese Regel nur zu bestätigen. So verlieren im langjährigen Durchschnitt beispielsweise die US-Börsenindizes S&P 500 rund 0,7 Prozent, der Dow Jones in etwa 0,8 Prozent und die Nasdaq circa 0,9 Prozent. Der deutsche Leitindex DAX büßte im Mittel sogar 2,2 Prozent an Wert ein. Wenig Mut macht auch, dass es am deutschen Aktienmarkt in den Septembermonaten der vergangenen 36 Jahre 22-mal abwärts ging.
Herausfordernder Herbstbeginn am Aktienmarkt
Auch 2025 könnte sich dieses Muster fortsetzen, da trotz der anhaltenden Euphorie im Markt und der Zinssenkungshoffnungen der Fed mehrere Faktoren auf eine mögliche Korrektur an den Börsen hindeuten:Erstens haben sich die Aktienmärkte im laufenden Jahr allen Unkenrufen zum Trotz bisher recht robust präsentiert – allen voran in Europa. Während der Dow Jones seit Jahresbeginn trotz einer deutlichen Korrektur im April momentan mehr als sieben Prozent im Plus liegt, ist der Nasdaq Composite dank eines starken Sommers sogar mehr als 13 Prozent gestiegen. Beide Indizes haben zuletzt neue Allzeithochs erklommen. Der britische FTSE ist 2025 hingegen bislang um rund zwölf Prozent, der italienische FTSE MIB um knapp 24 Prozent, der spanische IBEX um mehr als 29 Prozent und der deutsche DAX ist um etwa 18 Prozent gestiegen. Und: Trotz der deutlichen Korrektur im April markierten alle genannten Indizes zudem neue Rekordhochs. Doch Vorsicht: Angesichts der hohen Aktienbewertungen sollten Anleger nun Gewinnmitnahmen und damit auch Kursrückgänge zumindest nicht ausschließen.
Zweitens sind die wirtschaftliche Lage und die Aussichten für die Zukunft noch problematisch. Wie stark etwa die Zölle der US-Regierung die Weltwirtschaft bremsen, bleibt noch abzuwarten. Auch die Konflikte im Nahen Osten sowie der Russland-Ukraine-Krieg könnten weiter eskalieren, Lieferketten unterbrechen, neue Sanktionen gegen Russland und seine Partnerländer provozieren und den globalen Handel stören. Durch ihre massiven Aufrüstungsbemühungen erhöhen zudem viele EU-Mitgliedstaaten ihre Staatsverschuldung, was am Rentenmarkt bereits zu fallenden Kursen und steigenden Renditen bei langlaufenden Staatsanleihen geführt hat. Zusätzlich hat auch die angespannte Lage in Frankreich zu höheren Renditen innerhalb der EU beigetragen.
Eine ganz andere Entwicklung sehen wir in den USA, dem größten Kapitalmarkt der Welt. Obwohl die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump die ohnehin hohe Staatsverschuldung noch schneller wachsen lässt, steigen seit Jahresbeginn die Kurse bei Staatsanleihen und entsprechend fallen die Renditen. Der anhaltende Druck von Trump auf die unabhängige US-Notenbank Fed und die steigende Staatsverschuldung haben allerdings dazu geführt, dass zumindest die Weltleitwährung US-Dollar gegenüber fast allen Währungen gelitten hat – was ein zusätzliches Ziel von US-Präsident Donald Trump darstellt. Gold hat als Alternative zu Papiergeld und sicherer Hafen in Krisenzeiten seit Jahresbeginn hingegen schon 33-mal neue Höchststände erreicht.
Drittens haben vor allem die großen Tech-Giganten, die sogenannten „Magnificent Seven“ aus Alphabet, Apple, Amazon, Meta, Microsoft und Nvidia mit Ausnahme von Tesla den Börsenboom im Frühjahr und Sommer maßgeblich getragen. In deren Kursen steckt viel Hoffnung auf den Siegeszug künstlicher Intelligenz und deren wirtschaftliches Potenzial. Allerdings sind die Entwicklungskosten noch sehr hoch und es kann noch dauern, bis sich die Investitionen auf der Gewinnseite der Unternehmensbilanzen auszahlen. Als im Januar der chinesische KI-Entwickler Deepseek eine KI vorstellte, deren Entwicklung deutlich günstiger war als die der amerikanischen Marktführer, kam es an der Börse schon einmal zu einer kurzen Korrektur, von der sich die Aktien jedoch schnell wieder erholten. Inzwischen sind die Bewertungen für die Magnificent Seven wieder sehr ehrgeizig, eine grundlegende, realistischere Neubewertung der gehypten Titel steht indes noch aus. Gewinnmitnahmen und sinkende Kurse sind vor dem Hintergrund eines traditionell schwachen Septembers daher nicht auszuschließen.
Gute Gelegenheit für Neuausrichtung des Portfolios
Für Anleger ergeben sich daraus Risiken und Chancen zugleich. Für Multi-Asset-Investoren bedeutet das: Die Saisonalität mahnt zur Vorsicht, aber gerade in einem „schwachen September“ eröffnen sich Umschichtungsgelegenheiten – weg von den überhitzten Tech-Sektoren, hin zu einer breiteren, robusteren Aufstellung. Künstliche Intelligenz bleibt zwar mittel- bis langfristig ein hochspannendes Investmentthema. Doch da wir hier erst am Anfang einer Entwicklung stehen, die voraussichtlich ganze Branchen transformieren wird, sollten Anleger aktuelle Überbewertungen bei einschlägigen Aktien nicht ignorieren und ihre Risiken austarieren. Das ändert nichts daran, dass KI-Innovationen in den kommenden Jahren erhebliches Wachstumspotenzial freisetzen können.Wer das Gewicht der Highflyer aus der Technologie- bzw. KI-Branche reduziert, kann nicht nur sein Verlustrisiko senken, sondern sein Portfolio mit der freigewordenen Liquidität auch stabiler und langfristig aussichtsreich aufstellen. Beispielsweise profitieren Aktien aus der Finanzbranche von einer stabileren Zinskurve. Sollte die US-Notenbank wie erwartet einen Zinssenkungszyklus beginnen, könnte das die US-Konjunktur beleben. Profiteure hiervon wären außerdem Werte aus dem Konsum-, Industrie- und Gesundheitssektor. Small Caps von Mittelständlern und wachstumsstarken Jungunternehmen dürften angesichts ihres hohen Kapitalbedarfs ebenfalls von günstigeren Zinskonditionen profitieren.
Mehr Diversifikation für die Jahresendrally
Auch fiskalische Stimuli wie etwa Steuersenkungen in den USA und Deutschlands Rüstungs- und Infrastruktur-Sondervermögen könnten der Wirtschaft in den kommenden Monaten neuen Schub verleihen. Anleger könnten daher die Chance nutzen, ihre Wertpapiere an den internationalen Aktienmärkten zu streuen, um ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Verhältnis ihrer Investments zu erreichen. Darüber hinaus bieten sich auch gezielte Anlagen in weitere Asset-Klassen wie Rohstoffe, Währungen, Anleihen und alternative Investments an. Anleger, die dies beherzigen, dürften auch vorübergehende Rückschläge an der Börse glimpflich überstehen und sind zugleich gut positioniert für eine renditestarke Börsenrally zum Jahresende. Die gibt es statistisch ähnlich häufig wie einen schwachen September zum Herbstauftakt.***
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