Sarasin: Positive Marktprognose Windenergie
Die weltweit kumulierte Windkrafterzeugungskapazität hat über die letzten fünf Jahre durchschnittlich um jeweils 25 Prozent zugenommen und per Ende 2009 rund 159 Gigawatt erreicht. Damit liefern die Windturbinen über 50 Prozent aller erneuerbaren Energiekapazitäten. Die Windindustrie ist schon stark konsolidiert. Die fünf größten Produzenten alleine besitzen einen Marktanteil von mehr als 85 Prozent und Industrieschwergewichte wie Siemens und General Electric sind bereits präsent. Produktionsstrukturen globalisieren sich Mit dem anhaltenden Marktwachstum in China und neuen Absatzmärkten werden sich die Produktionsstrukturen weiter globalisieren. So lassen große Hersteller bereits einen beträchtlichen Teil ihrer Windturbinen beziehungsweise Bestandteile wie Flügel, Turm, Generator und Gondel an mehreren Standorten weltweit produzieren. Auch die großen Energiever- sorgungsunternehmen (EVU) haben ihre Investitionen in erneuerbare Energien im vergangenen Jahr deutlich verstärkt. Die von EVU betriebene Windenergieleistung hat 2009 beispielsweise um 25 Prozent zugenommen. Gerade hinsichtlich zukünftiger Netzintegration und -stabilisierung sind sie unverzichtbar. Die hierfür nötigen intelligenten Netze können nur mit Hilfe der EVU aufgebaut werden. Mit zunehmendem Beitrag der Erneuerbaren werden integrierte Lösungen aus erneuerbarer Stromproduktion und -speicherung immer bedeutender. Folgen der Finanzkrise für Windindustrie immer noch spürbar Die Hersteller von Windturbinen und Komponenten bewegen sich normalerweise in einem recht stabilen Umfeld. Zwischen Mitte 2008 und dem Ende des zweiten Quartals 2010 sind die Preise bei Windturbinen allerdings um über 20 Prozent gesunken. Die Margenerosion bei den Windturbinenherstellern wird durch die günstige chinesische Konkurrenz und die weltweiten Überkapazitäten verursacht. Vestas bekam die Folgen der Finanzkrise vor allem in ihrem US-Geschäft deutlich zu spüren: Im vergangenen Jahr stürzte dort der Auftragseingang auf Null ab. Die Windinstallationen fielen in den USA im ersten Halbjahr 2010 auf das Niveau von 2007 zurück. Für das Gesamtjahr erwartet die Bank Sarasin einen Rückgang der Installationen um rund 20 Prozent. Obwohl noch Unterstützungsbeiträge aus den grünen Stimuluspaketen bereit stehen, wird sich das Wachstum des Windmarktes in den USA in den kommenden zwei Jahren abschwächen. Ein nachhaltiges Wachstum des amerikanischen Windmarktes erfordert entweder höhere Strom- und Gaspreise oder weitere gesetzliche Unerstützung für erneuerbare Energien. China mit starkem Ausbau der Windkapazitäten Wie in der Photovoltaik-Industrie sind die chinesischen Hersteller auch im Windturbinengeschäft auf dem Vormarsch. Die chinesische Regierung will bis 2020 rund 15 Prozent der Stromproduktion durch erneuerbare Energien und Nuklearenergie abdecken. Dieses Ziel bietet vor allem für die Windenergie ein enormes Wachstumspotenzial. Bei der Auftragsvergabe haben die lokalen chinesischen Anbieter Vorteile gegenüber den ausländischen Unternehmen. Erstere konnten ihren Marktanteil in China in den vergangenen fünf Jahren von 28 auf 85 Prozent steigern. Mittlerweile befinden sich unter den 15 weltweit größten Unternehmen fünf chinesische Windturbinen- hersteller, angeführt von Sinovel (9,2 % Marktanteil), Goldwind (7,2 %) und Dongfang (6,5 %). Die dänische Vestas und die amerikanischen GE Wind sind zwar mit einem Weltmarktanteil von 12,5 bzw. 12,4 Prozent immer noch die größten Lieferanten von Windturbinen. Sie verloren 2009 jedoch 7,3 bzw. 6,2 Prozentpunkte.
Was versteht Sarasin unter Nachhaltigkeit? Unter nachhaltigem Wirtschaften versteht die Bank Sarasin die ressourcen- schonende Herstellung von Gütern und Dienstleistungen mit breiter gesellschaftlicher Akzeptanz unter Verwendung von möglichst konfliktarmen Produktionsmethoden. Positive Marktprognose Eine anziehende Nachfrage für Windenergie bedingt höhere Preise für fossile Brennstoffe und bessere Rahmenbedingungen bei der Finanzierung von Projekten. Gemeinsam mit den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen dürfte dies zu einer höheren Auslastung beziehungsweise besseren Effizienz und damit höheren operativen Gewinnen führen. Langfristig sind für die großen Hersteller von Windenergieanlagen wieder EBIT-Margen um die zehn Prozent zu erwarten. Die Windenergie wird vor allem in Asien und in neuen Absatzmärkten wie Australien, Kanada, Brasilien und Indien überdurchschnittlich zunehmen. In Europa liegen hohe Erwartungen auf einem stärkeren Ausbau von Offshore-Windparks. Im Gesamtergebnis ist für die neu installierten Windenergiekapazitäten eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von rund 13 Prozent bis 2015 zu erwarten. Somit wird 2015 eine Leistung von 76 GW neu installiert sein und die weltweit in Betrieb befindliche Windstromkapazität über 500 GW erreichen.
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