Schroders | Jahreshauptversammlung von Meta
Schroders, eine der größten unabhängigen Fondsgesellschaften Europas
Investmentfonds.de | Am 31. Mai wird Meta Platforms, das amerikanische Technologieunternehmen, dem Dienste wie Facebook und WhatsApp gehören, seine Jahreshauptversammlung abhalten. Die Aktionär:innen werden gebeten, über eine Resolution abzustimmen, in der das Unternehmen aufgefordert wird, „eine von einer unabhängigen Stelle durchgeführte Menschenrechtsverträglichkeitsprüfung (Human Rights Impact Assessment, HRIA) zu veröffentlichen, in der die tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen der gezielten Werbestrategien und -praktiken von Facebook auf die Menschenrechte im gesamten Geschäftsbetrieb untersucht werden“.
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Es wird argumentiert, dass die Algorithmen, die für gezielte Werbung verwendet werden, systemische Diskriminierung und andere Menschenrechtsverletzungen verschärfen können und Verletzungen der Privatsphäre seitens des Unternehmens zum Tage bringen. Das Unternehmen wiederum ist der Auffassung, dass es erhebliche Fortschritte auf dem Gebiet der Menschenrechte gemacht hat, einschließlich der Veröffentlichung seines ersten Menschenrechtsberichts im letzten Jahr, und dass es über eine Nichtdiskriminierungsrichtlinie verfügt, die von den Werbetreibenden verlangt, die Einhaltung dieser Richtlinie zu bestätigen, um dieses Problem anzugehen.
Nach Prüfung dieser Resolution haben wir beschlossen, auf der Grundlage der nachstehenden Analyse mit Ja zu stimmen:
1. Steht die Resolution im Einklang mit unserem „Engagement Blueprint“[1]? Ja, im Rahmen des Blueprints fordern wir jedes Unternehmen auf, dafür zu sorgen, dass seine Menschenrechtsrichtlinie den Schutz der Rechte in seinen Produkten und Dienstleistungen einschließt. Ebenso soll Sorge dafür getragen werden, dass die Risiken, die sich aus den Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens ergeben, in dessen übergreifende Bewertung der wichtigsten Menschenrechtsrisiken einbezogen werden. Wesentliche Risiken („Salient Risks“) sind diejenigen, die die schwerwiegendsten negativen Auswirkungen der Aktivitäten oder Geschäftsbeziehungen des Unternehmens auf Menschen haben. Wir sind der Ansicht, dass Unternehmen, die die Auswirkungen potenzieller Menschenrechtsrisiken im Zusammenhang mit der Verwendung ihrer Produkte durch Kund:innen und Verbraucher:innen berücksichtigen, die finanziellen Risiken im Zusammenhang mit der unangemessenen Verwendung ihrer Produkte mindern können.
2. Ist eine Resolution der beste Weg, um das Anliegen anzugehen? Ja, wir glauben, dass die Aufforderung an das Unternehmen, eine Menschenrechtsverträglichkeitsprüfung über die gezielte Werbung von Facebook durchzuführen, angesichts der Bedeutung des Themas für das Unternehmen angemessen ist. Gezielte Werbung ist ein Ansatz, den Werbetreibende verfolgen, um ihre Marketingmaterialien auf der Grundlage bestimmter Merkmale wie Demografie, Online-Verhalten und Kaufverhalten auf ein bestimmtes Publikum auszurichten. Viele Regierungen und Aufsichtsbehörden konzentrieren sich zunehmend auf die Auswirkungen sozialer Medien auf gefährdete Gruppen. Meta wurde im Januar mit einer Geldstrafe in Höhe von rund 346 Millionen Pfund belegt, weil das Unternehmen persönliche Daten von Nutzer:innen für gezielte Werbung verwendet hat (Data Protection Commission, Januar 2023). Wir sind der Meinung, dass die Aktionär:innen angesichts dieser Risiken durchaus in der Lage sind, von den Unternehmen eine stärkere Offenlegung der tatsächlichen und potenziellen Risiken zu verlangen, die ihre Praktiken für die Gesellschaft darstellen können.
3. Erhöht die Resolution den Wert dessen, was das Unternehmen bereits tut? Ja. Wir wissen, dass Meta derzeit die wichtigsten Menschenrechtsrisiken bewertet, um die Risiken zu identifizieren und zu priorisieren, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Dies soll in eine Strategie münden, die diese Risiken angeht. Wir befragen das Unternehmen seit 2018 zu Menschenrechtsthemen. Obwohl die aktuelle Bewertung der Auswirkungen auf die Menschenrechte ein positiver Schritt ist, sind wir der Ansicht, dass Aktionär:innen von einer stärkeren Offenlegung zu diesem Thema profitieren würden. Da die Werbung einen großen Teil der Gesamteinnahmen des Unternehmens ausmacht, dürfte eine von einem Dritten durchgeführte Folgenabschätzung dazu beitragen, die Transparenz in Bezug auf die Menschenrechtsrisiken im Zusammenhang mit gezielter Werbung zu verbessern.
4. Könnte die Resolution unbeabsichtigte, schädliche Folgen haben? Nein, wir glauben nicht, dass eine Bewertung der Menschenrechtsrisiken im Zusammenhang mit gezielter Werbung unbeabsichtigte Folgen haben wird. Das Thema ist brisant und einem zunehmenden regulatorischen Druck zum Schutz der Verbraucher:innen im Internet ausgesetzt. Das schlägt sich in der jüngsten von der EU gegenüber Meta verhängten Rekordstrafe für Verstöße gegen den Datenschutz nieder. Angesichts dieser Umstände sind wir der Ansicht, dass ein Bericht, der die Risiken im Zusammenhang mit dieser Praxis aufzeigt, es dem Unternehmen ermöglichen wird, mögliche negative Auswirkungen, die im Bericht aufgezeigt werden, besser anzugehen und abzumildern und somit das Unternehmen besser vor rechtlichen und regulatorischen Risiken sowie Reputationsrisiken zu schützen, die andernfalls den Unternehmenswert schaden könnten.
[1] Der „Engagement Blueprint“ wurde 2022 eingeführt und legt die Ambitionen und den Ansatz von Schroders in Bezug auf Active Ownership in sechs Kernthemen fest: Klimawandel, Corporate Governance, Vielfalt und Inklusion, Humankapitalmanagement, Menschenrechte, Naturkapital und Biodiversität.
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